- Aufruf zum "Schottern" - Van Aken muss zahlen (Artikel auf n-tv.de vom 9.4.2013)
Dienstag, 9. April 2013
Voll abgeschottert?
Ist wirklich erstaunlich - wenn man die Gleise
schottert, auf denen ein Castor-Transport rollen soll, dann ist das eine Straftat,
ebenso der muntere Aufruf, daran teilzunehmen! Ganz anders liegt die Sache jedoch, wenn
der Staat, bzw. sein Sozialsystem geschottert wird, also die Kohle des Steuerzahlers
aus allen Poren gezogen wird, um sie in die Banken zu pumpen - was man
in gewisser Weise auch als "Schottern" bezeichnen könnte. Das nämlich ist
weder strafbar, noch sonst irgendwie ehrenrührig. Nein, es ist eine
Heldentat...
Da kann man hundert mal schreien dass, wo Unrecht zu Recht wird, Widerstand zur Pflicht werde! Wenn Du dann vor dem Gericht stehst, dann ist es scheißegal, was Dir Dein Gewissen gesagt hat, weil die Richter nämlich Recht sprechen. Und wenn´s wirklich drauf ankommt, dann ist es mit der Pflicht zum Widerstand nicht mehr weit her.
Natürlich weiss ich, weiss ein jeder, der sich ein wenig damit beschäftigt, das "Schottern" im Sinne von "den-Schotter-aus-dem-Gleisbett-holen" kein Kinderspiel ist. Deswegen tun es auch Erwachsene, Menschen, die dem Staat und seinen Vollzugsorganen Widerstand entgegen setzen, weil sie mit dessen Vorgehen nicht einverstanden sind! Aber nicht nur die "Täter" wissen es, nein, auch die Organe des Staates, die sein Tun schützen (müssen), unabhängig davon, ob es wirklich rechtens ist, oder nicht. Und das "Schottern" - auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen - ist gefährlich...für einen mit Fullspeed über das Gleisbett hinweg donnernden ICE. Es kostet allerdings Geld, das Gleisbett im Anschluss an die Aktion wieder in Ordnung zu bringen und das ist die Krux! Das will keiner zahlen. Dafür braucht man einen Dummen, dem man sowas auf´s blaugeklopfte Auge drücken kann - quasi wie eine staatlicherseits verordnete Kühlkompresse nach der gewaltsamen Auflösung einer Demo!
"Schottern" ist unangenehm! Für die Bahn, den Betreiber des Schienennetzes (wobei es sich oft genug und wunderbarerweise ebenfalls um die Bahn handelt), die Spedition, die den Castor für teuer Geld von "A" nach "B" bringen müssen darf, oder auch von Sellafield nach Gorleben, von La Hague nach der Asse, oder wohin auch immer. Ob es aber wirklich gefährlich ist, möge dahin gestellt bleiben. Schließlich erzählt man uns andauernd, wie sicher diese Castoren sind, denen Flugzeugabstürze nichts ausmachen sollen, erst recht keine Entgleisungen und/oder Crashs auf freier Strecke! Aber bitte, Leute, schottert nicht, denn DAS ist gefährlich, denn es untergräbt nicht nur die Gleisbetten, sondern auch - und das dürfte wohl viel schlimmer wiegen - die "Autorität" dieser Republik.
Es geht schließlich nicht an, dass ein paar behämmerte Öko-Emos den sicheren Transport radioaktiver Abfälle auf diesen unseren Gleisen stören, oder gar verhindern und die Bundesregierung, die Polizei und die Justiz doof aussehen lassen. Das kriegen die ganz prima alleine hin...
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