- Milliarden-Konjunkturhilfe: Deutsche Wirtschaft feiert niedrigen Ölpreis (Artikel auf spiegel.de vom 7.1.2015)
Mittwoch, 7. Januar 2015
Ja wo fahren sie denn?
Oh, ja, das ist natürlich ein Grund zum feiern. Die Wirtschaft wird entlastet, da feixt der Manager und lacht sich eins. Leider gibt es auch eine Kehrseite der medaille. Die niedrigen Spritpreise! Schädlich für die Umwelt! Menschen die gestern noch 10.000 km im Jahr mit ihrem Auto unterwegs waren, fahren nun deren 100.000 km und das auch nur noch mit Vollgas und im ersten Gang, damit es sich richtig lohnt. Die Stundengeschwindigkeiten steigen rapide mit dem unweigerlich höheren Verkehrsaufkommen, wie auch immer das gehen mag auf unseren Straßen mit den vielen Ausländern. Und dann dürfen wir nicht vergessen - die Maut! Noch nicht eingeführt (in insgeheim hofft ja jeder, dass die genauso sang und klanglos sterben möge wie die FDP), kostet sie schon mehr, als sie einbringt, denn der private Betreiber will ja Gewinne machen. Da bleibt nur eins! Das, was an Spritkosten nicht berappt werden muss, dass kann man locker auf die Maut drauf hauen! Dann ist auch endlich die Politik glücklich! Vielleicht sollte man darüber nachdenken, die Höhe der Maut an den Ölpreis zu koppeln, genauso wie der Gaspreis an den Ölpreis gekoppelt ist? Kurzfristige Schwankungen nach unten brauchen dabei nicht berücksichtigt zu werden. Man schöpft sie ja schliesslich zum Wohle der Umwelt und des Finanzministers ab!
Kleine Frage am Rande: Da die Rohölvorräte schon seit Jahren zur Neige gehen und in 5 oder 10 Jahren vollkommen aufgebraucht sein werden, macht sich bei mir schon ein bisschen Verwunderung darüber breit, woher diese Mengen an billigem Öl eigentlich kommen mögen! Oder will man die Vorräte jetzt bewusst reduzieren, damit man anschliessend die Preise um so drastischer erhöhen und gepaart mit erneutem Wehklagen über die sinkenden Weltvorräte und di Umweltschäden, erneut auf die Ökotränendrüse drücken kann?
Oder sollen wir jetzt Mitleid haben mit den Fracking-Konzernen, die sich die Hände rieben, als der Ölpreis bei rund 100$/Fass lag und man bereit war, auch das letzte bisschen unberührte Natur auf dem Altar des Profits, äh der Rohstoffsicherheit, zu opfern und Gas und Öl auch noch aus den letzten verbleibenen Lagerstätten zu quetschen, bis kein Tropfen mehr heraus fliessen wollte? Denkt einmal darüber nach und bildet Euch Eure eigene Meinung...
Was den Wirtschaftsmanager freut, bringt die Regierung zum weinen. Wegen des sinkenden Ölpreises sinkt auch die Inflation. Und die hätte man ja nur allzu gerne bei wenigstens 2% gesehen. Und nun? Ganze 0,9% sind angesagt und das will natürlich niemand! Nur der blöde Bürger, der dämliche Steuerzahler, der natürlich sowieso nicht weiss, was gut für ihn ist. Aber der ist ja derzeit anderweitig beschäftigt und demonstriert auf den Umzügen der Pegida-Flachzangen gegen die pösen Wirtschaftsflüchtlinge und die Islamisierung "ihres" christlich-jüdischen Abendlandes, anstatt gegen die Prekarisierung der Erwerbsarbeit und die Proletarisierung des Bildungsniveaus auf die Strasse zu gehen! Aber dazu müsste man ja auch verstehen, um was es dabei geht...
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