Na also! Endlich mal wieder viel Wind um nix. Mit solchen "weltbewegenden" Klimaschutzvereinbarungen, die diesen Namen nicht verdienen, retten wir das Klima sicher nicht. Aber für die Politik ist selbst sowas immer ein Grund sich selbst zu beweihräuchern und sich im strahlenden Glanz dieser vermeintlichen Erfolge zu sonnen. Besonders gern gibt sich offensichtlich unsere Kanzlerin dafür her. Und daheim setzt man derweil fleissig auf Atomernergie (gesponsort von der Atomlobby und den großen Atomkonzernen) und lässt Vattenstörfall schalten und walten wie es denen gut dünkt. Und wer es denn trotzdem wagt, die Sicherheit der deutschen Atomanlagen anzuzweifeln, oder sogar die Lauterkeit und die Zuverlässigkeit der Atomkraftwerksbetreiber, der macht sich nicht nur bei der Union, sondern erst recht bei der FDP unbeliebt!
Aber ich schweife ab. Bringt das die Welt wirklich weiter? Etwa eine solche Vereinbarungen (hier wird das Wort Minimalismus völlig neu definiert!), von denen a) keiner weiss, wie man sie einhalten, b) wie man sie kontrollieren und c) in welchem Zeitraum man sie umsetzen kann? Etwa solche wachsweichen Zusagen, die weder die Treibhausgasemissionen begrenzen, noch überhaupt festlegen, wie viel Treibhausgas in welchem Zeitraum eingespart werden soll?
Und während man wenigstens dem Anschein nach versucht ein wenig Aktivismus zu zeigen, um die daheimgebliebenen Wähler in Sicherheit zu wiegen, setzt Berlusconi den Neubau von Atomreaktoren in Italien durch (Artikel auf spiegelonline vom 9.7.2009; "Kernkraft: Italien kehrt zur Atomenergie zurück"). Aber wir können beruhigt sein, auch in Italien hat niemand eine Ahnung, wie und vor allem wo der Atommüll endgelagert werden soll.
Ein Tipp von mir: Der Mafiaboss ihres Vertrauens kümmert sich sicherlich gern um die Entsorgung ihrer radioaktiven Müllmassen - gegen einen entsprechenden Obolus versteht sich (genauso, wie sich die schweigenden Herren schon in der Vergangenheit um die "fachgerechte" Entsorgung von Giftmüll nach Afrika oder sonst wohin gekümmert haben).
Außer heisser Luft hat das G8-Gipfeltreffen nicht viel gebracht. Und heisse Luft gibt es bereits genug. Bedauerlich, dass man nicht versucht hat, die Erwärmung des Klimas bei diesem Pseudo-Umwelt-Klimaschutzgipfel zu vermeiden. Das hätte der Welt sicher gut getan!
weiterführende Links:
- Kritik von UN-Generalsekretär Ban und Umweltschützern - Wie soll das Zwei-Grad-Ziel erreicht werden? (Artikel auf tagesschau.de vom 9.7.2009)
- Klimapolitik: Der Zwei-Grad-Kippschalter (Artikel auf FAZNET vom 9.7.2009)
- Klimaschutz auch Thema am zweiten Tag - Zwei Grad als "gemeinsame Basis" (Artikel auf tagesschau.de vom 9.7.2009)
3 Kommentare:
Sehr geehrtes Klima,
es wird Ihnen hiermit untersagt, sich mehr als 2°C zu erwärmen.
Im Fall der Zuwiderhandlung drohen wir weitere Konferenzen an.
Verfügungsbegründung:
Sie können mit uns nicht machen, was Sie wollen. Derartige Rechtszuweisungen stehen ausschließlich uns zu.
Rechtsbehelfsbelehrung:
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Das Petitionsrecht bleibt dem Adressaten vorbehalten, darf aber frühestens nach Ablauf der Legislaturperiode in Anspruch genommen werden.
Ordnungswidrigkeitenhinweis:
Wer als Umweltbestandteil die Menschheit zum Schwitzen bringt, begeht einen Verstoß gegen die menschliche Ordnung, der mit einer Buße bis zur Zerstörung geahndet wird.
Hochachtungsvoll
Ihre Weltleitung
Ich hab's nicht geglaubt, als die Zweigradmeldung im Radio kam...
Fast hätt ich mir´n Ast gelacht, Noah, wenn´s nicht so trairig wär. Super dieser Hinweis an´s Klima. So was schwebte mir in Gedanken vor, als ich das zum ersten Male gehört hab.
"Bis hierher und nicht weiter!" Und das Weltklima hält sich dran. Erpressung am eigenen Planeten. Is schon irgendwie vermessen, ne?
Danke für diesen Kommentar, mein Freund und ein schönes Wochenende wünscht Dir
Andrej
Danke, und auch dir ein schönes Wochenende!
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