Dienstag, 31. März 2009

Immer die Radfahrer - Menschen 2. Klasse!

Nachdem es so viel Tamtam um die bisweilen als "Umweltprämie" bezeichnete Subvention von unrentablen Automobilkonzernen mit ihren für den Klimaschutz völlig untauglichen Automodellen gegeben hat, sorgt jetzt die Stadt Mannheim für Schlagzeilen. Mit einer Prämie in Höhe von satten 50,- € winkt der SPD-Oberbürgermeister Peter Kurz, aber nur für die ersten 100 Fahrradkäufer, die ihr neues Bike im Fachhandel (hier immer besonders billig zu haben) und die Rechnung vorlegen. Dies berichtet heute.de unter "Mannheim führt Abwrackprämie für Fahrräder ein: 50 Euro für altes Rad beim Kauf eines neuen".

Ken Runyans Ironman Bike mit exquisitem Bambus-Rahmen
Ken Runyan's Ironman Bike mit exquisitem Bambus-Rahmen

Ich will ja nun nicht alles zerreden, was die Politik so verbricht im Laufe der Zeit, aber ich halte das für ein bisschen wenig. Zahlen denn etwa Radfahrer weniger Steuern als Autofahrer? Natürlich werden manche jetzt antworten, das tun sie in der Tat. Und das stimmt auch, berücksichtigt man die Kfz-Steuern. Aber wie sieht es denn mit den Lohn oder Einkommenssteuern aus? Ich denke da gibt es keinen Unterschied in der Besteuerung. Der positive Einfluss des Radfahrens auf das Klima ist auch unbestritten. Im Gegensatz dazu stehen die Schäden, die durch die Nutzung eines Autos angerichtet werden, in keinem Verhältnis! Was also ist es, was die Politik denken lässt, die umweltbewussten Radfahrer mit 50,- € abspeisen zu können? Mal abgesehen von der Tatsache, dass die Prämie in der Form sowieso eine Mogelpackung ist, weil der Staat davon ja logischerweise gleich wieder 19% Mehrwertsteuer für sich abzwackt. So bleiben von den 2.500,- € für´s neue Auto nach Abzug der MwSt. nur noch 2.025,- € übrig und von den 50,- € für´s neue Radl mal eben noch 40,50 €. Soviel zu den großzügigen Zuschüssen von Vater Staat, bzw. Mutter Mannheim. Die Abwrackprämie für´s heilige Blechle kann ürbigens nur noch Online beantragt werden. Und schon meldet tagesschau.de die ersten Datenschutzprobleme unter "Abwrackprämie - Auf Computerpanne folgt Datenschutzpanne" am 31.3.2009.

Einmal mehr zeigt sich hier, dass umweltfreundliches Verhalten in unserem Land nicht im geringsten honoriert wird. Obwohl jeder weiss, dass man mit dem Fahrrad nicht bei jedem Wind und Wetter fahren kann, ohne sich und seine Gesundheit ernsthaft zu gefährden, hat man als Radfahrer eben Pech gehabt. Also sollte es doch wenigstens eine Jahreskarte 2. Klasse mit der Deutschen Bahn zusätzlich geben, dann wären die Radfahrer sicher gerne Menschen 2. Klasse. Der Verkehrsclub Deutschland VCD hatte bereits am 20.2.2009 auf seiner Homepage einen Antrag veröffentlicht, mit dem man der Politik zeigen kann, was man von der "Umweltprämie" für Autos hält. Jeder Radfahrer, der sich ebenso wie ich ungerecht behandelt fühlt, sollte diesen Antrag zur Beantragung der Umweltprämie für die Verschrottung seines alten Fahrrades ausfüllen und gleich per Email absenden. Aufmerksam auf diese nette Aktion wurde ich durch das Blog andrea me, das ich schon eine gane Weile verfolge. Schaut ruhig mal vorbei.

Aber ich muss auch zugeben, dass die Stadt Mannheim mit dieser Aktion (leider begrenzt auf nur 100 Fahrradkäufer) wenigstens in der Beziehung eine Vorreiterrolle übernimmt, obwohl gerade sie nicht zu den finanziell besonders gesegneten Städten im Lande gehört. Aber gerecht ist dies gegenüber den Radfahrern und denen, die es werden wollen trotzdem nicht. Wann also, rufe ich der Politik (im vollen Bewusstsein der Tatsache, dass sie mich ebenso gekonnt und konsequent ignorieren wird) zu: "Bewegt endlich mal Eure Ärsche und tut etwas für die Leute, die wirklichen Umweltschutz betreiben, indem sie radfahren! Posaunt nicht bloss in der Gegend herum, wieviel Euch das Klima "wert" ist (vermutlich garnichts, denn sonst würde mal was in der Richtung passieren), sondern handelt, bevor es zu spät ist!"

Mittlerweile dürfte jedem denkenden Menschen klar geworden sein, dass mit Geschwafel das Klima nicht zu retten ist und mit "freiwillig" auferlegter Selbstbeschränkung der Konzerne erst recht nicht! Aber was rege ich mich schon wieder auf? Es gibt wichtigeres als das doofe Klima, nämlich der NATO-Gipfel 2009 in Baden-Baden-Kehl-Straßburg, oder die armen Autokonzerne, oder die "notleidenden Banken" (wer kann sich noch an die HRE erinnern?). Das Klima kommt später dran, vielleicht, wenn es zu spät ist, aber dann richtig!

Montag, 30. März 2009

Aquaponic-Forum.de

Wer sich für Aquaponic oder Hydroponic interessiert, der sollte sich mal das Aquaponic-Forum von Simon ansehen. Das gibt es seit Februar 2009 und hat bereits 14 Mitglieder, die sich zum Thema austauschen. Simon selber baut sich gerade ein Aquaponic-System mit Tilapiazucht auf und berichtet darüber auf seiner Homepage Youpal, wo Ihr auch einige Fotos zum Thema finden könnt. Im Aquaponic-Forum gibt es auch einen Thread, der sich um Hydroponic dreht. Hier können Fragen gestellt oder eigene Erkenntnisse eingebracht werden und da es sich um das wohl erste derartige Projekt im deutschen Sprachraum handelt, sollten sich alle Interessenten anmelden und ihr Knowhow dort einbringen. So kann eine Community entstehen, die über eine Menge praktisches Anwenderwissen verfügt und die Nutzung aquaponischer und hydroponischer Systeme bei uns entscheidend voran bringt

Was ist Aquaponic?

Bei Aquaponic-Systemen handelt es sich um eine Fischzucht, bei der das mit den Fischfäkalien belastete Wasser über einen Fluttisch oder durch ein hydroponisches System gleitet wird, in dem die enthaltenen Nährstoffe für die Zucht von Gemüse, Obst, Kräutern und Früchten genutzt werden. Es ist eine Art geschlossenes Kreislaufsystem, in dem man nur die Verluste an Wasser ersetzen muss. Im Ergebnis kann man sowohl Fisch, als auch die Produkte aus dem Hydroponic-System ernten.

Und Hydroponic?

Hydroponic ist im Prinzip nichts anderes, als ein Hydrokultur-System. Während im deutschen Sprachraum Hydrokultur für den privaten Bereich eigentlich ausschließlich für die Haltung von Zierpflanzen genutzt wird, kann man in gewerblichen Gartenbaubetrieben und Gärtnereien durchaus hydroponische Systeme zur Zucht von Gemüse und Früchten (z.B. Erdbeeren), Kräutern (z.B. Basilium) finden. Man sagt der Hydroponic (deren Hauptanwendungsgebiet in Europa wohl in den Niederlanden liegen) nach, man könne damit nur sogenannte "Wassertomaten" ziehen. Vermutlich kommt das daher, dass die Pflanzen eben nur in Wasser, bzw. in einer Nährlösung gezogen werden, wobei der Einsatz von Erde vermieden wird.

Was bringt das denn?

Betrachtet man die Zahl der Menschen auf dieser Erde und die zum Ackerbau geeigneten Flächen, so erscheint die Hydroponic als eine Möglichkeit, die Menschen mit Gemüse zu versorgen, ohne die Landschaft mit industrieller Landwirtschaft zu vergewaltigen. Hydroponische Systeme können in jeder Form und Größe angelegt werden und sogar in den Zentren der Städte in sogenannten Vertical Farms (als Farm genutzte Hochhäuser) eingerichtet werden. Dies hat den unschätzbaren Vorteil, dass die Natur im Umkreis der urbanen Zentren nicht mehr in Ackerland umgewamdelt werden muss, um Nahrungsmittel oder Biospritpflanzen in industriellem Massstab anzubauen. Diese Flächen könnten Gaia zurück gegeben werden, um darauf Wälder wachsen zu lassen (was extrem wichtig ist für die Bindung von CO2). Außerdem fallen die langen Transportwege für die Ackererzeugnisse weg, wenn sie direkt in unseren Städten wachsen und dort auch verarbeitet werden können. Schließlich - so erstrebenswert das auch scheinen mag - ist es unmöglich alle Menschen dieser Erde (immerhin 6 Milliarden und täglich werden es mehr) mit Bioprodukten zu versorgen. Mit Hilfe hydroponischer Systeme könnten wir es immerhin schaffen wenigstens alle Menschen ausreichend und relativ ausgewogen zu ernähren, ohne dabei die gesamte Erde zu zerstören und nebenbei den Genkonzernen auch noch in die Suppe spucken. Denn unter den Bedingungen hydroponischer Systeme dürfte eine Nutzung von genveränderten Pflanzen nicht notwendig sein.

Weil Hydroponic eigentlich eher im angelsächsischen Sprachraum beheimatet ist, gibt es die meisten Links, interessanten Seiten, sogar Blogs zum Thema eben in Englisch. Es ist also kein Fehler, seine Kenntnisse in Schulenglisch hervor zu kramen, wenn man Informationen braucht. Und genau das ist der Grund, warum wir hier in Deutschland ein echtes Netzwerk brauchen, in dem die notwendigen Informationen gesammelt und der Community zur Verfügung gestellt werden! Übrigens habe ich selber vor, mir ein hydroponisches System zu selber bauen. Die vorgefertigten Systeme, die es am Markt gibt sind mehrheitlich für gewerbliche Betriebe gedacht und von daher recht groß, aufwändig und auch teuer. Da ich der Meinung bin, dass es möglich ist, einen Teil der für die eigenen Ernährung benötigten Nahrungsmittel in der eigenen Wohnung zu erzeugen, möchte ich dies auch praktizieren (und zwar das ganze Jahr hindurch, denn die Wohnungen sind im Sommer sicher warm genug und im Winter werden sie sowieso durchgängig geheizt, denn keiner von uns will sich bei Minustemperaturen den Arsch abfrieren!). Ein Problem stellen lediglich die Lichtverhältnisse innerhalb einer Wohnung dar (aber hier kann man mit Hife von Lampen, die ein dem Licht der Sonne ähnliches Lichtspektrum abgeben, Abhilfe schaffen!). Das Material dazu gibt es in jedem größeren Baumarkt günstig zu kaufen. Sobald ich mit meinen Experimenten beginne, werdet Ihr es hier erfahren.

Wer vorab mal sehen will, wie so ein aqua- oder hydroponisches System aussieht und funktioniert, kann diese Suchbegriffe mal bei YouTube eingeben und wird dann von der Zahl der eingestellten Filme schier erschlagen! Das dabei eine ganze Reihe Leute erläutern, wie man mit diesem System auch Canabispflanzen ziehen kann, hier auch am Rande erwähnt. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass dies Illegal ist und eine Anzeige wegen Verstosses gegen das Betäubungsmittelgesetz zur Folge haben kann!!



weiterführende Links zu diesem umfangreichen Themenkomplex:

Die Linkliste ist beileibe nicht vollständig und wird in der nächsten Zeit öfters erweitert werden. Wer Vorschläge machen möchte, was da hinein gehört, kann mir gern eine Email schreiben (nach eingehender Prüfung des Links, stelle ich ihn dann Online). Die Aufnahme einer Seite, eines Blogs oder eines Händlers beinhaltet keinerlei Wertung!

Hydroponic
Deutsche Gesellschaft für Hydrokultur e.V.
Hydrotip.de
3sat.online
AeroGarden Bargains
American Hydroponics | Home
Chris Jacobs Vertical Farm
Dave's Hydroponics Experiments
Discount Hydroponics - Hydroponic Systems
Dummies Guide To Precision Farming
Ecoponics - Mother Nature's ecosystem in your own backyard
eppenberger-media, Webdesign, PR , Journalismus » Afrikanische Buntbarsche lassen Tomaten spriessen
CropKing.com | Helping to Establish and Grow Your Hydroponic Greenhouse Produce Business for Over 25
TreeHugger: Futurama Farming in New York
Garden Blog of a girl growin' Southern: Hydroponics for Dummies
GENERAL HYDROPONICS EUROPE GHE
Home Hydroponics Gardening
HydroponicsBay.com
TreeHugger: Aquatic Chicken
4SeasonGreenhouse
Agricare.org
Be Well Hydroponics and Urban Gardening
Esoteric Hydoponics
Compost Guy
Hydroponics - Soil-less gardening
greenroofs.com
Hydrofarm
Hydroponic Gardening
instablogsimages.com/images/2008/03/10/indoor-hydroponic-garden_1333.jpg
GrowBox
Hydroponics Review
HowStuffWorks:"Will there be farms in New York City's skyscrapers?"
Hydrokultur – Wikipedia
Hydroponics | General Hydroponics and Indoor Gardening information.
Hydroponic.EU
Hydroponics Growing Systems
Hydroponics Online - Hydroponics Frequently Asked Questions
Growco Indoor Garden Supply
Hydroponik Garden Blog
Inhabitat
Ipm
Kweekhuis - Online-Shop
OmegaGarden Hydroponics Designs
Practical Hydroponics & Greenhouses Magazine
Simply-Hydroponics.com
Simple Sand Hydroponics
New York Magazine: Skyfarming
EarthFirst.com: Start Seedlings Indoors with a Recycled PC Case Grow Box |
The Growing Edge Hydroponic Basics
trisystem.pdf (application/pdf-Objekt)
Vertical farming – Wikipedia
Wapedia - Wiki: Hydrokultur
Wassertank IBC und Zubehör
KitchenGardenToday
What is a Vertical Farm?
Ökotau Easy Green GmbH
Hydroponics Farming
Plant´s Stories
Food and Shelter News
Organic Food For All


Sonntag, 29. März 2009

An die Bienen

Alle diejenigen unter Euch, die diesem Blog schon ne Weile folgen, werden mittlerweile bemerkt haben, dass ich ein echter Bienenfan bin und ganz besonders liebe und schätze ich meine dicken, bepelzten Freunde, die Hummeln. Zwar nicht in dem Sinne, dass ich mich der Imkerei hingegeben hätte, aber ich bin doch der Meinung, dass man diesen lieben, fleissigen Tierchen viel zu wenig Achtung entgegen bringt. Es wird einfach nicht genug gewürdigt, welche wichtige Rolle sie in unserem Ökosystem spielen. Das dies auch anders geht, habe ich nun beim Blättern in einem kleinen Büchlein erfahren, dass mir meine Frau neulich schenkte und ich möchte Euch das Gedicht, das ich darin fand, nicht vorenthalten...

...es heisst:

An die Bienen

Bienen! Immen! Sumseriche!

Wer sich je mit euch vergliche,

der verdient, dass man ihn töte!

Dass zumindest er erröte!

Denn, wie ihr in Tal und Berg schafft

ohne Zutun der Gewerkschaft,

ohne dass man euch bezahle,

ohne Streik und Lohnspirale,

täglich, stündlich drauf bedacht,

dass ihr für uns Honig macht,

ihr seids wert, dass man euch ehre!

Wobei vorzuschlagen wäre -

ob nun alt ihr, ob Novizen -

euch von heute ab zu siezen!

Unser Dank, unser Applaus

säh in etwa so dann aus:

"Sehr geehrte Honigbienen!

Wir Verbraucher danken Ihnen!"

(dieses Gedicht entsprang der Feder des
unvergleichlichen Heinz Erhardt - wem sonst)

Dabei ist zwar nicht die Bedeutung der Bienen für die Landwirtchaft und die Natur überhaupt berücksichtigt. Aber es ist mal ein guter Anfang gewesen, findet Ihr nicht auch?

Biene im Anflug auf die Blüte
Biene im Anflug auf die Blüte
(Das Foto stammt von Theresa F., die es bei Flickr eingestellt hat. Wenn Ihr auf das Bild klickt, könnt Ihr mehr Bilder von Ihr sehen)

Freitag, 27. März 2009

Wie die Stadt Karlsruhe die WWF Earth Hour 2009 sieht!

Nachdem ich hier auf meinem Blog für die WWF Earth Hour 2009 getrommelt habe, schrieb ich einen vorbereiteten Brief an unseren verehrten Herrn Oberbürgermeister Fenrich. Natürlich habe ich nicht ernsthaft damit gerechnet, er würde mir selber antworten, noch sich überhaupt für mein Geschreibsel interessieren. Nun habe ich aber heute doch - ich fasse es nicht - eine Antwort-Mail erhalten und zwar von einer Frau Ulrike Sattler vom Stadtmarketing, Messen und Kongresse, KVVH, Stadtwerke, vom berühmt-berüchtigte Dezernat 4. Diese Email will ich Euch nicht vorenthalten, darum hier der Wortlaut im Original:

Sehr geehrter Herr O.,

vielen Dank für Ihre Mail an Herrn Oberbürgermeister Fenrich vom 20. März,

in dem Sie auf eine Beteiligung an der Aktion Earth Hour ansprechen.

Wir haben eine Beteiligung in der Vergangenheit diskutiert, aber die Idee
letztlich nicht aufgegriffen. Diese Aktion und die damit verbundene
Öffentlichkeitsarbeit des WWF ist sicherlich geeignet, der Diskussion über
den Klimaschutz auf breiter gesellschaftlicher Ebene Impulse zu geben.
Insbesondere auch, weil die Aktion als solche bei Fachleuten in ihrer
Sinnhaftigkeit umstritten ist (siehe auch aktuellen Artikel bei
Spiegel-Online).

Karlsruhe setzt jedoch auf pragmatischere Ansätze wie eine fundierte
Energieberatung durch die Stadtwerke oder die Energie-Sparlampen Aktion,
ganz im Sinne der von zahlreichen Umweltschutzinitiativen artikulierten
Antwort auf die Earth Hour : "Licht an - aber richtig!"

Wir sind der Überzeugung, hiermit die Karlsruher Bürgerinnen und Bürger in

ihrem Bestreben, sich für den Klimaschutz zu engagieren, nach Kräften und

vor allem auch dauerhaft zu untersützen.

Mit freundlichem Gruß

Ulrike Sattler

______________________________

___

Stadt Karlsruhe
Dezernat 4

Ulrike Sattler
Stadtmarketing,
Messen und Kongresse,
KVVH, Stadtwerke
Tel. 00 49 (0) 721 133 1043
Fax 00 49 (0) 721 133 1049
__________________________________

Den genannten Artikel auf Spiegel-Online findet Ihr hier unter "Earth Hour: Mensch, mach das Licht aus!", erschienen am 24.3.2009. Da wird über die Earth Hour abgelästert, sie sei lediglich Aktionismus, um ein bisschen was für das Klima zu tun - zumindest ein wenig guten Willen zu zeigen. Möglicherweise speilt bei der Ablehnung der Aktion durch den Spiegel auch eine gewisse Animosität gegen die Bild-Zeitung eine Rolle, die sich im Jahre 2007, als die Earth Hour das erste Mal veranstaltet wurde, sehr stark dafür engagierte. Nun ja, folgt man der Email, steht die Stadt Karlsruhe auf dem Standpunkt, dass solche symbolischen Aktionen der reine Schwachsinn sind und man daher lieber "Taten", also harte Fakten sprechen lässt.
Das diese sich dann leider in einer Energieberatung durch die Stadtwerke erschöpfen (an der die Stadt selber wohl niemals teilgenommen hat. Denn sonst sollte wenigstens auf einigen wenigen öffentlichen Gebäuden mit Dächern in Südlage, eine Solaranlage installiert sein. Aber ich will ja nicht ungerecht sein, schließlich gibt es auf dem Müllberg der Stadt am Rheinhafen eine kleine Solaranlage und immerhin 3 Windkraftanlagen, die zwar nur sehr selten laufen, aber das hat wohl andere Gründe) und in einer Energie-Sparlampen-Aktion , zeigt wenigstens, welchen Stellenwert das Thema Klima in unserer Stadt genießt! Bezeichnend ist aber auch, dass diese "Aktionen zur Rettung des Klimas" nur Privatleute und Uternehmen betrifft. Welche Sparpotenziale in den maroden Gemäuern der Stadtverwaltung steckt, ist eine andere Sache. Das genug Dachflächen vorhanden sind, um darauf Solaranlagen zu installieren, dürfte außer Frage stehen. Aber schließlich sitzt ja die EnBW in Karlsruhe (übrigens ein überzeugter Betreiber von Kernkraftwerken) und mit denen will man es sich wohl nicht verderben. Die müssen ja auch von irgendwas leben, damit sie dann ihre Dankbarkeit der Politik gegenüber zeigen können. Ein Schelm, der Böses dabei denkt!
Sonst noch Fragen? Dann schreibt doch der Dame vom Dezernat 4 und teilt Ihr mit, wie überwältigt Ihr von den Aktionen der Stadt Karlsruhe zum Schutz des Klimas seid! Sicher freut sie sich über Eure Zuschriften.

Montag, 23. März 2009

Verhindert eine "mächtige Lobby" den Genmais in Europa?

Was ich am 23.3.2009 bei Zeit-Online las, lesen musste, liess mich zuerst an meinem, dann am Verstand des Autors Hartmut Wewetzer zweifeln. Unter der Überschrift "Genveränderte Pflanzen - Wir Kolbenfresser" war zu lesen, eine quasi unheilige Allianz aus Grünen, Greenpeace, BUND, dem Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und sogar der guten alten CSU, die ja sonst nicht einmal Probleme mit Atomkraftwerken, Chemiefabriken und der Auto- und Rüstungsindustrie in ihrem Bayernland sieht, habe dem wunderbaren Genmais von Monsanto den Krieg erklärt - mit dem ausdrücklichen Ziel, dessen Anbau in Deutschland zu verbieten!

Genmais ist natürlich, pestizidarm, ertragreich und bekömmlich...

...so stand in der Subline zu lesen...

...doch eine mächtige Lobby bekämpft ihn erbittert – warum?

Was für eine dämliche Frage, sagte ich zu mir und beschloss daraufhin, einen Artikel für mein Blog zu schreiben.

Einige Abschnitte weiter unten in dem betreffenden Zeit-Artikel, kann man lesen, dass Menschen verhungern müssen, weil sie sich das Essen nicht mehr leisten können, weil Reis und Getreide und Mais zu teuer werden. An anderer Stelle wird erläutert, genverändertes Saatgut sei eben teurer, als konventionelles Saatgut (wie das alles zusammen passt, bleibt das Geheimnis des Autors des genannten Artikels). Und auch auf die wunderbaren Eigenschaften des Genmaises wird verwiesen, der ja praktischerweise sein eigenes Pestizid herstellen kann und so den Einsatz von Pestiziden minimiere. Die Frage ist aber doch, warum wird der Genmais, gegen das Pestizid aus eigenem Hause resistent gemacht, wenn man dessen garnicht bedarf? Dies kann nur einen Grund haben: man will Geld verdienen und verhindern, dass die Pestizide anderer Hersteller genutzt werden. Mal abgesehen davon, dass diese Gifte um keinen Deut besser sind, als die Produkte von Monsanto, darf man getrost ebenfalls fragen, wie man mit dem genveränderten Zeug den Hunger bekämpfen will, wenn doch die Saat teurer ist, als die üblicherweise verwendete? Die Bauern, die dieses Saatgut erwerben und einsetzen, werden mit Knebelverträgen gezwungen, nicht nur Lizenzgebühren zu bezahlen, sie dürfen nicht einmal einen Teil der Ernte für die nächste Aussaat einbehalten und - das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen - sie müssen sich verpflichten nur die Pestizide von Monsanto zu kaufen und einzusetzen, gegen Schädlinge, die der Mais angeblich selber töten kann. Nun die vielleicht etwas peinliche Frage:"Wie kann man so den Hunger in der Welt bekämpfen?" Die Erklärung bleibt die Zeit natürlich schuldig. Und auch die Antwort darauf, warum der Genmais "natürlich", oder ertragreicher und pestizidärmer (weil er resistent gegen die Pestizide von Monsanto ist, kann man ihn nach Lust und Laune spritzen und das wird auch getan) sein soll, als anderer Mais.

Wenn jetzt noch jemand behauptet, Monsanto bringe seine Produkte unter diesen Bedingungen auf den Markt, um den Hunger in der Welt zu bekämpfen, dann sinke ich ob soviel Menschlichkeit vor Ehrfurcht auf die Knie, glaube ich auch wieder an den Weihnachtsmann und seinen Sack voller Geschenke. Hunger kann man nur dadurch bekämpfen, dass Nahrung zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar ist und zwar in ausreichender Menge. Hört man die Argumentation der ebenfalls in dem Artikel zitierten Entwicklungsbiologin und Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard nach dem Motto "Wovor haben wir eigentlich Angst" an und bedenkt, dass die bestenfalls zweifelhaft zu nennenden Geschäftspraktiken des Genkonzerns Monsanto mit keinem einzigen Wort erwähnt werden, darf man sich schon die Frage stellen, wer den Artikel in der Zeit wohl bezahlt haben mag.

Auch wenn die Befürworter des - euphemistisch - als "Grüne Gentechnik" bezeichneten Einsatzes transgener Pflanzen behaupten, den Hunger in der Welt nicht nur bekämpfen zu wollen, sondern dazu auch in der Lage zu sein, bleiben sie den Beweis schuldig. Fakt ist, auch wenn gentechnisch veränderte Pflanzen weltweit auf mittlerweile 125 Millionen Hektar angebaut werden, ist der Hunger nicht weniger geworden. Denn ob man sich Nahrungsmittel kaufen kann oder nicht, ist keine Frage der verfügbaren Menge, sondern des Geldes. Daran kann Gentechnik nichts ändern, denn sie ist teurer als konventionelle Landwirtschaft. Und es gibt für Monsanto und Konsorten keinen einzigen Grund, Nahrungsmittel oder Saatgut zu verschenken, denn es handelt sich um kapitalistische Unternehmen, die darauf ausgerichtet sind, Gewinne zu machen. Die höchsten Gewinne sind aber erst dann drin, wenn man eine Monopolstellung inne hat und da ist Monsanto mit seinem Marktanteil von nahezu 90% schon verdammt nah dran.

Auffallend ist in dem Artikel der Zeit auch, dass es sich hier offensichtlich um eine komprimierte Aufzählung von Argumenten aus der Propaganda Marketingabteilung eines Genkonzerns zu handeln scheint. Gegenargumente werden nicht erwähnt, sondern lediglich in süffisantem Plauderton als die auswendig gelernten Flyertexte der dümmlichen Greenpeace- oder anderer Umwelt-Aktivisten (und die sind den logischen und wissenschaftlich begründeten Argumenten der Genkonzerne natürlich nicht zugänglich!) hingestellt. Dass es auch Wissenschaftler gibt, die der Gentechnik äußerst skeptisch gegenüber stehen, wird geflissentlich gleich ganz verschwiegen! Das konnte man nur einem Artikel entnehmen, der bereits vor knapp 3 Wochen in der Zeit-Online erschienen ist und den ich auch unter den weiterführenden Links verlinkt habe (siehe ganz unten!).

Und jetzt stehe ich da, allein auf weiter Flur, unterstützt nur von ein paar wenigen, vermutlich geistig minderbemittelten Umweltschützern, wie ich selbst auch einer bin und engagiere mich nach wie vor gegen Gentechnik. Gegen den Willen der weisen und allwissendenFrau Nüsslein-Volhard, gegen die die Zeit und erst recht gegen Monsanto (Ich unterstelle Monsanto rein kommerzielle Interessen und nicht den Hauch sozialer Verantwortung. Denn wenn dem so wäre, hätte Monsanto die Opfer seiner PCB-Verseuchung, oder vielleicht auch der Opfer von Agent Orange schon längst entschädigt und würde nicht auf eine biologische Lösung des Problems und der damit zusammenhängenden "Unannehmlichkeiten" warten!). Wenn ihr Befürworter den Genmais von Monsanto tatsächlich für "natürlich, pestizidarm, ertragreich und bekömmlich" haltet, solltet Ihr ihn vielleicht für Eure tägliche Ernährung nutzen (aber wahrscheinlich kauft Ihr Eure Nahrungsmittel lieber in einem Öko- oder Naturkostladen und schaut lieber von Ferne zu, wie andere Menschen den Gendreck fressen, den Ihr für gut haltet!). Aber mit welchem Recht wollt ihr die Menschen dazu zwingen, dieses Zeug zu fressen, obwohl sie es nicht wollen?

Eins habe ich aus diesem Artikel gelernt. Der Kampf beginnt erst jetzt richtig und nur weil einige "Experten" der Meinung sind, das genveränderte Zeug sei nicht nur nicht schädlich, sondern auch gesund und bekömmlich, heisst das noch lange nicht, dass ich diese Meinung teilen muss. Wir haben zwar in unserem Lande nicht mehr sehr viele Freiheiten, aber die Freiheit, den Genmais und all das genveränderte Zeug drumherum abzulehnen, die nehme ich mir und das lasse ich mir von Euch nicht nehmen!

Fukuoka Sensei
Fukuoka Sensei

Dieser weise japanische Bauer, Masanobu Fukuoka, hat bewiesen, dass es weder gentechnisch veränderter Organismen auf den Äckern und Feldern bedarf, noch chemischer Düngemittel oder gar Pestizide. Seine Ernten waren fast genauso ertragreich, wie die der "konvertionell-wissenschaftlichen" Landwirtschaft. Er nannte sie Nichts-Tun-Landwirtschaft. Aber daran verdienen die Genkonzerne und die Chemie-Industrie nichts!

weiterführende Links:

Stop the Crop!
Stop the Crop!

Freitag, 20. März 2009

WWF Earth Hour 2009 - eine Stunde für die Erde!

Am 28. März 2009 ist ein besonderer Tag. Der Tag, an dem zwischen 20:30 und 21:30 Uhr für eine Stunde die Lichter ausgehen! WWF Earth Hour 2009!

Earth Hour Logo
Earth Hour Logo

Der WWF, in Sachen Umweltschutz sicher nicht ganz unbekannt, hat die Sache angeleiert. Also, macht alle mit! Schaltet zur vorgesehenen Stunde einfach die Lichter in Eurer Wohnung oder wo auch immer Ihr gerade seid, aus. Zieht die Stecker Eurer PC´s, macht den Fernseher am besten auch gleich mit aus und versucht Euch mal eine Stunde in gepflegter, altmodischer Konversation mit Euren Mitmenschen. Spielt einfach mal wieder bei Kerzenschein ein Brettspiel (muss ja nich grad Monopoly sein!), oder unterhaltet Euch einfach im Dunkeln. Ihr werdet erstaunt sein, welch völlig neue Perspektiven einem das eröffnen kann.

Es geht um unsere Mutter, die Erde, die unter der Unvernunft der Menschheit leidet, wie nie zuvor. Das Klima kippt und täglich sterben Tier- und Pflanzenarten aus. Niemand unter den verantwortlichen Politikern hat den Mumm die Bremse zu ziehen und eine neue Richtung einzuschlagen, damit auch unsere Kinder und Enkel eine lebenswerte Umwelt und eine gesunde Natur auf diesem Planeten vorfinden. Es geht um unser Klima, es geht um unsere Zukunft! Also seid Ihr gefragt! Schaltet Euer Licht zusammen mit den vielen anderen Menschen aus und gebt dadurch der Erde Eure Stimme, damit keiner mehr sagen kann, er habe nicht gewusst, was die Menschen wirklich bewegt! Menschen in 81 Ländern der Erde nehmen an diesem Event teil. 5.259 Organisationen, 18.160 Unternehmen, 1.858 Städte und Kommunen nehmen teil. Berühmte Bauwerke überall auf der Welt, werden für eine Stunde in Dunkelheit sinken, darunter die Golden Gate Bridge in San Francisco, das Kolosseum in Rom, oder die Akropolis in Athen! Seid dabei!

Im GreenBusinessBlog findet Ihr auch einen Artikel mit Fakten zum Thema. Wenn Ihr Euch die interaktive Karte dort anseht, werdet Ihr feststellen, dass unter all den Aktivisten, die sich bereit erklärt haben, an der Aktion teilzunehmen, Deutschland noch ein mehr oder weniger weisser Fleck ist! Und ich mag nicht glauben, dass sich in Deutschland niemand für das Klima erwärmen (oh, ein Wortspiel) kann. Dort findet Ihr auch einen fertig vorbereiteten Brief, den Ihr nur noch bearbeiten und an Eure Stadtverwaltung schicken oder mailen müsst, um die Verantwortlichen zur Teilnahme an der Earth Hour aufzufordern!

weiterführende Links:

Eisbärenkonferenz rettet Eisbären vor dem Aussterben? - Denkste!

Da haben sich im hohen Norden Nordnorwegens, genauer gesagt in Tromso (weiss jemand wo das norwegische "ö" auf der Tastatur zu finden ist?) die Staaten getroffen, die sich als Anrainer und damit wohl gleichsam als "Besitzer" der Arktis sehen, also Rußland, Kanada, die USA, Grönland und Norwegen (das berichtet SpiegelOnline am 20.3.2009 in einem Interview mit Rasmus Hanssen, dem Generalsekretär des WWF Norwegen in dem Artikel "Eisbären - Einstweilen wird es keine neuen Schutzmassnahmen geben"). Wer jetzt ernsthaft erwartet hatte, dass dies zu irgendeinem brauchbaren Ergebnis führen würde, möglicherweise zu einem weitergehenden Schutz der Eisbären, oder womöglich sogar zu deren Rettung vor dem Aussterben, der muss bitter enttäuscht sein. Nach all dem Tamtam um die Tatsache, dass den Eisbären bis zum Jahr 2050 (so ein Artikel auf SpiegelOnline vom 16.3.2009 "Überlebenskampf am Nordpol") ein Schwund um bis zu 2/3 ihres jetzigen Bestandes droht, gibt es dann wohl doch wesentlich wichtigere Dinge zu regeln (und zwar hinter verschlossenen Türen, damit auch keiner was mitkriegt von dem Geschacher!), als den Schutz einer bedrohten Spezies.

Unter solchen Umständen wundert es auch nciht, dass die Öffentlichkeit ausgesperrt wurde. Da die Hauptbedrohung kommt offensichtlich nicht von der starken Bejagung, sondern von der menschengemachten Klimaerwärmung, die dem mächtigen Bären seines Lebensraumes beraubt. Und wenn man sich damit ernsthaft befassen möchte, muss man einsehen, dass es mit kurzfristigem Aktionismus eben nicht getan ist. Dann muss man das Übel an der Wurzel angehen und vielleicht mal ernsthaft über den Schutz der Umwelt und des Klimas nachdenken. Und wer beschäftigt sich schon gern mit so unerfreulichen Nebensächlichkeiten, die nur Geld kosten und weder Ruhm noch Ehre einbringen, sondern nur dafür sorgen, dass man den Zorn der Konzerne auf sich zieht? Ganz genau - kein Mensch (jedenfalls kein Politiker!).

Warum soll es in diesem Fall auch anders sein, als bei anderen, ähnlich gelagerten Problemen? Was mich am meisten ärgert, ist allerdings die Tatsache, dass für solche sinn- und nutzlosen Konferenzen dutzende, mit Begleitung hunderte von Leuten mit Flugzeugen durch die Weltgeschichte fliegen (natürlich muss dass dann auch alles noch vor- und nachbereitet werden), im Fall der großen Klimakonferenzen sind es sogar mehrere Tausend überaus "wichtige" Menschen (meist Politiker - und die sind ja noch wichtiger als wichtig - obwohl man sich schon fragen kann, ob es sich bei dieser Subspezies des Homo sapiens sapiens überhaupt um Menschen im eigentlichen Sinne handelt) und solche, die sich dafür halten. So viel Aufwand für ein "Ergebnis", dass ein vernünftig denkender Zeitgenosse mit "nahe Null" einstufen würde? Was mit diesen Betriebsausflügen in ganz großem Stil an Steuergeldern verplempert wird, was sie der Umwelt an CO2-Belastungen ertragen muss, ist schon ziemlich heftig. Aber die Politik nimmt sich dieses Recht heraus, während sie über die Bürger mokiert, die 2 oder 3 mal im Jahr rasch nach Malle fliegen um sich am Ballermann den Rotwein reinzuschädeln. Das finde ich zwar auch zum Kotzen, aber wenn schon, dann soll die Politik mal mit gutem und vor allem vernünftigen Beispiel voran gehen:

  1. Wenn schon Konferenz, dann Video-Konferenz - wozu haben wir denn die fortschrittliche Konferenztechnik?
  2. Wenn schon ins Ausland reisen zu so einer Megakonferenz, dann mit dem ICE - wozu gibts denn die umweltfreundliche Bahn mit neuester (aber leider störungsanfälliger) Neigetechnik?
  3. Wenn schon Konferenzen zum Klima- und Umweltschutz, dann bitte mit realistischen und greifbaren Zielen - wozu ist man ein vernunftbegabter (bei diesem Ausdruck weiss ich jetzt auch nicht, warum ich ihn verwendet habe, denn an Vernunft scheint es den meisten Politikern zu mangeln) Mensch?

weiterführende Links:

  • WWF: Rettet die Eisbären! (WWF fordert Aktionsplan für Nordpolregion und ambitionierte Klimaschutzziele)
  • "Stunde der Erde" - An Wahrzeichen geht Licht aus" (Aktion die ein Zeichen für den Umweltschutz setzt. Also vormerken: am 28.3.2009 zwischen 20:30 und 21:30 Uhr Lichter ausschalten und damit der Politik zeigen, dass es bald zappenduster für die Menschheit werden könnte!)

Donnerstag, 19. März 2009

Wasser! So kostbar wie Gold?

Nein, Wasser ist kostbarer, viel kostbarer. Denn ohne Wasser gibt es kein Leben! Und was macht der Mensch? Er verseucht, verschmutzt, verschwendet das Wasser, macht es von einer Ressource, auf die jeder Mensch ein Menschenrecht hat, zu einer Ware, die meistbietend verkauft wird. Die Wasserwirtschaft in den Industrieländern wurde bereits zu weiten Teilen privatisiert und damit den Gewinninteressen der Konzerne geopfert. Wasserleitungsnetze und Kanalisation verfallen und werden immer undichter, ungeheure Mengen besten Trinkwassers gehen verloren und die Preise steigen immer weiter.

"Der UNESCO-Bericht 2009 - Trinkwasser wird knapp" (Artikel auf n-tv am 12.3.2009) legt nahe, dass sauberes Wasser durch die Dummheit der Menschen, durch ihre Ignoranz, die Profitgier der Konzerne und nicht zuletzt durch die Klimaerwärmung immer knapper, immer kostbarer. Millionen von Menschen haben überhaupt keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Überall, wo Wasser knapp ist, wird ein Geschäft daraus gemacht, dass so lukrativ ist, dass sogar die Mafia einsteigt. Wer nicht zahlen kann, muss eben aus den allerorts vorhandenen Kloaken saufen und wenn er dann an der Cholera, Typhus oder irgendeiner anderen Durchfallerkrankung verreckt, hat er eben Pech gehabt. Besonders leiden unter diesen Bedingungen Kinder und Kleinkinder, die jährlich zu Hunderttausenden, ja Millionen Opfer der unsäglichen hygienischen Bedingungen und des Mangels an sauberem Trinkwasser werden!

Hier in Europa hat sich der weltgrößte Lebensmittelkonzern Nestlé eine ganze Reihe von Mineralwasserquellen unter den Nagel gerissen (darunter sind wie Nestlé Waters, Perrier, Vittel, Aquarel, San Pellegrino, Contrex, Aqua Panna, Neuselters, Frische Brise, Kloster Quelle, Fürst Bismarck Quelle, Nestlé Aquarel, Nestlé Wellness, Henniez). Wer glaubt, er tue dies nur, aus sozialer Verantwortung heraus und um die Versorgung der Menschen in Europa mit sauberem Trinkwasser sicher zu stellen, der irrt, der irrt ganz gewaltig. Nestlé versucht ein Monopol zu schaffen, dass es ihm ermöglicht, die Preise zu diktieren. Die Folgen liegen für jeden klar sichtbar auf dem Tisch - Kontrolle der Ressource bedeutet: Kontrolle der Preise bedeutet: Kontrolle der Menschen!

Damit nicht genug. Private Anbieter steigen in ganz großem Massstab in das Geschäft mit der Wasserversorgung ein, überall auf der Welt. Und überall wo das geschieht, steigen zuerst einmal die Preise. Das sei auch gut so, sagt die Politik, denn Wasser müsse einen angemessenen Preis haben und den habe es zur Zeit noch nicht! Steigt der Preis, würde man anfangen Wasser zu sparen und nicht mehr vergeuden. Soweit hört sich das auch ganz logisch an. Aber an dem Punkt, wo ich feststelle, dass die Mehrkosten sich nicht und in keinster Weise in der Modernisierung der Rohrleitungsnetze niederschlagen, oder in modernen technischen Anlagen zur Wasseraufbereitung, sondern einzig und allein in den Taschen der Konzerne landen (und zwar als Gewinne), beginne ich die Privatisierung öffentlicher Aufgaben zu bekämpfen, weil ich sie nicht für richtig und schon garnicht für gerechtfertigt halte. Ein Staat, der alle seine hoheitlichen Aufgaben privatisiert (und in den USA ist man ja schon soweit, sogar den Krieg zu privatisieren) verliert erstens sein Existenzrecht und zweitens das Recht, Steuern zu kassieren! Denkt mal darüber nach!

Große Konzerne wie ABB, Bilfinger & Berger und MVV Energie steigen mit dem Gemeinschaftsunternehmen Aquamundo weltweit in die kommunale Wasserversorgung und Abwasserentsorgung ein, genauso wie die französischen Unternehmen Vivendi oder Suez Lyonnaise des Eaux. Glaubt wirklich jemand das Geschwätz, dies geschehe nur aus dem einzigen Grund, die Wasserversorgung zu sichern? Welche Kommune verkauft ihr Wasser- und Abwassernetz, weil und damit es in Privathand besser und billiger (im Unterhalt, dem Neubau und der Wartung, nicht im Wasserpreis) wird? Wasser ist ein riesen geschäft und die Kommunen verkaufen die Wasserverteilnetze, die wir mit unseren Steuern bereits einmal finanziert und auch unterhalten haben, an private Unternehmen. Die Gewinne teilen sie jedoch nicht mit uns, den Bürgern, sie schaufeln sie in ihre eigenen Taschen. Und dann müssen wir diese bereits bezahlten Netze von den Unternehmen wieder zurück leasen, oder den Unterhalt auch weiterhin mit unserem Geld bezahlen, allerdings in Form höherer Preise. Aber - wer hätte das gedacht - die Gelder sind plötzlich Gewinne und werden keineswegs in den Unterhalt der Netze gesteckt, sondern wiederum in die eigenen Taschen, diesmal der Konzerne. Ist es nicht fantastisch, dass die Menschen in diesem Land und auch in allen anderen Ländern bei solchen Geschäften immer die Dummen sind?

Konzerne sind nur und ausschließlich da, wo es Geld zu verdienen gibt und zwar viel Geld. Konzerne dienen niemals den Menschen. Sie dienen nur sich selbst ud ihr einziger Zweck ist es, Geld zu machen! Alles Geschwafel von Nachhaltigkeit und Verantwortung, von sozialem Engagement ist nichts weiter als hohles und leeres Geschwätz. Aber die Politiker glauben es gern, nimmt ihnen die Industrie doch das ab, was der Politik zu teuer, zu lästig und vielleicht auch unangenehm ist, die Verantwortung für die Bürger. Die stören sowieso nur beim regieren und sind so dämlich, dass sie nicht mal merken, "was für eine hervorragende Arbeit in der Politik geleistet wird". Das glaube ich gern!

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Sonntag, 15. März 2009

Ein Wunder der Natur - der Regenwurm!

Gestern fand ich einen Artikel ("Respekt vor dem Regenwurm" Artikel von ddp auf Yahoo-Nachrichten) über ein eigentlich recht einfaches Geschöpf aus dem Garten Gaias - dem Regenwurm, Lumbricidae (Artikel auf Wikipedia)! Ich meine physiologisch einfach, also einfach gebaut. Im Gegensatz dazu ist die Aufgabe, die er in der Natur erfüllt, eine derart wichtige, dass ohne ihn wahrscheinlich bald die Lichter ausgeheh würden (für die Menschheit). Dass, was sie tun, für den Boden, die gesamte Flora und Fauna und nicht zuletzt für die Menschen dar, die einen Großteil ihrer Nahrung auf Äckern anbauen.

Eine Binsenweisheit behauptet, je mehr Regenwürmer sich im Boden tummeln, desto besser sei die Qualität desselben. Und was soll man dazu sagen? Es stimmt. Regenwürmer sind die reinsten Wunder der Natur. Sie ernähren sich von Pflanzenresten, die sie auf der Erdoberfläche finden und in ihre Wurmlöcher (tolles Wortspiel, nicht wahr) ziehen und fressen. Zurück bleibt bester Humus, der aber eigentlich nichts anderes ist, als die Scheisse der Regenwürmer. Sie sind also ein wichtiges Element im Kreislauf der Natur. Sie erfüllen einen wichtigen Zweck und trotzdem, weil sie so unscheinbar sind, weil man sie und ihre wunderbare, wertvolle Arbeit meist nicht direkt sehen kann, werden sie sträflich unterschätzt und vernachlässigt. Was man nicht sehen kann, kann ja wohl auch nicht nützlich sein, denken viele! Allerdings sehen das nicht viele so. Besonders unsere Landwirte, die nach industriell-chemisch-gentechnisch veränderten Methoden den B0den bewirtschaften, haben oft nicht die Spur einer Ahnung, wem sie die Fruchtbarkeit ihres Bodens in erster Linie eigentlich zu verdanken haben - dem Regenwurm und nicht Monsanto, Bayer oder BASF, die den Kunstdünger liefern! Und sie machen dem kleinen und seinen unzähligen Brüdern das Leben in unserer Erde auch nicht leicht. Oder wie würdet Ihr Euch fühlen, wenn man Euren Leib mit einem Pflug in Stücke schneiden, die Reste dann mit der Egge in der Gegend verteilen und das, was noch übrig ist im Anschluss mit Chemikalien zu traktieren? Genau, Ihr würdet Euch genauso beschissen fühlen, wie es die Regenwürmer tun. Anstatt ihre Arbeit zu würdigen und zu fördern, ihre Lebensbedingungen zu verbessern und danach zu streben, möglichst viel dieser kostenlosen Düngemaschinen und Bodenlockerungsgeräte auf seinem Land anzusiedeln, wird der Boden mit schweren Bearbeitungs- und Erntemaschinen derart verdichtet, dass kaum noch ein Wurm da drin überleben kann. Und dann braucht man natürlich Unmengen von Dünger!

Ein Regenwurm in der ErdeEin Regenwurm in der Erde

Die lieben Tierchen können sogar noch mehr. Setzt sie in den Komposthaufen in Eurem Garten und sie versorgen Euch mit kostbarem, nährstoffreichem Humus für Eure Beete, während sie Eure organischen Abfälle vertilgen. Die müsst Ihr dann schon nicht mehr in die Biotonne werfen, wo sie im Sommer anfangen erbärmlich zu stinken udnd unzähligen Fliegenmaden eine traumhafte Heimstatt bieten. Es gibt auch Möglichkeiten, die possierlichen Würmer in einer Kompostkiste (die man auch selber bauen kann) auf dem Balkon oder sogar in der Küche werkeln lassen. Sorgt man für ordentliche Belüftung und ausreichende Feuchtigkeit, geschieht das Wunder des Kompostierens absolut ohne störende Gerüche und Ihr habt immer Dünger und Humus für Eure Topfpflanzen. Über´s Kompostieren findet ihr Informationen auf Wikipedia.

Für die unter Euch, die nicht gerade zwei linke Hände haben (für die Linkshänder hier die andere Version: Für die unter Euch, die nicht gerade zwei rechte Hände haben...) oder fünf Daumen an jeder Hand, gibt es die Möglichkeit mit sehr wenig Aufwand einen Wurmkomposter für die Wohnung selbst herzustellen. Hier mal ein Video dazu, das ich bei YouTube gefunden habe:



Ihr seht also, die kleinen fleissigen Kerlchen sind unentbehrlich für eine gesunde Umwelt und gesunden, nährstoffreichen Boden. Und wenn schon nicht in jeder Wohnung oder auf jedem Balkon eine Wurmkiste zum kompostieren von Küchenabfällen steht, sollte doch wenigstens jeder Garten, egal ob groß oder klein, über einen solchen verfügen. Darum sollten wir dem Regenwurm dankbar sein, dass es ihn gibt und Gaia, die den Kerl erfunden hat, natürlich auch. Und wie jedem anderen Lebewesen auch, das seinen Platz in dem riesigen Ökosystem unserer Mutter Erde hat, sollten wir ihm unseren Respekt zollen - außer vielleicht den Moskitos und anderem stechenden und blutsaugenden Gesocks o.O

Man sieht, unsere Mutter Erde hat für jedes nur denkbare Problem eine perfekte Lösung parat, um das Gleichgewicht in der Natur nicht nur zu halten, sondern auch wieder herzustellen, wenn der Mensch so dumm vermessen war, es zu zerstören!

Samstag, 14. März 2009

Bienenstock Online!

heute.de meldet am 14.3.2009 ("Online in den Bienenstock"), dass unsere Honigbienen, Apis mellifera, endlich einen eigenen Internetauftritt bekommen. Und zwar in Form des Projektes HOBOS, das die Bienenforscher der sogenannten "BEEgroup" an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg unter der Leitung von Professor Jürgen Tautz ins Leben gerufen haben. Mit Hilfe von Webcams soll man dann ab diesem Sommer Einblick in das brummige Geschehen im Innern eines Bienenstocks erhalten, wobei die Bilder direkt in die Klassenzimmer der Schulen übertragen werden können. Zusätzlich geben ebenfalls im Stock installierte Sensoren Auskunft über die gerade vorherrschenden Umweltbedingungen vor Ort.

Bienen sind ausgesprochen wichtig für die Landwirtschaft und die Natur überhaupt, da sie zusätzlich zu ihrer Tätigkeit als fleissige Honigsammler auch noch die Hauptakteure beim Bestäuben der Blüten sind. Ohne Bienen gibt es keine Früchte. Es sei denn, der Bauer hätte die Zeit und die Lust, mit einem Pinselchen in der Hand von Baum zu Baum zu hüpfen und die Bestäubung der Obstblüten eigenhändig vorzunehmen.

weiterführende Links:

Im Märzen der Bauer...

...die Folie aufspannt...Wo sind die guten alten Zeiten geblieben, als der Bauer noch hinter einem vom Pferd gezogenen Pflug über seinen Acker schritt und dann mit weitem Schwung das Saatgut ausbrachte? Vorbei, obwohl auch damals nicht alles in Ordnung war. Man schüttete Kunstdünger auf die Felder, dass einem übel werden konnte. Dazu noch an Gülle und Dung, was im Stall so anfiel. ohne mit der Wimper zu zucken und ohne die geringste Rücksicht auf unsere Mutter Erde. Die Folge waren überdüngte Bäche, Seen und Flüsse voller Algen, aber dafür ohne Sauerstoff. Die meisten Fische legten in der Brühe den Kiel nach oben und trieben von nun an mit dem Strom. Ein Zeichen dafür, auch heute noch, dass sie an der Dummheit der Menschen verreckt waren!
Im Märzen der Bauer...
Im Märzen der Bauer...

Heute ist alles anders. man deckt den Boden großflächig mit Folie ab, die das Sonnenlicht reflektiert, oder die Wärme und Feuchtigkeit darunter festhält und so Bedingungen für das Saatgut schafft, die sie früher keimen und reifen lassen. Denn die höchsten Preise erzielt natürlich der Landwirt, der seine Ackerfrüchte (wie z. B. Spargel) als erster auf den Markt werfen kann!. Logisch auf der einen Seite, aber traurig auf der anderen, wenn man sieht, was diese Folien aus unserer Lnadschaft machen. Und dabei sieht das noch nicht einmal halb so attraktiv aus wie eines der Verpackungskunstwerke des legendären Christo, der schon den Reichstag in Berlin eingepackt hat. Nein, im Gegenteil, es sieht einfach nur häßlich aus.

...die Folie aufspannt...
...die Folie aufspannt...

Und - die Frage sei gestattet - was hat solch eine Landwirtschaft noch mit Natur zu tun? Gut, man kann argumentieren, man brauche weniger Unkrautvernichtungsmittel, wenn man den Erdboden rund um die Pflanzungen mit Folien abdeckt, aber was ist mit der Energie, die bei der Herstellung der Folien aufgewendet werden muss? Was ist mit den Plastikpartikeln, die beim Verrotten durch den Einfluss der UV-Strahlung in den Erdboden gelangen und so möglicherweise in die Nahrungskette? Und wie ist das mit dem Schimmel unter den Folien, wenn Feuchtigkeit und Hitze zusammen kommen? Ach ja, dafür gibt´s ja Fungizide und gegen die Insekten, die sich im Schutz dieser Abdeckung wohl fühlen, kann man auch ein "feines Mittelchen" spritzen. Was aber hat man dabei gespart und was bringt das wirklich?

Mittlerweile ist ja zur Genüge bekannt, das ich nicht nur ein Verfechter der natürlichen oder "Nichts-tun-Landwirtschaft, sondern auch ein überzeugter Anhänger der Thesen des Weisen Masanobu Fukuoka bin, die im Grundsatz die Ansicht vertrat, die Natur kann alles allein regeln, wenn man sie nur lässt. Weder Dünger, noch Pflug, noch irgendwelche chemischen "Wundermittel" sind notwendig, um die Gesundheit und Fruchtbarkeit des Erdbodens zu erhalten (und sogar noch zu steigern). Voraussetzung dafür ist das Vertrauen in die Natur und deren Fähigkeiten und das Wissen um die natürlichen Zusammenhänge . Allerdings haben wir das verloren, wie es scheint. Und so meint man, das fehlende Verständnis für Mutter Erde durch höhere Gaben an Düngemitteln ersetzen zu können. Natürlich sind bei einem ausgelaugten Boden reichere Ernten zu erwarten, wenn man ihm Nährstoffe zuführt. Aber man nimmt dem Boden und sich selbst dadurch die Möglichkeit, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Indem die Erde sich entweder selber heilt (durch die Ausbreitung entsprechender Pflanzen, die die Mängel oder den Überschuss an unterchiedlichen Nährstoffen auf natürlichem Weg wieder ausgleichen) oder die vorsichtige Hilfe des Menschen, der das Ungleichgewicht erkennt und die Zusammenhänge durchschaut und bestimmte Pflanzen gezielt sät, findet sie immer selbst zu einem stabilen Gleichgewicht zurück - über kurz oder lang. Der Mensch aber will nicht warten (jedenfalls glaubt er nicht warten zu können).

Also wird Dünger auf den Acker gestreut und wenn die Ernten zurück gehen, dann streut er noch mehr Dünger, beginnt zu bewässern und Unkrautvernichter zu spritzen, damit seine Monokulturen nicht mit wuchernden Wildpflanzen um den teuren Dünger wetteifern müssen. In diesen Monokulturen fühlen sich natürlich Schadinsekten, Krankheiten und Pilze pudelwohl, da hier für ihre Verhältnisse der Tisch überreich gedeckt ist und die Ausbreitung von einer Pflanze zur nächsten nicht durch dazwischen wachsende "Unkräuter" behindert wird. Aber es gibt ja nichts, gegen dass die Agrochemiekonzerne nicht ein Spritzmittelchen in ihrem Produkt-Portfolio hätten. Und so wird gespritzt auf Teufel komm raus und jedes Jahr mehr!

Dabei könnte doch alles viel einfacher sein, wenn man nur auf die Natur vertrauen würde und in den jeweiligen geographischen Gebieten genau die Pflanzen anbauen würde, die auf die dort herrschenden Verhältnisse zugeschnitten sind. Weil sie dort und für die dortigen Verhältnisse gezüchtet wurden - zum Teil über Jahrhunderte hinweg - kommen sie mit den Bedingungen dort am Besten zurecht und es ist ein leichtes, aus der jeweiligen Ernte einen Teil zurück zu behalten und ihn im nächsten Jahr wieder auszusäen. Bringt man auch die pflanzlichen Reste wieder auf die Felder zurück, verbleiben die Nährstoffe in diesem Boden, ergänzt allenfalls durch den Eintrag von aufbereitetem Dung oder Kompost. In der Natur funktioniert dieses Prinzip über Tausende und Abertausende von Jahren, beipielsweise im Wald. Aber vielliecht sollte der Staat mal ein paar zusätzliche Euros in die Forschung zur natürlichen Landwirtschaft stecken, anstatt das ganze Geld in die industrielle Landwirtschaft zu investieren, die sowieso von den Agrochemiekonzernen gefördert wird. schließlich haben die Konzerne kein interessa an landwirtschaftlichen Verfahren, die ohne die chemischen Kampfstoffe der modernen Landwirtschaft gut auskommen und nahezu genauso hohe Erträge pro Hektar aufweisen, wie die gedüngten Flächen (mit extrem hohem Einsatz von Energie, Dünger, diverser "Schutz"mittel und großem Arbeitsaufwand). Man kann das schon verstehen, wenn man es aus der Sicht der Konzerne betrachtet. Da stecken sie Millionen in die Entwicklung von chemischen Erzeugnissen, weil sie ja unser bestes wollen (unser oder des Bauern Geld?), noch mehr Millionen werden in die Werbung investiert und dann kommt da so ein alter Sack wie Masanobu Fukuoka her und behauptet, den ganzen hochtechnisierten und chemischen Mist brauche niemand, dass ginge alles auch ohne. Also als Chef eines Chemiekonzerns, oder als Manager von Monsanto und Konsorten, würd ich mir da auch Gedanken darüber machen, wie ich darauf reagieren sollte! Und die Regierungen? Von den Konzernen gekauft, bestochen und der Rest derart einfältig, dass es schon weh tut, gibt die sauber erpressten Steuergelder dann doch lieber zur Rettung "notleidender Banken" aus. Wie sollte es auch anders sein. Schließlich kann nicht sein, was nicht sein darf! Aber man sollte nicht vergessen: Geld kann man nicht essen! Und dass in Zuge der Finanzkrise vermutlich fast 3 Millionen Kinder verhungern werden, ist sicher nicht mehr als nur ein böses Gerücht und üble Meinungsmache. Denn ohne Geld kann man auch nichts essen, wenn man kein eigenes Stück Land hat.

Masanobu Fukuoka lehrt uns, dass eine Fläche von etwa 1.000 qm ausreichend ist, um eine Familie ausgewogen zu ernähren. Wer aber hat in unseren Breiten schon so eine Fläche zur Verfügung, wenn er in einem Wohnklo-mit-Kochnische (verteilt auf ca. 30 qm oder so) in der Stadt wohnt? Selbst die meisten Leute "auf dem Land" besitzen gar kein eigenes Ackerland mehr. Von den Menschen in den Ländern der Dritten Welt brauchen wir erst garnicht reden. Hier befindet sich das Land häufig in den Händen weniger Großgrundbesitzer, die es an die landlosen Bauern verpachten - gegen Geld versteht sich. Und da muss der Ertrag meist verkauft werden, um den Pachtzins zu bezahlen. Da bleibt eben nur sehr wenig zum Leben übrig, wenn es überhaupt zum Überleben reicht ("Selbstmord-Serie: Tausende indische Bauern gehen in den Tod" Artikel auf Spiegel Online vom 12.11.2006). Wenn das der vielbeschworene Segen der Gentechnik ist, den die Menschen vom "Hüter der Gensaaten" Monsanto zu erwarten haben, dann gute Nacht! Wird so der Hunger bekämpft, indem man die Bauern ausnimmt wie die sprichwörtlichen Weihnachtsgänse, sie mit mit Verträgen knebelt und sie mit dem Risiko und den Problemen allein lässt? Wer das mit seinem Gewissen für vereinbar hält, kann kein Mensch sein!

Wenn die Erde gesund ist, sie sich im Gleichgewicht befindet, treten zwar auch Krankheiten, "Unkräuter", Pilze und Schadinsekten auf. Aber die Natur ist durchaus fähig, sich wieder selbst ins Gleichgewicht zu bringen, wenn man ihr die Zeit lässt und sie dabei ein wenig unterstützt. Übermäßige Unkrautwucherung, Insektenbefall und Krankheiten sind immer ein Resultat menschlicher Eingriffe in das Gleichgewicht der Natur. Setzt man chemische Mittel gegen eine oder mehrere dieservermeintlichen Plagen ein, bringt man nicht das Gleichgewicht zurück. Man verschiebt das Ungleichgewicht nur in eine andere Richtung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, der Natur wieder zu ihrem Gleichgewicht zu verhelfen.

  1. Man kann sie sich selbst überlassen und darauf warten, bis sich alles erholt und regeniriert hat. Das kann dauern! Über kurz oder lang kehrt das Gleichgewicht jedoch zurück. Das ist ein Naturgesetz.
  2. Man kann die Natur unterstützen, indem man bestimmte Pflanzen sät, Misch- und Folgekulturen anlegt und nur das entnimmt, was man zum Leben braucht. Alle Reststoffe müssen dem Boden wieder zugeführt werden, als Mulch (Stroh und andere Ernterückstände). Alle anderen Stoffe, die beim Schälen und Kochen und als Abfall zurückbleiben, können kompostiert und als Humus auf den Bode aufgebracht werden, ebenso wie menschlicher oder tierischer Dung (kann vorher auch zur Erzeugung von Biogas genutzt werden). Hühner und Enten, die man in dem Gelände herumlaufen lässt, tun ein übriges. Sie fressen Schädlinge, scharren auf dem Boden und düngen ihn gleichzeitig. Pflanzt man mehrjährige Gemüse an, kann m,an über einen längeren Zeitraum ernten und auch Saatgut gewinnen, oder darauf warten, dass sich das Gemüse selber aussät. Verschiedene Bodendeckende Kleearten versorgen den Boden mit notwendigen Stoffen, ebenso Leguminosen. Vermeidet man es, den Boden ungeschützt der Witterung zu überlassen, werden keine Nährstoffe ausgewaschen und auch kein Humus durch Regen weggeschwemmt.

Macht man einfach weiter wie bisher, nämlich Pflügen, Eggen, säen (womöglich Gensaatgut), Düngen, bearbeiten Spritzen usw. usw., verändert sich der Boden nicht nur nicht, sondern er wird immer schlechter und braucht immer mehr Dünger und Spritzmittel (auch die Behauptung der Genkonzerne, beim Einsatz gentechnisch veränderten Saatgutes sinke der Bedarf an Spritzmitteln, ist gelogen. Durch die Tatsache, dass das Gensaatgut und die daraus keimenden Pflanzen resistent gegen das vom gleichen Hersteller stammende Spritzmittel sind - und zu dessen Einsatz werden die Gentech-Bauern vertraglich verpflichtet - wird meist mehr als nötig gespritzt, weil die Pflanzen ja keinen Schaden davon tragen, obwohl sich die Gifte in den Pflanzen und den daraus erzeugten Produkten einlagern) und immer größere, stärkere Maschinen. Es wird immer tiefer gepflügt und die Bodenfauna dadurch zerstört. Am Schluß ist der Boden unfruchtbar und hart wie Beton. Dann gibt es kaum noch eine Möglichkeit, den Boden landwirtschaftlich sinnvoll zu nutzen. Dann macht sich Wüste breit!

Aber auch Wüste ist nicht völlig unbrauchbar. Man kann alles wieder begrünen, wenn man nur genug Zeit veranschlagt. Aber die haben wir nicht, im Kampf um das Klima und unsere Mutter erde. Wir müssen daher schon jetzt dafür sorgen, dass es nicht so weit kommt. Jeder sollte sehen, dass er ein kleines Stück (die schon erwähnten 1.000 qm oder das, was Fukuoka als 1/4-acre-Farm bezeichnet) Land ergattert, damit er auf nachhaltige Art und Weise für den Lebensunterhalt seiner Familie sorgen kann. Und ein Stück Land, oder ein großer Garten, sind nicht nur von Bedeutung wenn es darum geht sich von Stress zu erholen. Wer sich zu großen Teilen aus dem eigenen Garten mit Nahrung versorgt, der weiss, was er auf seinem Teller liegen hat. Der kann meist sicher sein, dass keine unerwünschten Inhaltsstoffe vorhanden sind (obwohl ja Pflanzenschutzmittel, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden, keine Grenzen kennen und sich über große Flächen verbreiten) und hat meist Nahrungsmittel von unvergleichlicher Qualität, denn sie kommen nicht aus irgendwelchen Fabriken, wo sie mit Konservierungsstoffen und Geschmacksverstärkern versetzt und in Plastikfolie verpackt werden. Wenn man sich dann noch der Nichts-Tun-Landwirtschaft widmet, wie sie Masanobu Fukuoka so bestechend beschreibt, kann eigentlich nichts mehr schief gehen und man kann halbwegs beruhigt in die Zukunft schauen!

Was das für Vorteile für Euch hat, braucht Ihr nicht zu fragen. Oder doch? Nun, Ihr könnt ruhig zuschauen, wie die Preise steigen und die Nahrung immer teurer und immer künstlicher wird, während Ihr gesundes und nahrhaftes Essen zu Euch nehmt. Und, Ihr werdet es kaum glauben, sogar Vorratswirtschaft für den langen, nicht mehr ganz so kalten Winter in unseren Breiten könnt Ihr betreiben (Einmachen von Konserven, Marmeladen, Gelees, usw.). Das gesparte Geld könnt Ihr anders investieren. Ob man es der Bank anvertrauen will, sei jedem selbst überlassen. Aber zumindest kann man es ökologisch oder sozial verträglich anlegen, oder eben ein wenig mehr für Ökostrom bezahlen.

weiterführende Links:

  • greenpeace energy (Ökostrom von Greenpeace)
  • Ethische Geldanlage (Zinsen mit besserem (Ge)wissen. Homepage aus Karlsruhe, die sich dem Thema der ethischen Geldanlage widmet und mir gut strukturiert und verständlich erscheint. Wird noch aktualisiert! Schaut es Euch mal an!)
  • Ethisches Investment (Artikel bei Wikipedia)

Ach ja und hier hab ich noch ein paar Links für diejenigen, die gern mal ein bisschen träumen. Wohnen wie im Märchen könnte man das Ganze nennen:


Donnerstag, 12. März 2009

Grenzenlose Freiheit!

Nachdem ich bereits einige Ausflüge in die wunderbare Welt des Fahrrades gemacht habe, jene wunderbare Welt, die völlig frei ist von klimaschädlichen Abgasen - außer vielleicht Euren Blähungen, wenn Ihr die zum Betrieb des Fahrrades notwendigen Kohlenhydrate in Form eines Tellers Bohnen oder Hülsenfrüchten gönnt - keinen Motorenlärm verursacht und noch dazu sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich mich noch ein wenig im Netz umgesehen. Ich habe bereits erwähnt, dass es sich beim Fahrrad um die wohl genialste Erfindung handelt, seit der Mensch erkannt hat, was man mit einem Rad alles anfangen kann! Auch die Wissenschaft hat erkannt, welches Potenzial im Fahrrad steckt und macht sich daran, es zu verbessern. Wobei man anerkennen muss, dass sich am Grundprinzip wenig bis garnichts geändert hat. 2 Räder, stabiler Rahmen (meist in "Diamantform", neuerdings aber auch in vielfältigen anderen Formen), Tretkurbelantrieb und meist mit einer Gangschaltung (wobei diese nicht unbedingt notwendig, aber in bergigem Gelände doch recht nützlich ist).

In der letzten Zeit beginnt sich auch das Design zu verändern, wird zunehmend futuristischer und man experimentiert mit den verschiedensten Stoffen ud Materialien. Kohlefaser, Carbon, Leichtmetalle, es gibt nichts, was nicht in den Fahrradbau Einzug gehalten hätte. Das absolut eleganteste Material ist meiner Meinung nach aber Holz, welches hin und wieder für ganz besonders exquisite Modelle Verwendung findet. Die Fotografin Susan Downey hat ein paar fantastische Bilder eines Bikes gemacht, das einen Rahmen aus Birkenholz besitzt (das Projekt heisst Birch Bike und ist ein Eigenbau von Alan Downey). Schaut Euch das Teil mal an und urteilt selbst. Freilich sind die Einsatzmöglichkeiten dieses schicken Teils arg beschränkt, aber ein Augenschmaus ist es allemal. Aufmerksam wurde ich auf dieses wunderschöne Rad durch den Bike-Blog, auf das ich bei meinen Segelflügen durch das Netz gestossen bin. Hier gibt es eine Liste über 12 englischsprachige Bike-Blogs, die mit allerlei krassen Aktivitäten, Ideen und Bikes aufwarten können. Das Thema Fahrrad ist allerdings in jeder Beziehung nahezu unerschöpflich. Es gibt fast nichts, was man mit dem Fahrrad nicht machen könnte.

  • Urlaub und Fernfahrten? Geht alles. Naturgemäß schränkt man sich mit dem Gepäck etwas ein, aber es geht alles. Notfalls hängt man eben einen Trailer ans Rad, um zusätzlichen Stauraum zu schaffen. So lernt man wenigstens, sich auf das wesentliche zu beschränken.
  • Sport? Klar, geht alles. Leider ist der Radsport durch die unsäglichen Dopingvorfälle in Verruf geraten und kämpft nun um seine Reputation. Aber für den Durchschnittssportler ist Radsport eine gute Möglichkeit, die Ausdauer und den Kreislauf zu trainieren!
  • Logistik und Transport? Aber immer doch. Es gibt in unseren Innenstädten kaum ein Fahrzeug, oder besser überhaupt kein Fahrzeug, dass schneller wäre, als das Fahrrad.Es ist ideal um die Ballungsräume von schädlichen Emissionen zu entlasten, insbesondere CO2, sowie den Lärm zu reduzieren.

Besonders der Sektor der Logistik, eröffnet ganz neue Möglichkeiten. Denn im Gegensatz zur landläufigen Meinung, dass logistische Lösungen, die auf dem Einsatz von Fahrrädern und anderen mit Muskelkraft betriebenen Fahrzeugen basieren, seien rückständig, ist genau das Gegenteil der Fall. In einer Welt schrumpfender Ölreserven, wird es allerhöchste Zeit, sich nach brauchbaren Alternativen zum motorisierten Individual- und Transportverkehr um zu sehen. Ich habe schon in einem anderen Artikel auf die Vorteile dieser Art von Logistik hingewiesen und kann Euch hier noch einige Links anbieten, die sich zu dem Thema ausführlich äußern und viele Links zu Herstellern von Transporträdern anbieten. Gefunden habe ich sie unter Work Bikes for a Low-Energy Future und More Work Bikes auf dem Blog Permaculture & Regenerative Design News. Wie gesagt, es gibt für dieses universelle Transportgerät kaum irgendwelche Grenzen. Und für die Leute, die es besonders krass mögen, sei hier auch einmal auf Atomic Zombie verwiesen. Die bieten Baupläne zum Download für alle möglichen und unmöglichen Arten von muskelbetriebenen Fahrzeugen an. Kostet zwar die Kleinigkeit von jeweils 16,95 $, aber in Zeiten von Paypal sollte das kein größeres oder gar unlösbares Problem darstellen!

Mittwoch, 11. März 2009

Werbemüll im Briefkasten!

Morgens runter zum Briefkasten, das Teil aufgemacht und was passiert? Genau, der komplette Inhalt liegt auf dem Boden, der vom Regen der letzten Nacht wunderbar nass ist und sofort alles durchweicht, was da aus dem Kasten gepurzelt ist! Den Göttern sei Dank, ist es meist nur Werbemüll, der einem da entgegen kommt, aber hin und wieder ist auch mal ein Brief zwischendrin, der dann...hui...mit viel Schwung in den Altpapier-Container fliegt! Solange das nur ne Rechnung ist, kann man ja damit leben, denn wenn die Absender nix kriegen, schicken sie wieder eine Neue!

Andererseits gibt einem der Inhalt eigentlich schon zu denken. Der Briefkasten heisst Briefkasten, weil darin eigentlich Briefe eingekastet eingeworfen weren sollen. Statt dessen liegen jeden Tag auf´s neue zig Prospekte drin, die man sich meist sowieso nie anschaut, von Aldi und von Lidl und von was weiss ich von wem. Natürlich ist das äußerst lästig, belastet die Umwelt (weil die Dinger ja aus irgendwas hergestellt werden und zwar - richtig aus Papier und dies wiederum aus Holz) und erfreuen eigentlich nur den, der die Prospekte herstellt, denn der wird ja dafür bezahlt. Alle anderen, dene die bunten Blättchen den Briefkasten verstopfen sind meist weniger begeistert. Dagegen kann und sollte man was unternehmen.

Machs Grün will dem entgegen wirken und Bäume retten. 1 Million Bäume um genau zu sein und wenn´s nach mir geht, dürften´s ruhig noch ein paar mehr sein. Das was man meist eh nicht in den Prospekten lesen will, die Angebote irgendwelcehr Discounter nämlich, kann man auch auf einer Homepage anschauen, wenn man das droingende Bedürfnis dazu verspürt. Und hier kommt Machs Grün ins Spiel. Schaut Euch mal die Homepage an und bestellt Euch den Sticker "Bitte keine Werbung! - Ich schütze unsere Umwelt", den Ihr kostenlos anfordern könnt. Klebt den Aufkleber auf Euren Briefkasten und erfreut Euch daran, dass Ihr von Stund´ an nur noch das im Briefkasten habt, was Ihr drin haben wollt. Okay, die Rechnungen gehören nicht dazu, aber das ist eine andere Geschichte. Wenn Euch wirklich interessiert, was die Discounter oder andere anbieten, dann könnt Ihr das auf der Seite kaufda tun. Dort findet Ihr Angebote von Geschäften in Eurer Umgebung und wenn Ihr fertig seid, braucht Ihr keine zentnerschweren Prospekte zum Altpapier-Container tragen, sondern fahrt Euren PC runter und gut! Ist zumindest mal einen Test wert, denke ich! Und für die Umwelt ist es allemal vorteilhaft!

Der Wahnsinn mit den Prospekten

Dienstag, 10. März 2009

Sind wir noch zu retten? (eine Glosse? Wer weiss!)

Ende diesen Jahres soll in Kopenhagen eine große UN-Klimakonferenz stattfinden. So weit so gut! Oder doch eher schlecht. Denn es ist damit zu rechnen, dass die hochedlen Herrschaften aus Politik und Wissenschaft, die sich ihre dicken Hintern auf dem kommoden Konferenzgestühl platt drücken werden, vermutlich nicht mit dem Elektromobil oder gar Fahrrad umwelt- und vor allem klimafreundlich anreisen werden, sonder nach altnewährtem Muster mit dem Düsenjet! Nunja, in Vorbereitung dieses politischen Massenereignisses, haben sich Forscher zu einer 3-tägigen Vorbereitungskonferenz getroffen, die am heutigen Dienstag begonnen hat. Dies berichtet heute.de am 10.3.2009 unter "Klimaforscher: Meeresspiegel steigt bis 2100 um einen Meter - Prognose alarmierender als bisherige Vorhersagen". 2.000 Forscher aus 80 Ländern treffen sich, um (nach Meinung vieler Politiker und vor allem der Wirtschaft) Panik zu verbreiten. Dabei gehen sie mit ihren Prognosen deutlich über die bis dato prophezeiten 18 - 59 cm Anstieg bis 2100 hinaus. Dann steht und das Wasser quasi bis zur Oberkante Unterlippe.

Besonders unangenehm dürfte sich dieser Anstieg des Meeresspiegels für einige unbedeutende Inselrepubliken im Pazifik auswirken, deren Namen sowieso niemand hierzulande kennt, aber auch für Bangladesh, Vietnam und die Niederlande. Aber das ist alles so weit weg von uns, dass es uns nicht weiter zu interessieren braucht, Frau Merkel. Hauptsache Ihr Wandel vom Saulus zum Paulus, oder von der ehemaligen Klimakanzlerin - mit überaus ehrgeizigen Klimaschutzzielen - zur Steigbügelhalterin einer umweltzerstörenden Energie- und Automobilindustrie "rettet" ein paar tausend Arbeitsplätze (wenigstens bis nach den Wahlen im September, nicht wahr?). Natürlich darf man auch nicht übersehen, dass diese Art von Klimawandel auch eine Menge Arbeitsplätze schafft (wenn man es genau betrachtet!), zumindest für Hartz-IV-Empfänger. Die können wir dann nämlich in langen Kolonnen und mit geschulterter Schaufel ins Moor auf die Deiche schicken, zum Sandsack füllen! Keine Sorge, dann wird es endlich wieder Vollbeschäftigung geben. Und zwar zu Sklavenlöhnen, denn die Menschen, die Hartz IV "empfangen" sind ja alle faul und ungebildet und darum brauchen sie auch nicht viel für ihren Lebensunterhalt (nach Ansicht vieler Politiker versaufen sie die Stütze eh nur, oder kaufen sich Zigaretten zum selber zusammenstecken und so enthalten sie dem Staat, der sie so hervorragend unterstützt, liebevoll nährt und mit gebrauchten Klamotten kleidet, dadurch auch noch Steuern vor). Falls das aber alles noch nicht reicht, können wir diese Leute, die ja nur unseren Staatshaushalt belasten, nach Holland verschieben oder als Wellenbrecher an Bangladesh abtreten. Dann haben sie wenigstens eine sinnvolle Aufgabe!

Ich bin wirklich gespannt, wie groß am Ende des Jahres die erstaunten Augen der Politiker sind, wenn sie sich auf dieser Klima-Konferenz treffen werden, die eine Art Nachfolger der Kyoto-Konferenz sein soll und für die sich außer den Umweltschützern keine Sau interessiert hat. Denn ein Teil (und zwar der, der den meisten Dreck in die Atmosphäre bläst!) hat erst gar nicht unterschrieben und der andere Teil, hat seine Klimaziele erst gar nicht erreicht. Gut, wenn man ein klein wenig Geschick beim hin- und herrechnen hat und ein paar andere Zahlen als Grundlage für die Berechnung nimmt, als bei der Konferenz, kommt man mit dem ein oder anderen Ziel schon klar. Es sind ja sowieso immer nur die Idioten von den Umweltschutzgruppen und die Menschen, denen die Natur und der Klimaschutz über die hemmungslose Profitgeilheit der Konzerne geht. Diejenigen also, denen man ohnehin nichts recht machen kann. Solche Leute wie Du und ich? Ja genau, solche Leute wie ich und Du! Aber was machen wir uns sorgen? Bis es soweit ist, sind wir, die wir hier sitzen und uns aufregen, hoffentlich alle schon in die Grube gefahren. Denn dann brauchen "wir" uns nicht zu schämen, wenn unsere Enkel das Fiasko erkennen, dass "wir" ihnen in unserer Überheblichkeit und Dummheit hinterlassen haben, ohne uns wirklich darüber Gedanken zu machen - sie werden uns verfluchen, soviel steht fest!

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