- Türkei - Straßenkämpfe in Izmir und Ankara (Artikel auf zeit.de vom 14.5.2014)
Donnerstag, 15. Mai 2014
Kapitalismus tötet!
Sowas passiert eben, wen juckts? So in der Art hat er sich doch geäußert, der rasende Tayyip Erdogan. Das ist zwar äußerst fragwürdig, passt aber in das Bild, das wir alle von diesem "Musterdemokraten" haben! Grob gesagt können wir uns zudem noch dahingehend einigen, dass es eben doch so ist, das Kapitalismus tötet! Gier tötet auch! Natürlich tötet auch Dummheit und Politik ist ein Hort der Dummheit geworden. Bisweilen bin ich sogar überzeugt davon, dass der gesamte IQ eines Kabinetts nur unwesentlich über dem eines Knäckebrots liegt. Und ich lege großen Wert auf die Feststellung, dass ich mit dieser Aussage keineswegs das Knäckebrot beleidigen möchte!
Was die Ursache für diese Katastrophe auch immer sein mag, mit Sicherheit spielen dabei Ignoranz, Profitdenken und womöglich auch Korruption und Kriminalität eine gewichtige Rolle!
Es ist auch bkannt, dass die Gewerkschaften in der Türkei keinen leichten Stand haben. Man hat sie politisch mundtot gemacht und praktisch kastriert, dass sie so gut wie keinen Einfluss nehmen können. Die Gewinnung von Neumitgliedern und die Vertretung der Interessen der Arbeitnehmerschaft werden ähnlich bewertet, wie der Beitritt zu einer terroristischen Vereinigung - ein Zustand, der ganz im Sinne eines jeden (un)ehrenhaften Kapitalisten ist und mit der Spaltung der Arbeitnehmerschaft in Deutschland und Westeuropa in Arbeitsplatzbesitzer und Arbeitslose, sowie die Vernichtung der Tarifautonomie und die Diskussion über die Einschränkung des Streikrechts auch hier bereits ein gutes Stück voran getrieben wurde.
In der Türkei können wir sehen, was sowohl den Arbeitnehmern blüht, als auch den Gewerkschaften, wenn sich die marktkonforme Demokratie final durchsetzt.
Die Gewerkschaften waren im Bergbau in Westdeutschland traditionell sehr stark und sie waren es auch, die letztlich die Hauptlast des Kampfes der Arbeitnehmer um Sicherheit, Einkommen und soziale Absicherung trugen! Jedenfalls bis sie dann in die Einheitsfront aus Arbeitnehmern, Regierung und Arbeitgebern eingebunden wurden, um die unseligen Hartz-IV-Gesetze durchzudrücken.
Das alles nutzt weder den toten Kumpels in der Türkei, noch deren Familien, die jetzt, nach diesem unsäglichen Desaster, an dem wieder einmal niemand Schuld gewesen sein will, nach altem kapitalistischen Brauch nun eben die Folgen ihres eigenen Lebensrisikos, das ein jeder angeblich tapfer zu tragen habe, ein Leben lang mit sich herum schleppen müssen - Not, Hunger, Verzweiflung und das Wissen darum, das einfache Arbeiter und ihre Familien nichts wert sind. Sie sind nichts wert in der Türkei, sie sind nichts wert in Deutschland, sie sind nichts wert auf der ganzen Welt.
Das kann nur bedeuten, dass sich die Arbeitnehmer Europas zusammenschliessen müssen und zusammen für ihre Rechte kämpfen! Das muss heissen, dass internationale und nationale Großkonzerne international bekämpft und zu Zugeständnissen gezwungen werden müssen!
Unser Mitgefühl der Katastrophe von Soma gilt den Opfern und ihren Familien! Nur gemeinsam sind wir stark! Es lebe die soziale Gerechtigkeit! Es lebe die Brüderlichkeit! Es lebe die Gleicheit aller Menschen!
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