Es ist nicht möglich eine bestimmte Form der Energiegewinnung zu "der einen sinnvollen Art" zu erklären und dann gleich einem mittelalterlichen Wanderprediger von einem Land zum andern zu ziehen und dafür zu werben. Nein, es ist so, dass jede dieser Arten der Energiegewinnung (und damit meine ich die Arten, die regenerierbare Energien erzeugen, also Wind, Sonne, Wasser, Biogas) ihre Vor- und Nachteile hat. Berücksichtigt man die Standortbedingungen in den verschiedenen Ländern der Erde, so zeigt sich, dass man genau diese bei der Auswahl der Art der Energiegewinnung zur Grundlage machen muss.
Länder mit Küstenanteil und großem Tidenhub bieten sich an für Strömungskraftwerke, die Meeresströmungen zur Energiegewinnung nutzen. Hier lohnt sich wegen der relativ hohen Investitionen die Errichtung großer Anlagen. Ausserdem kann hier in größerem Stil Wasserstoff gewonnen werden, mit dem man Brennstoffzellen betreiben oder Fahrzeuge betanken kann. Als erstes Land dieser Erde, hat Island beschlossen, bis zum Jahr 2030 auf Wasserstoffwirtschaft um zu stellen.
Staaten mit großer Trockenheit, Wüstengebieten und damit verbunden hoher Sonnenscheindauer über das ganze Jahr hinweg, sind ideal für die Errichtung von Solarkraftwerken geeignet.
Bei hohen ganzjährigen Windgeschwindigkeiten bieten sich Windkraftanlagen an, wobei ein besonderes Augenmerk darauf gerichtet werden sollte, nicht zu große Anlagen in geringer Konzentration zu errichten. Mann sollte mit den Anlagen nicht die Landschaft verschandeln und in dicht besiedelten Gebieten darauf Rücksicht nehmen, dass grosse Anlagen im Betrieb durch ihre riesigen drehenden Rotoren und die dabei erzeugten Infraschallwellen durchaus Gesundheitsstörungen hervorrufen können.
Gebiete mit vielen fliessenden Gewässern und hohen Niederschlagsmengen bieten sich für Wasserkraftanlagen an.
Ideal wäre sicherlich ein Mix aus verschiedenen Erzeugungsarten, die als kleine bis mittelgroße Anlagen möglichst dezentral Energie erzeugen, um nicht einzelne Gebiete über Gebühr den damit verbundenen Baumassnahmen zu belasten. Politisch dürfte das eher nicht gewollt sein, da die Dezentralisierung ungeeignet ist um großen Konzernen die Kontrolle über die Energieerzeugung weiterhin zu ermöglichen. Deren Interessen sind darauf gerichtet, Energie nur in solchen Mengen zu erzeugen, die einen hohen Preis rechtfertigen. An der Erzeugung ausreichender Mengen sind sie daher garnicht interessiert und betreiben eine Konzentration der Energiegewinnungsanlagen unter ihrer Kontrolle in riesigen Kraftwerken.
Nur eine Dezentralisierung mittels vieler kleinerer Kraftwerke in privatem Besitz, kann die Macht der Stromkonzerne brechen und genau das ist es, was geschehen muss. Das Recht auf zugang zu Energie in ausreichenden Mengen, zu bezahlbaren Preisen, sollte genauso ein Grundrecht eines jeden Menschen sein, wie das Recht auf Freiheit oder Nahrung und Obdach!
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