Auch 2010 war für den Amazonas-Regenwald kein gutes Jahr. Eine monatelange Trockenheit von Juli bis Oktober vertrocknete den halben Urwald und auch diesmal könnte das Folgejahr sich durch vermehrtes Wachstum der verbliebenen Baumbestände auszeichnen.
Es darf allerdings bezweifelt werden, dass diese Art des Klimawandels im Endeffekt einen positiven Einfluss auf das Wachstum des gesamten Waldes und auf seine CO2-bindende Wirkung haben könnte. Vermutlich wird es den Regenwald nachhaltig schädigen, wenn er längerfristig und öfter, als in der Vergangenheit durch Phasen großer Trockenheit belastet wird.
Die Agrarindustrie, die sich in Südamerika und anderswo der Regenwälder bemächtigt haben, mit Duldung der jeweiligen Regierungen, werden sich ins Fäustchen lachen, und die vertrockneten Flächen flugs komplett rasieren. Dann lassen sich darauf mit Hilfe von Unmengen Dünger, Roundup ready von Monsanto, riesigen Maschinen (und entsprechendem Energieeinsatz) und den entsprechenden gentechnisch veränderten Saaten Biospritpflanzen, Soja, oder Mais zu gewinnen und sie den besorgten Europäern als Ökotreibstoff anzudrehen!
Und alle schreien Halleluja zu diesem ökologischen Wahnsinn und fahren weiter Auto, dass einem der kalte Schweiß ausbricht!
Verdorrte Wälder sind in jeder Beziehung wertlos. Das Holz ist nicht zu gebrauchen und oft von Schädlingen zerstört. Der Grundwasserspiegel sinkt dramatisch, was zur Folge hat, dass auch keine vollwertigen Wälder nachwachsen können, selbst wenn man die Natur sich selbst überließe. Die CO2-Bindung ist natürlich auch nicht mehr gewährleistet und infolgedessen richten sich die Begehrlichkeiten profitgieriger Konzerne auf diese riesigen brach liegenden Flächen!
Die Ursachen für die Trockenheit der letzte Jahre liegen sicher in den allgemeinen Klimaveränderungen, möglicherweise haben sie auch mit dem El-Nino-Phänomen zu tun, welches in immer kürzeren Abständen zu ungeheuren Überschwemmungen auf der einen Seite der Welt und zu großflächiger Trockenheit und Dürre auf der anderen Seite führt!
Ich glaube, man kann dem Klimawandel am besten dadurch begegnen dass man den CO2-Ausstoss begrenzt und mehr Wälder pflanzt. Wir müssen begreifen, dass wir die letzten Urwälder schonen müssen und bei der Neupflanzung von Wäldern und Wiederaufforstungen nicht nur in eindimensionalem Kosten-Nutzen-Denken verhaftet sein dürfen, sondern zu aller erst von der klimatechnischen Bedeutung der Wälder ausgehen müssen.
Masanobu Fukuoka, der kleine weise Mann aus Japan, der völlig neue Prinzipien in die natürliche Landwirtschaft einbrachte, sagte einmal sinngemäß: "Es ist nicht so, dass die Bäume verschwinden und dann die Wüste kommt. Erst verschwinden die Bäume, anschließend bleibt der Regen aus und dann kommt die Wüste!"
Die Ursachen für die zunehmende Trockenheit liegen also nicht in der Austrocknung und der Zerstörung der Wälder, sondern in der brutalen und rücksichtslosen Abholzung des Regenwaldes seit 5 Jahrzehnten!
Der Schlüssel zur Rettung des Klimas ist der Wald!
weiterführende Links:
- Amazonas: Dürre trocknete halben Dschungel aus (Artikel auf Spiegel.de vom 4.2.2011)
- Monsanto Agrar Deutschland GmbH (Homepage des weltweit führenden Gentech-Konzerns, der mit seinen Saaten und "Pflanzenschutz"mitteln den Weltmarkt zu ca. 90% beherrscht und sich besonders durch die kriminelle Energie seiner Führungsriege auszeichnet. Wie sehr es dem Unternehmen um den eigenen Vorteil und weniger um die Ernährung der Menschheit geht, zeigen die Knebelverträge, die das Unternehmen mit Kleinbauern in den Ländern der Dritten Welt schließt und die zur Folge haben, dass deren Geschäfts"partner" reihenweise in den Ruin getrieben werden und oft keinen anderen Ausweg als den Suizid sehen...)
- Masanobu Fukuoka (der Schöpfer der "Nichts-tun-Landwirtschaft")
- Wikiwoods - weltgrößten Wald pflanzen (tolle Aktion mit leider noch recht wenigen Sympathisanten - aber was nich is, kann ja noch werden!)
- Second Severe Amazon Drought This Decade Spells Disaster for Rainforests (Artike aud Tree Hugger vom 4.2.2011)
- Neue Studie zur Dürre 2010 in Amazonien (Artikel auf greenpeace.de vom 4.2.2011 - hier gibt´s übrigens viele interessanten Artikel zu allen Themen des Umweltschutzes, angefangen von "A" wie Atomenergie, bis hin zu "Z" wie Dioxin...ja, ich weiss, der Witz war so flach wie mein IQ, hehehe)
- International Year of Forests Begins - Deforestation Slows But Extent of What´s Lost Becomes Clear (Artikel auf Tree Hugger vom 3.2.2011)
- Waldkulturerbe - Internationales Jahr der Wälder 2011
- Welt-Waldbericht: Holzindustrie soll Wälder retten (Artikel auf Spiegel.de vom 2,2,2011 - genau das befürchte ich. Die Aufforstung nur und ausschließlich nach den Massstäben der Profitorientierung und Gewinnmaximierung! Dann geht´s uns erst richtich dreckich. Schnell wachsende Waldgehölze, mit kerzengeraden Stämmen und ausgeräumtem Waldboden, damit die Erntemaschinen schneller durchfetzen können, was hat das mit Natur und CO2-Bindung zu tun? Nur in echten naturbelassenen Waldgebieten, Wäldern, die man aufforstet und sich dann selber überlässt, sowie in alten Regen- und Urwäldern kann die Menge CO2 gespeichert werden, die wir benötigen um das Klima zu retten!)
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