Freitag, 14. November 2008

Die "feine" Küche bei McDonalds und Co

Wer von uns kann ruhigen Gewissens von sich behaupten, er sei wirklich noch nie bei McDonalds (Artikel bei Wikipedia), oder bei Burger King (ebenfalls Artikel bei Wikipedia) oder wo auch immer gewesen, um sich an den Segnungen des American Way of Life zu erfreuen? Also ich bekenn mich schuldig!
Natürlich ist es so, dass die dort verkauften Produkte (ich nenne sie absichtlich nicht Lebensmittel, denn meiner Meinung nach sind sie das auch gar nicht!) nicht wirklich die Spitze der kulinarischen Köstlichkeiten darstellen, die die Menschheit im Lauf ihrer Geschichte hervor gebracht hat. Sie sind schwabbelig, viel zu stark gewürzt und der Geschmack lässt in der regel auch zu wünschen übrig. Er tendiert in der Regel zwischen "keine Ahnung, was das ist, aber es schmeckt irgendwie nach Ketchup und Gurke" und "es sieht aus wie gebratenes Fleisch, es kaut sich wie zähes Fleisch, aber was ist es wirklich?" Aber trotzdem, zumindest in meinem Fall, hat das hemmungslose Hineinstopfen eines Hamburgers oder Cheeseburges einen geradezu animalischen Reiz. Es weckt irgendwie die Urinstinkte in mir und ich fühle mich danach immer pappsatt (jedenfalls für kurze Zeit), viel zu fett und schuldig - weil ich genau weiss, dass ich etwas getan habe, dass man aus Prinzip nicht tun sollte. Ich habe bei einem Konzern gegessen, der zwar mit seiner Kinderfreundlichkeit Werbung macht und auch mit den vorgeblich gesunden Eigenschaften seiner Produkte (wenn man den Beteuerungen der McDonalds-Marketingstrategen glauben schenken mag, ist der Verzehr von Hamburgern sogar überaus gesundheitsfördernd für die Konsumenten!).
Was allerdings viele nicht wissen, vielleicht auch garnicht wissen wollen, ist die Tatsache, woher die Rohstoffe kommen, aus denen die Fastfoodkonzerne ihre sogenannten Nahrungsmittel herstellen. Die Produktion der benötigten Menge an Rindfleisch (dem Preis nach kann es sich nur um Fleischsorten miesester Qualität und jede Menge Fett handeln), sprengt den Rahmen dessen, was sich auf konventionelle Art und Weise erzeugen lässt. Also "überzeugt" man Bauern, vor allem in Südamerika davon, Rinder zu züchten . Und da die freien Flächen, die dazu nötig sind, nicht mehr vorhanden sind, nimmt man billigend in Kauf, dass der Urwald am Amazonas weiter gerodet wird, um Platz für Viehweiden zu schaffen. Die Errosion tut dann ein übriges, um den Boden fort zu tragen. Und so wird weiter Urwald vernichtet, um Rindviecher zu züchten, die McDonalds und Burge King weltweit für´n Appel und ein Ei verkauft.
Das geht solang, bis kein Wald mehr da ist, der abgeholzt werden kann und das ist nur noch eine Frage von wenigen Jahren. Dann sind wir die Rindviecher!
Was für Folgen der ungezügelte "Genuss" (in diesem Zusammenhang ein eher unpassender Begriff!) von sogenanntem Fast Food oder auch Junk Food hat, sieht man an der zunehmenden Übergewichtigkeit besonders der US-Bevölkerung. Aber auch in allen anderen westlichen Ländern, die mit den Segnungen des American Way of Life zu kämpfen haben, ist dies zunehmend ein Problem. Dagegen versuchten die Fast-Food-Ketten in der Vergangenheit immer mal wieder mit "Informationskampagnen" vorzugehen. Junk Food ist vor allem ein Produkt für die jüngeren Generationen, die durch den häufigen Verzehr an solche "Nahrungsmittel" (beim Schreiben solcher Worte im Zusammenhang mit Fast Food, verbiegt sich immer mein Keyboard) gewöhnt werden, treten schon in jungen Jahren häufig gesundheitliche Probleme wie Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes auf. Die Kosten dafür werden - obwohl sie durch die Unternehmensstrategien der genannten Konzerne verursacht werden - die Krankenkassen und damit die Allgemeinheit zur Kasse gebeten. Kinder, die sich an solch eine Ernährung gewöhnt haben, auch bedingt durch elterliches Fehlverhalten und Desinteresse, sind nur schlecht wieder an natürliche Nahrungsmittel heran zu führen.
Einen guten Eindruck davon, was Fast Food für den menschlichen Körper für Folgen hat, gibt der Film "Super Size Me"(Wikipedia-Artikel), von Morgan Spurlock, der im Jahr 2004 einiges Aufsehen erregte, als er im Kino anlief und die Praktiken der Fast-Food-Konzerne und die Folgen des ungehemmten Genusses von Hamburger und Co. anprangerte. Der Film lief auch schon mal im Fernsehen. Für Euch hab ich hier mal den Trailer verlinkt.
Und eine Frage muss erlaubt sein: Wie sollen in einem Produkt beste Rohstoffe bei der Herstellung Verwendung finden, wenn der Endpreis inklusive 19% MwSt. nur 1,- € (am Beispiel eines Hamburgers gerechnet) beträgt? Die Werbung verscuht das zwar anders dar zu stellen, aber wer glaubt schon der Werbung? Oder?

weiterführende Links:
  • McDonalds (Unternehmens-Homepage - wer das sieht, glaubt im falschen Film zu sein!)
  • Burger King (Unternehmens-Homepage - schön bunt, aber auch gesund?)
  • Kentucky Fried Chicken - oder für die Kenner: Kentucky Schreit Ficken (Unternehmens-Homepage - diesmal zwar keine Hamburger, aber dafür Hühnchen aus Massentierhaltung at it´s "best"!). Hier findet Ihr den Wikipedia-Artikel.
  • Aus Urwald wird Tierfutter (Artikel auf der Homepage von Greenpeace)

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