Dienstag, 30. Dezember 2008

In Deutschland gibt´s Dinosaurier - immer noch!

Was für eine Überraschung. Unser Bundeswirtschaftsminister, der Urbayer Michael Glos (das ist seine Homepage), erhielt für seinen hervorragenden Einsatz als Bremsklotz in Sachen Klima- und Umweltschutz den Preis Dinosaurier 2008 (schreibt Focus-Online am 30.12.2008) verliehen! Oder hier, der NABU, der den Preis verleiht, berichtet am 30.12.2008 "Michael Glos verdient sich den Dino 2008". In der Laudatio heisst es dazu passend:

„Herr Glos hat sich die Trophäe redlich erarbeitet. Leute wie er sind schuld daran, dass eine zukunftsfähige und nachhaltige Wirtschaftspolitik in Deutschland immer wieder auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben wird“

Und auch die netzeitung lässt sich nicht lumpen und den Herrn Glos hochleben, indem sie titelt "Preis-Bashing für Wirtschaftminister: Glos als hartnäckiger Bremsklotz geehrt".

So dicht vor dem Jahreswechsel wollte ich eigentlich keine so bösen Kommentare zum politischen Zeitgeschehen mehr abgeben, sozusagen das alte Jahr friedlich hinter mir lassen und voller Frieden und Eintracht ins neue Jahr hinein zu segeln. Aber es ist mir nicht vergönnt! Und, mit Verlaub, wenn jemand diesen Titel verdient hat, dann er. Michael Glos ist der Fleisch gewordene Widerspruch zwischen den Bedürfnissen unserer Mutter Erde und den Wünschen der Großindustrie und ihrer Lobby. Wenn´s irgendwo was zu meckern und der Umweltschutz als zu übertrieben darzustellen gilt - Michael Glos ist dabei!

Ist irgendwo ein Job in einem Aufsichtsrat der Energiekonzerne zu vergeben - Michael Glos ist schon da! Es ist wie bei der Geschichte von dem Hase und dem Igel, wobei Mutter Erde der Hase ist. Michael Glos, als der Igel ist überall schon da, wo es was abzusahnen gibt. Und so rennt Gaia immer weiter und weiter, dem Schutz der Umwelt und der Natur hinterher, aber da sie das Ziel nie vor dem Bundeswirtschaftsminister erreicht, wird sie keine Gesundung erlangen, solang es diesen, unseren, bayrischen Bundeswirtschaftsminister gibt. Aber genau wie alle anderen Beamten auch, wird er zu Lebzeiten sicher keine Vernunft annehmen. Denn das ist Beamten verboten - sie dürfen nichts annehmen, nicht einmal Vernunft (ohje, ich glaube, das hab´ich schon einmal geschrieben, aber es ist so aktuell wie eh und je!).

weiterführende Links:

  • Michael Glos (bei Wikipedia)
  • Michael Glos (bei abgeordnetenwatch.de). Im Gegensatz zu seiner persönlichen Homepage, auf der es keinerlei Hinweise zu seinen lukrativen Nebentätigkeiten gibt, ist dies hier anders. Hier gibt es eine Liste seiner (sicher nicht unterbezahlten) Tätigkeiten, die er (trotz seiner ungeheuer zeitaufwändigen) politischen Tätigkeit, nebenberuflich auszuüben die Zeit findet!
  • "Sprachrohr der Atomlobby" - Glos erhält "Dinosaurier" (Artikel bei n-tv.de vom 30.12.2008).

Montag, 29. Dezember 2008

Die armen Stromkonzerne!

Da kann einem doch echt das Herz bluten! Die Stromkonzerne wehren sich im Verein mit den Konzernen der Schwerindustrie gegen die fürchterliche Bedrohung durch die einführung von Verschutzungszertifikaten für die CO2-Emission (gegen Geld!), weil sie sonst den Untergang des Abendlandes - also von uns - herauf dräuen sehen! Allen voran die "Klimaretter" von Vattenfall.

Und dann kommt doch wirklich etwas in den Nachrichten hereingeflattert, was mir - gelinde gesagt - die Sprache verschlagen hat. Obwohl ich das ja eigentlich schon immer vermutet und das auch ausgesprochen habe. Die verkaufen uns nicht nur für blöd, die Stromkonzerne, die kassieren auch noch ohne jeden Grund richtig heftig ab. "Gewinne verdreifacht - Stromkonzerne langen zu" titelt n-tv.de am 29.12.2009, die netzeitung schreibt ebenfalls am 29.12. 2009 "Grüne kritisieren Energiekonzerne: Strompreiserhöhung nicht gerechtfertigt" und das fuereinebesserewelt-Blog meldet "Stromkonzerne haben Gewinne mehr als verdreifacht!".

Weil es nach wie vor ein von der Bundesregierung gestütztes Stromkartell gibt! Wettbewerb auf dem Strommarkt? In weiten Teilen unseres Landes nicht mehr als ein schöner Traum. Seine Glühbirnen ohne den Einsatz von Atomstrom heizen? Mit den großen Konzernen nicht machbar! Die verstehen unter Umwelt-, und insbesondere dem Klimaschutz nämlich ausschließlich den Bau von Atomkraftwerken (Endlagerproblematik nach wie vor ungelöst, aber aus dem Blickwinkel der Atomindustrie wohl auch völlig uninteressant!) - und die Bundesregierung tutet voller Begeisterung ins gleiche Horn und erwartet, dass die dämlichen Wähler den doppelten Salto rückwärts vom "unumkehrbaren Atomausstieg" hin zum "Klimaschutz durch den massiven Aus- und Neubau von Atomkraftwerken" einfach hinnehmen und diese "hervorragende politische Arbeit" bei den nächsten Wahlen auch noch honorieren - durch Wiederwahl!

Wir können nur hoffen, dass die Halbwertszeit des Wählergedächtnisses in etwa der Halbwertszeit von Plutonium entspricht, dann werden sich Merkel und Co. wohl nach der Wahl einen neuen Job suchen müssen. Aber ich glaube, den haben sie schon so gut wie in der Tasche. Mit ihrer Arbeit zu Gunsten der Konzerne und im Interesse der Industrie, haben sie alles dafür getan, um nach dem Ende ihrer politschen Karrieren einen gut bezahlten und bequemen Posten in irgendeinem Aufsichtsrat irgendeines Großunternehmens zu bekommen - wie sie es sich verdient haben! Zwar schwört ein Bundeskanzler oder Bundesminister, wenn er/sie den Amtseid (Artikel bei Wikipedia) ablegen, er/sie wolle...

...seine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.

Der liebe ehemalige Bundestagspräsident und seit 2005 Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse hat jedoch im Gegensatz zu diesem Eid erklärt, der Amtseid habe keinerlei rechtliche Bedeutung. Gegen eine Verletzung des Amtseides kann nicht juristisch vorgegangen werden!

Bescheidene Frage von mir: "Für was soll dieser Schwachsinn dann eigentlich überhaupt gut sein?"

So muss es einen nicht wundern, wenn sich niemand, aber auch wirklich niemand dazu bemüßigt fühlt, wirklich Schaden vom Deutschen Volk ab zu wenden. Man hat als Politiker wohl schon genug damit zu tun, schaden von sich selbst ab zu wenden und Vorsorge für die Zeit nach der Politik zu treffen. Man sehe sich nur das Beispiel unseres frisch lackierten Altkanzlers Schröder (Artikel bei Wikipedia) an, der als Politiker schon die Geschäfte eingefädelt hat, für die er von dem Konsortium NEGP Company unter Beteiligung von Gazprom (Artikel bei Wikipedia), BASF (Artikel bei Wikipedia) und E.ON (Artikel bei Wikipedia) nun großzügigst bezahlt wird!

Geht es nun um den Emissionshandel mit CO2-Zertifikaten, trifft es - wie man an den Meldungen deutlich sehen kann - wie immer nur die Bedürftigen, die Großkonzerne. Und die Umwelt? Die kann warten! So schnell geht die Welt nicht unter, oder doch? Vielleicht ist die Meldung der netzeitung (29.12.2009 ) "Verschärfte Prognose: Klimakatastrophe beschleunigt sich" ja auch nichts weiter als Panikmache.

Bildet Euch selber eine Meinung und zieht dann die Konsequenzen. Zieht den Energiekonzernen den Stecker raus! Geht zu einem Ökostrom-Anbieter (Infos dazu findet Ihr hier bei Greenpeace-energy oder beim Ökostromvergleich von Robin Wood!) und zeigt den großkotzigen Managern, die unser Klima und Gaia sehenden Auges ins Verderben treiben, was Ihr von ihnen und ihrem Tun haltet! Nichts!

Donnerstag, 25. Dezember 2008

Masanobu Fukuoka´s "Der große Weg hat kein Tor"

Bei meinen Reisen durch das Netz habe ich einen Link gefunden, über den Ihr die beiden wohl wichtigsten Bücher des Masanobu Fukuoka, nämlich

  1. Der große Weg hat kein Tor (The One Straw Revolution) und
  2. Der Weg der natürlichen Landwirtschaft (The Natural Way of Farming).

Klickt Ihr hier auf den Link, erhaltet Ihr Zugang zu einer Art Online-Bibliothek. bei dieser habt Ihr die Möglichkeit, die Werke verschiedener Autoren, darunter natürlich auch die beiden Hauptwerke des Masanobu Fukuoka, kostenlos als pdf donwzuloaden. Die Versionen sind personalisiert. Tragt euren Namen ein und Eure Email-Adresse und nach einigen Sekunden erhaltet Ihr einen Downloadlink in Euer Postfach und einen Spendenaufruf auf den Screen. Wer nicht spenden kann oder will, der klickt ihn weg und lädt sich die pdf-Datei herunter.

Wie ich soeben erfuhr, funzt der obige Link nich mehr so, wie gedacht, d.h. "kein Anschluss unter dieser Nummer! Versucht es darum hier, die "One Straw Revolution" auf Englisch kriegt ihr hier auch als pdf-Datei, viel Spass!
Die Texte sind in Englisch und darum solltet Ihr der Sprache mächtig sein, um alles zu verstehen. Dieses Angebot ist besonders wichtig, weil die One Straw Revolution seit längerer Zeit vergriffen und darum nicht mehr lieferbar ist. Ob und wann es eine Neuauflage geben wird, ist unbekannt!

Frohe Weihnachten!

Allen geneigten Lesern meines Blogs Tempel der Gaia wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest, ein paar ruhige und besinnliche Festtage und einen guten Rutsch in ein aufregendes Neues Jahr 2009! Mögen all´Eure Wüsnsche in Erfüllung gehen!

Dienstag, 23. Dezember 2008

Gegen Gen-Kartoffeln im Freilandversuch!

Das Umweltinstitut München e.V. hat in einer Infomail darauf hingewiesen, dass die Uni Rostock in einem von 2009 - 2012 dauernden Freilandversuch gentechnisch veränderte Kartoffeln anpflanzen wil. In die Kartoffeln sollen Gensequenzen des Cholera-Erregers eingeschleust werden, damit die Teile anschließend Arzneimittel produzieren.

Weitere Linien der Gen-Kartoffel sollen eine Arznei gegen die Kaninchenseuche RHD erzeugen. Wie gut sich gentechnisch veränderte Pflanzen im Freiland kontrollieren lassen, hat sich schon mehrfach gezeigt - überhaupt nicht! Wer kann garantieren, dass diese gentechnisch veränderten Pflanzen sich nicht unkontrolliert verbreiten und dabei verändern? Noch ist es nicht zu spät um Einwände gegen die Versuche zu erheben. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat den Antrag der Universität Rostock zur Einsichtnahme ausgelegt.

Hier ist ein Link zu der Infoseite vom Umweltinstitut München e. V. Ladet Euch dort das Formular für den Einspruch herunter und schickt es bitte ausgefüllt an die zuständige Stelle. Ihr könnt auch auf der Homepage des Vereins eine Muster-Email nutzen und diese an die liebe Frau Aigner, ihres Zeichens Landwirtschaftsministerin unseres schönen Landes schicken und sie zum Handeln auffordern. Wir müssen schnell reagieren, denn die Zeit läuft uns davon! Danke für Eure Hilfe!

Montag, 22. Dezember 2008

Lobbyismus am Pranger!

In meinen Posts spielt oftmals der Lobbyismus eine Rolle. Vor allem, wenn es darum geht, zu verdeutlichen, wie und warum Entscheidungen der Politik so ausfallen, wie sie ausfallen. D. h. warum Entscheidungen in der Regel die Interessen der Industrie berücksichtigen (oft mehr als unbedingt notwendig erscheint!) und nicht die grundlegendsten Interessen der Menschen, die die Politiker eigentlich erst in ihre Ämter gewählt haben.
Die Antwort ist so einfach wie vielschichtig: Lobbyismus! (Hier die Definition des Begriffs Lobbyismus bei Wikipedia).
Während die einfachen Bürger und Wähler so gut wie überhaupt keine Lobby haben, ist das bei den verschiedenen Industriezweigen etwa ganz anderes. Hier wird mit viel Geld ein entscheidender Einfluß auf die Politik genommen und die Gesetzgebung im Sinne der vertretenen Industrien beeinflußt.
Um zu gewährleisten, dass die Entscheidungen auch im Sinne der Auftraggeber ausfallen, wird nicht nur massiv Druck ausgeübt und mit Geld um sich geworfen. Man bindet auch noch aktive Politiker und Beamte in die Hierarchien der Unternehmen ein und bietet ihnen noch während ihrer Zugehörigkeit zu den Ministerien eine Übernahme in lukrative Positionen der Unternehmen an, die auch die Lobbyorganisationen finanzieren. Wer will es sich schon mit seinem zukünftigen Arbeitgeber verscherzen, indem er Gesetze erlässt, die den Interessen der Industrie diametral gegenüber stehen? Keiner!
Wie soll unter solchen Umständen die Unabhängigkeit gewährleistet sein? Glaubt wirklich einer, außer den von den Lobbyverbänden um schleimten Politiker und Beamten, er könne unabhängig und ohne Interssenkonflikt seine Arbeit im Sinne des Wählers durchführen?
Zu allem Überfluss gelang es der Industrie sogar in der "Ära Schröder" eigene und von ihrem Arbeitgeber in der Industrie weiter bezahlte Mitarbeiter in die Ministerien einzuschleusen, die dann die Gesetze erarbeiteten, die die Industrie betrafen! Begründet wurde das mit dem (meiner Meinung nach beeindruckend dämlichen) Argument, es gäbe in den Ministerien nicht genügend Mitarbeiter, die dazu in der Lage gewesen wären und außerdem seien diese "geliehenen Mitarbeiter" hätten den Staat - und den Bürger - nichts gekostet! Außer die Unabhängigkeit des Staates vielleicht, oder was auch immer!
Diese Praxis ist noch heute gang und gäbe. Obwohl sogenannte externe Mitarbeiter nun ausgewiesen werden müssen, definiert man diese eben innerhalb der Ministerien anders und drückt so deren Zahl in der Öffentlichkeit, obwohl die realen Zahlen deutlich höher liegen dürften als vorher!
Zum Glück formiert sich der Widerstand gegen die Unterwanderung des Staates durch die Interessenvertreter der Industrie. Organisationen haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Arbeit der Lobbyisten nicht nur zu überwachen, sondern auch auf besonders zwielichtige Geschäfte aufmerksam zu machen. Natürlich ist auch das Lobbyismus, diesmal allerdings im Sinne des Wählers. Und über das Tun dieser Antilobby-Organisationen sind die Betroffenen natürlich nur wenig erbaut.

weiterführende Links:
  • LobbyControl (Initiative für Transparenz und Demokratie).
  • LobbyPlanet-Berlin_Karte (wer mal einen Blick auf die Landkarte des Lobbyismus in Berlin werfen will, der kann das hier tun. Hier sitzt so unwahrscheinlich viel Geld dass man, angesichts der Armut in dieser Stadt, nur noch kotzen kann!).
  • Friends of the Earth Europe (nach eigener Aussage "the greatest grassroots environtmental network in Europe").
  • Corporate Europe Observatory - CEO.
  • Worst EU Lobbying Awards 2008 (Seit 2005 wird der Award verliehen an die schlimmsten Lobbyisten und die schlimmsten Interessenkonflikte für Politiker und Beamter der EU - nicht umsonst versuchte z.B. der suspendierte EU-Kommissionsbeamte Fritz-Harald Wenig die diesjährige Verleihung des Worst EU Lobbying Award gerichtlich zu unterbinden - vergeblich. Das Gericht in Brüssel gab der Meinungsfreiheit den Vorzug vor den vermeintlichen Interessen des Klägers - na sieh´ mal einer an!).

Wasser!

Was hält unseren Planeten, unsere Mutter Erde, am Leben und ist die Grundvoraussetzung für Leben überhaupt im Universum? Richtig, Wasser! Wie Abhängig sowohl die Menschen, als auch Tiere und Pflanzen vom Wasser sind, zeigt sich überall da, wo es nicht vorhanden ist. Wasser ist so wertvoll, nein, wesentlich wertvoller als Gold oder Erdöl. Öl ist irgendwann nicht mehr genug da, um die Erde mit Energie zu versorgen. Dann wird es vermutlich einen anderen Energieträger geben, der dessen Stelle einnimmt. Wasser aber ist durch nichts zu ersetzen. Ohne Wasser kein Leben!
Beste Voraussetzungen also, daraus ein richtig großes Geschäft zu machen. So sehen das jedenfalls die Konzerne und darum reissen sie sich um das "Recht", die Wasserversorgung der Menschen unter ihre Kontrolle zu bringen. Und mit ihrem Drang nach der Herrschaft über das Wasser und damit über die Menschen und ganze Staaten, rennen die Lobbyisten bei den Regierungen offene Türen ein. Der Boden ist bereitet, auf dem sie nach der Macht greifen können!
Wasserversorger in deutschen Städten werden zunehmend "privatisiert". Erste und meist einzige Folge: die Wasserver- und Abwasserentsorgung wird teurer! Schließlich sind Konzerne - im Gegensatz zu staatliochen Versorgern - verpflichtet Gewinne zu erwirtschaften, sonst bekommen die Konzernchefs von ihren Aktionären einen kräftigen Tritt in die Eier!
Die Privatisierung wird übrigens von den Behörden mit"Wettbewerb" und angeblich sinkenden Preisen begründet, in Wahrheit aber verschenken Staat und Kommunen ihre Monopole an Unternehmen, die ihre Marktposition skrupellos ausnutzen.
Wie weit die Regierungen und Konzerne bei der Ausbeutung der Menschen zu gehen bereit sind, zeigt das Beispiel von Cochabamba in Bolivien. Dort wurde vorgeführt, was passiert, wenn ein Staat leichtfertig die Kontrolle über etwas so wichtiges, so unbezahlbar wertvolles, wie das Wasser aus der Hand und in die Kontrolle eines Konzerns gibt. Es führt uns vor Augen, was für Folgen dieser ungehemmte Drang nach Privatisierung öffentlicher Aufgaben für den Frieden und die Menschenrechte hat. So also sieht unsere Zukunft aus, wenn alles, wofür der Staat verantwortlich war, unter die Kontrolle privater Konzerne gelangt.
1999 erlangte der Konzern Bechtel (Wikipedia über die Bechtel Corporation) die Kontrolle über die Wasserversorgung von Cochabamba. Dabei wurden sowohl die Regierung von Bolivien, als auch die Stadtverwaltung regelrecht über den Tisch gezogen. Kaum hatte der Konzern die Kontrolle über das Wasser, erhöhte er die Preise. Dem Konzern wurde sogar das Recht zugestanden, an jeder Regentonne einen Wasserzähler anzubringen. Das bedeutete, dass die Menschen sogar für den Regen Wassergebähren an Bechtel zahlen mussten! Im Jahre 2000 brachenUnruhen aus, die im Wasser-Krieg in Cochabamba gipfelten!
Nach dem Tod etlicher Menschen, die für ihr Recht auf Zugang zu sauberem Wasser auf die Strassen gingen um zu protestieren, wurde die Privatisierung rückgängig gemacht! Nun klagt Bechtel auf horrende Entschädigungen durch den Staat Bolivien. Wer glaubt, bei uns würde das anders laufen, der glaubt vermutlich auch an den Weihnachtsmann, der uns übermorgen wieder einen HAufen Geschenke bringen wird - hoffentlich. Und mein Wunsch wäre, dass zu Weihnachten die Politiker mit einer guten Portion Vernunft, Aufrichtigkeit und einer kleinen Prise Selbstlosigkeit beschenkt würden, aber ich glaube, da verlange ich zu viel!

weiterführende Links:
  • Veolia Wasser GmbH (beherrscht nach eigenen Angaben die Wasserversorgung von mehr als 450 Kommunen in Deutschland - Der Ausverkauf der kommunalen Wasserversorgung an die Industrie hat in Deutschland schon begonnen!).
  • Wasser in Bürgerhand (so bezeichnet sich ein "Netzwerk lokaler Initiativen und Gruppen aus verschiedenen Staaten, die sich gegen die Kommerzialisierung und Veräußerung öffentlicher Güter einsetzen").
  • attac Wasser (wer sich darüber informieren will, wie die Konzerne nach der Macht über das Wasser greifen, der ist hier sicher ganz gut aufgehoben).
  • Wasser ist Menschenrecht (hier gibt es eine Vision der Zukunft, wie sie keiner will, außer den Managern der großen Konzerne - Also, wenn Ihr der Meinung seid, dass Wasser ein Menschrecht ist, dann wehrt den Anfängen. Was in anderen Staaten der Welt passiert, wird auch bei uns passieren!)
Eine Privatisierung aller möglichen und unmöglichen öffentlichen Aufgaben ist eine verhängnisvolle Entwicklung. Die Regierungen lassen sich von Konzernen immer mehr Aufgaben aus der Hand nehmen, zu denen sie eigentlich, ihrem Selbstverständnis nach, verpflichtet sind. Der Staat ist eigentlich verpflichtet, seine Bürger vor dem Zugriff der Konzerne zu schützen. Tut er dies nicht, führt er sich selbst ab absurdum. Gewisse Dinge dürfen nicht in private Hand gelangen und den Gewinnbestrebungen einiger weniger geopfert werden. Der Staat, der seine Aufgabe nicht wahr nimmt, denen er seinen Bürgern gegenüber verpflichtet ist, verwirkt auch sein Recht Steuern einzutreiben!

Samstag, 20. Dezember 2008

Wer stopft Mugabe das Maul?

Spiegel-Online berichtet am heutigen 20.12.2008 mal wieder über die schlimmen Zustände in Simbabwe ("Simbabwe am Ende: Die Menschen sterben, der Diktator schwadroniert"). Passieren wird, wie fast immer auf dem schwarzen Kontinent...nix! Im Kongo passiert bis auf den heutigen Tag ebenfalls nichts. Die Menschen hungern und warten auf Hilfe die nicht kommt.

Simbabwe ist allerdings sogar unter den afrikanischen Staaten ein wahres Musterbeispiel an Misswirtschaft, Korruption, Kriminalität und Verzweiflung gepaart mit Hunger und Krankheit. Wie eine fette Spinne sitzt Mugabe, der Capo di tutti Capi in der Mitte seines Netzes aus Machtgier und Gewalt und hält alle Fäden in der Hand. Während dessen stirbt "sein" Volk in "seinem" Land, das er nicht hergeben will, an Cholera und wird von den marodierenden Horden seiner Streitkräfte bis auf´s Blut gequält und ausgebeutet.

Eigentlich bin ich ja eher ein Freund gewaltfreier Konfliktbewältigung. Im Fall Simbabwes frage ich mich aber, ob von diesem misshandelten Volk noch jemand lebt, bis die Diktatur Mugabes durch eine biologische Lösung beendet wird (er ist ja nicht mehr der jüngste, aber es sieht nicht so aus, als würde diesen Duodezfürsten ebenfalls die Cholera hinwegraffen!). Vielleicht wäre hier mal die wohlgezielte Kugel eines Scharfschützen gefragt. Aber was hätte Simbabwe dem "Befreier" schon als Belohnung anzubieten? Öl? Nee! Goldvorkommen, die auszubeuten sich lohnen könnte? Fehlanzeige! Ein paar Diamanten, ok, aber das war´s dann auch schon! Hier kann man sich nichts holen als Not und die Scheißerei! Ach es ist zum Kotzen, wenn man als fühlender Mensch mit ansehen muss, wenn tausende Menschen verrecken, weil ein uneinsichtiger, grenzdebiler Diktator jedes Maß für die Realität verloren hat und sich für unbesiegbar hält! Und die Welt hat nichts besseres zu bieten, als sich das Maul zu zerreissen, anstatt Mugabe das Schandmaul zu stopfen, wie er es verdient hat!

Holz-"Hacker" meucheln den Regenwald!

Auf Yahoo.de habe ich diese Meldung von der Nachrichtenagentur glp gefunden: "Hacker tragen zur Regenwaldabholzung am Amazonas bei". In der Meldung heisst es, 107 Holzfällerfirmen seien in einen Skandal verwickelt, bei dem eigens engagierte Hacker sich in die staatlichen Computernetzwerke einklinken und dort im Auftrag der Unternehmen, die bereits exportierten Holzmengen verändern. So erschleichen sich die Holzfirmen immer neue Ausfuhrgenehmigungen und verkaufen mehr Holz, als sie eigentlich dürften. Das dieses Vorgehen nicht besonders gut für den Amazonas-Regenwald ist, brauch an dieser Stelle nicht besonders hervorgehoben werden! Aufgedeckt hat dieses Verbrechen gegen den Wald, gegen Mutter Erde und gegen die Menschen einmal mehr Greenpeace! Bravo Leute, weiter so!

Eigentlich sollte den Firmenbossen klar sein, dass sie so noch viel schneller das Ende der Fahnenstange erreichen, als es selbst die pessimistischsten Prognosen befürchten lassen. Wenn sie den letzten Baum abgesägt und in die USA oder nach Europa verschifft haben, würde mich echt mal interessieren, was sie dann abzuholzen gedenken? Oder satteln sie dann mit EU-Hilfsgeldern und Entwicklungshilfe auf Rinderzucht um, indem sie die freigewordenen Flächen beweiden lassen? Vielleicht machen sie aber auch den großen Reibach mit Zuckerrohrplantagen gigantischen Ausmaßes. Sigmar Gabriel wird sicher dankbar den dort erzeugten "Biosprit" annehmen und ihn dem Benzin beimischen. Schließlich will man ja seinen Audi Q7 oder Porsche Cayenne turbo S "umweltfreundlich" betreiben. 8 oder 10 Zylinder wollen schließlich gefüttert werden und das gute Umweltgewissen darf man ja auch nicht vernachlässigen, nicht wahr?

Was aus den armen Holzfällern wird, die mit Feuereifer bei der Sache mitwirken und Baum um Baum ermorden (meist mit Hilfe deutscher Qualitätswerkzeuge wie z.B. Stihl Motorsägen)? Wen interressiert das schon? Die Verbrecher an der Konzernspitze sicher nicht!

Das Leid der Bremer UNI-Affen!

Das Verwaltungsgericht Bremen hat am Freitag geurteilt, dass an der UNI Bremen auch weiterhin die Schädel von Makakken-Affen aufgebohrt werden dürfen, um ihnen Elektroden in das Gehirn schieben zu können. Das berichtet die netzeitung am 19.12.2008 ("Umstrittene Versuche in Bremen: Affenschädel werden weiter aufgebohrt") Während Tierschützer die Meinung vertreten, dies sei Quälerei, argumentiert die UNI Bremen durch ihren Forschungsleiter Andreas Kreiter, die Belastung für die Affen sei "objektiv eher gering".

Die Gesundheitsbehörden müssten aber erst einmal "ganz konkret prüfen, ob die Tiere leiden". Die Affen werden übrigens nach Abschluß der Experimente getötet, um die Gehirne untersuchen zu können!

Vorschlag von mir zu dem Thema: Bohrt Euch doch gegenseitig die Gehirne an und untersucht sie anschließend. Im Dienst für die Wissenschaft findet sich unter den Studierenden und den Professoren sicher der ein oder andere Freiwillige - schließlich ist die Belastung ja objektiv eher gering! Zum Trost und Andenken kann man die Namen der "Helden der Wissenschaft" ja in eine güldene Tafel auf dem UNI-Gelände gravieren!

Freitag, 19. Dezember 2008

Fischer´s Fritz fischt frische Fische...wenn er welche findet!

Greenpeace berichtet am 19.12.2008, bei der Festlegung der Fangquoten für das Jahr 2009, seien mal wieder über die Köpfe von Wissenschaftlern und vor allem Umweltschützern hinweg, die Interessen der Fischindustrie einseitig begünstigt worden. Im nächsten Jahr darf 1/3 mehr Dorsch und Kabeljau gefangen werden als 2008. Damit hat man sich einmal mehr über die Bedenken der EU-Kommission hinweg, die erkläart hat, dass in Europa 88% der Fischbestände überfischt seien. Weltweit trifft dies auf 25% der Fischbestände zu!
Damit hat der europaweite Lobbyismus ein weiteres mal einen glorreichen Sieg über die Vernunft, den Umweltschutz und die nachhaltige Fischerei errungen - zu Gunsten kurzfristiger Gewinne! Mal sehen, wie groß dass Geschrei der Fischindustrie in der Zukunft sein wird. Denn irgendwann wird man feststellen, dass die Netze trotz immer höherer Fangquoten immer leerer bleiben werden, weil einfach nix mehr da ist, um es aus dem Meer zu fangen!
Da sich die Politik - wie immer eigentlich - schwer tut, wenn es um den Umweltschutz und damit die Zukunft der Bürger und deren Ernährung geht, sollte der Verbraucher durch sein Kaufverhalten Einfluss auf die Supermärkte nehmen! Wie das geht, zeigt Greenpeace mit dem Artikel "Supermarktranking Fisch 2008: Der Handel bewegt sich" (vom 16.12.2008). Hier auch gleich der Link zum Hintergrundpapier "Infoblatt Supermärkte im Vergleich" (Hier gibt es Informationen welche Supermarktketten sich, der Vernunft beugend, in richtung nachhaltiger Fischerei bewegt haben - seit 2007 - und welche eben nicht. Besonders beschissen schneiden in dem Ranking die Ketten Netto, Kaiser´s/Tengelmann, Bünting, Aldi Nord und natürlich die Metro-Gruppe ab. Deren Angebote haben sich im Gegensatz zu ihren Konkurrenten von Norma, Kaufland, Aldi Süd, Rewe und Lidl verschlechtert. bei Edeka hat sich überhaupt nichts bewegt, hier wird sogar noch immer Dornhai verkauft!
Also! zeigt den Händlern, wer in ihren Läden wirklich das Sagen hat - der Kunde und das seid Ihr! Lasst den Mist in den Kühlregalen liegen, den sie Euch anzudrehen versuchen und greift auf Produkte aus nachhaltiger Fischerei zurück. Dass die auch kostengünstig sein können, zeigt ja eben Aldi Süd, oder auch Lidl.

weiterführende Links:

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Greenality - clothing with attitude...

...nennt sich ein neues Öko-Label aus Stuttgart. Markus, der Chef von´s Janze, hat mich darauf aufmerksam gemacht und nachdem ich mir mal die Homepage mit Shop angeschaut habe, kann ich nur sagen, was ich gesehn habe, gefällt mir gut. Darum möchte ich Euch das nicht vorenthalten und empfehle Euch: "Wenn Ihr ein paar neue Klamotten braucht, schaut mal bei Greenality vorbei, sicher findet Ihr das eine oder auch andere, dass zu Euch passt".

Hier gibt´s sogar ein Gaia-T-Shirt!
Hier gibt´s sogar ein Gaia-T-Shirt!

Die Einstellung von Greenality ist absolut korrekt. Keine Kinderarbeit, biologisch erzeugte Rohstoffe und Fairtrade - was will man mehr! Die Arbeiter in den Fabriken, die die Klamotten herstellen, werden nach Aussage von Markus angemessen bezahlt und haben Arbeitsverträge. Das ist keineswegs selbstverständlich in den Ländern, in denen Textilien üblicherweise, vor allem wegen der niedrigen Lohnkosten, produziert werden.

Ihr könnt auch Hinweise auf kulturelle Ereignisse finden, besonders aus dem Bereich der Musik. Da wäre mal die Jagga Bites Combo (bei der Musik kommt echtes Sommerfeeling auf und irgendwie hab ich plötzlich das dringende Bedürfniss mein Pfeifchen rauszukramen und mit den Resten meiner alten Seegrasmatratze zu stopfen...). No End In Sight bevorzugt die etwas härtere Gangart (da wackelt der PC wenn Ihr das aufdreht). Wie gesagt, einfach mal anschaun/anhöern und eigenes Urteil bilden!

Haben wir das wirklich nötig?

Was denn, werdet Ihr jetzt fragen. Und ich antworte Euch gern darauf: "Haben wir es nötig, mit unseren Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen so lange zu warten, bis Barrack Obama zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gekürt worden ist? Sind wir nicht in der Lage, Entscheidungen zu treffen, die gut und richtig für uns sind, ohne erst den Hernn Präsidenten um Erlaubnis oder gar Zustimmung zu fragen?
Das in den USA nicht viel geht, solange der scheidende US-Präsident als lame duck keine wirklich wichtigen Entscheidungen mehr treffen kann und der neue dies noch nicht darf, ist hinlänglich bekannt und in gewissem Sinne auch verständlich. Das aber deshalb die ganze westliche Welt nun nach Amerika starrt wie das sprichwörtliche Kaninchen auf die hungrige Schlange, scheint mir dann doch etwas zu weit zu gehen.
Was passiert denn, wenn der neue Präsident voll auf erneuerbare Energien setzt? Tun wir das dann auch? Obwohl wir vorher schon wussten, wie dringend notwendig das ist! warum isat dann Merkel vor der Industrie in die Knie gegangen, als es um die Verteilung von Verschmutzungsrechten ging? Oder erhofft man sich von Obama, dass dann alles doch nicht ganz so schlimm kommt, wie befürchtet, mit dem Umwelt- und Klimaschutz meine ich?
Um es m,al ganz deutlich auszudrücken, mir geht das Verhalten der Politiker, besonders der deutschen, so richtig auf den Sack. Den USA gegenüber verhalten sie sich in vorauseilendem Gehorsam noch katholischer als der Papst und wenn irgendwas in die Hose geht, dann hat man ja keine Schuld, weil man nur etwas zusammen mit den "Partnern" tun kann, besonders das Klima schützen. Das aber ausgerechnet die größten Klimaschweine dieses Planeten zu den leuchtenden Vorbildern des Klimaschutzes hochgejubelt werden, macht mich stumm vor so viel Naivität, Dummheit und Einfältigkeit. Aber damit sind ja unsere Politiker zur Genüge gesegnet.

Das was die Bundesregierung so euphemistisch die "Transatlantische Klimabrücke"(AP auf Yahoo news am 17.12.2008) nennt, wird sich als nichts anderes als eine Klimakrücke erweisen. Denn um wirklich Änderungen in der Umweltpolitik der USA zu bewirken, ist schon ein wenig mehr nötig, als ein schwarzer Präsident und ein Nobelpreisträger als Energieminister. Man sollte nicht zu viel erwarten für die Zukunft unserer Mutter Erde, denn die Verflechtungen zwischen den Großkonzernen und der US-Regierung sind sehr...ich will mal sagen intensiv. Darum kann ich mir nur sehr schwer vorstellen, dass diese innige Verbindung von heute auf morgen gekappt werden kann. Geschweige denn lassen sich die an Verschwendung und Umweltverschmutzung gewöhnten Durchschnittsamerikaner so einfach davon überzeugen, Energie zu sparen, mal zu Fuß zu gehen anstatt den Straßenkreuzer aus der Garage zu holen und im Sommer mal die Klimaanlagen ausgeschaltet zu lassen.
Selbst wenn dies in den USA gelingt, so heisst das noch lange nicht, dass dies in Deutschland genauso läuft. Wenn´s wirklich an´s Eingemachte geht, haben die deutschen Politiker es noch immer geschafft, genau dann ihr eigenes Süppchen zu kochen. Und wie man bei der Diskussion um den Klimaschutz in Zeiten der Finanzkrise und der Rezession (dieses böse "R"-Wort, das man nur hinter vorgehaltener Hand sagen darf, um die Investoren nicht zu verschrecken. Schade nur, dass mich das überhaupt nicht interessiert und ich es mit Leidenschaft in die politische Landschaft hinausschreie: "REZESSION! REZESSION! REZESSION!") eindrucksvoll sieht, ist in Deutschland und Europa die Industrie auch nicht ganz ohne Einfluss.

weiterführende Links:

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Der Rattenfänger von...Berlin?

Da hat sich die FDP in Berlin aber ein Ei gelegt, mit ihrem Fraktionsvize im Berliner Bezirkspalament des Bezirks Berlin Mitte. Henner Schmidt, so heißt der Knabe, kam auf die glorreiche Idee, den Menschen, die sowieso schon nichts mehr haben, als ihre "Würde", diese auch noch zu nehmen. Da sie ihre Harzt-IV-Regelsätze zwangsläufig mit dem Sammeln von weggeworfenen Pfandflaschen aufbessern müssen, um nicht an Mangel- und Unterernährung zu verenden, sollen sie nach seinem Willen nun auch noch auf Rattenjagd gehen und pro erlegtem Teil die satte Prämie von 1,- € erhalten. Schon bei nur 2.500 erschlagenen Ratten, kommt man so, zumindest rechnerisch, auf 2.500,-€. Nicht schlecht für einen assozialen Flaschensammler. Da kann man ihm denn auch gleich sein Hartz IV streichen und voilá schon hat man wieder gespart!
Natürlich muss man von dem Betrag auch noch die Aufwendungen für das Jagdgerät abziehen, aber so viel kann das auch nicht sein. Ja, ich möchte soweit gehen zu behaupten, dass man auf diese Art und Weise sogar die Selbständigkeit fördert, Kleingewerbe eben!
Und jetzt? Jetzt fehlt nur noch Herr Sarrazin mit seinen unsäglichen Vorschlägen zur Hartz-IV-Diät (Berliner Kurier am 09.05.2008)! Ich kann schon die Schlagzeilen lesen:"Berlins Finanzsenator Sarrazin bringt ein Rattenkochbuch für Hartz IV-Empfänger heraus!" So entfällt die Entsorgung der Viecher und aus dem Rattenfell kann man sicher warme Pullover stricken. Die sind dem Herrn Sarrazin ja auch so wichtig um die Heizkosten zu senken!

weiterführende Links:
  • Ratten (Artikel bei Wikipedia)

Dienstag, 16. Dezember 2008

Neue Arten im indochinesischen Regenwald entdeckt!

In den vergangenen 10 Jahren wurden in den undurchdringlichen Regenwäldern Indochinas, die sich entlang des mächtigen Flusses Mekong erstrecken, über 1.000 bisher unbekannte Tierarten entdeckt (dies berichtet Focus-Online am 15.12.2009). Manche davon unter teilweise kuriosen Umständen. Die laotische Felsenratte, die man eigentlich seit 11 Millionen Jahren für ausgestorben hielt, fand man zum Beispiel auf dem Grillrost eines Marktes in Laos und dann auch im Dschungel wieder!
Der Mekong durchfließt die Länder Vietnam, Kambodscha, Laos, Thailand, Birma und die südchinesische Provinz Yünnan. Hier gibt es noch undurchdringlichen Urwald, der aber durch Abholzung massiv gefährdet und bedroht ist. Mit ihm natürlich auch die ungezählten Tier- und Pflanzenarten, die hier leben und auch die, welche noch nicht entdeckt wurden. Beim derzeitigen Tempo der Abholzung, haben die Bewohner der ostasiatischen Regenwälder allerdings leider nicht mehr allzu viel Zeit, sich ihres Lebens zu erfreuen, dann wird es ziemlich schnell zappenduster für sie!
Seit 1990 wird jedes Jahr eine Fläche von 2,7 Millionen ha in riesige Plantagen mit Monokulturen umgewandelt. 70% der endemischen Säugetierarten stehen bereits auf der Roten Liste der IUCN. Das schreibt der WWF ebenfalls am 15.12.2009 in einem Bericht zum Artenschutz. So erfreulich die Nachricht von der Entdeckung so vieler Arten auch sein mag, sie darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir uns immer am Rande der Vernichtung bewegen. Der Grat auf dem die Menschheit wandelt, ist ein sehr schmaler. Jeder schritt nach der Seite, kann den sicheren Tod bedeuten - nicht nur für den, der ihn macht!
Darum dürfen wir in unserem Tun nicht nachlassen. Wir müssen dem Wald und allem, was in ihm existiert, unseren Schutz gewähren - nicht, weil wir so großzügig und gnädig sind, sondern einfach, weil es unsere Pflicht ist. Wir sind es Gaia schuldig!

Samstag, 13. Dezember 2008

Bedrohte Nutztierrassen!

Am 3.12.2008 meldet n-tv.de die Wahl des Alpinen Steinschafes zur bedrohten Nutztierrasse des Jahres 2009. Diese uralte Rasse sei akut vom Aussterben bedroht und findet sich auf der Roten Liste der bedrohten Haustierrassen auf Platz 1 und gilt als extrem gefährdet! Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) geht davon aus, dass alle 2 Wochen eine Nutztierrasse ausstirbt. Wenn man bedenkt, welch unschätzbare Genressourcen dadurch verloren gehen, gibt es nur eine Branche, die sich ob dieser Tatsache erfreut die Hände reibt: Die Genkonzerne, die sowieso die Monopolisierung des Nutztier- und Nutzpflanzenanbaus anstreben. Denen ist es nur recht, wenn die alten regionalen Rassen aussterben, damit sie die Landwirte mit ihren patentierten genveränderten Lebewesen zur Zahlung von Lizenzen zwingen können.
Wie schlimm der Schwund alter Rassen ist, zeigt das Beispiel der Rindviehhaltung (Artikel bei n-tv.de vom 12.9.2007 "Höchstleistung bevorzugt - Aussterbende Haustierarten". 80% der in den Industrieländern gehaltenen Rinder stammen aus 6 eng miteinander verwandten Rassen. Weltweit gibt es laut der Welternährungsorganisation FAO aber 7616 Rinderrassen. Von diesen sind bereits 690 ausgestorben und 1491 sind direkt vom Aussterben bedroht!
Die Genkonzerne arbeiten eifrig an immer neuen, leistungsgesteigerten Milchkuhrassen, die nur mit Unmengen an Kraftfutter und Antibiotika am Leben zu erhalten sind. Sie streben danach, den noch bis vor kurzem für unerschöpflich gehaltenen Genpool von Mutter Erde immer mehr zu ihren eigenen Gunsten einzudampfen, um die Landwirtschaft besser zu kontrollieren und die Gewinne zu erhöhen. Die dabei zwangsläufig auftretenden Nebeneffekte sind:
  • Überproduktion von Milch, zum Teil minderer Qualität und sinkende Preise.
  • Überweidung von Wiesen und Weiden, Zerstörung der Vegetationsschicht mit anschließender Bodenerosion.
  • Zu viele Rindviecher, die zu viel furzen und mit dem entweichenden Methangas (einem weit wirksameren Treibhausgas als das allgegenwärtige CO2 ist) unsere Athmosphäre belasten und den Klimawandel forcieren.
Aber Hauptsache die Aktionäre der daran beteiligten Unternehmen sind mit den Gewinnen und Dividenden zufrieden! Optimal an ihre Umweltbedingungen angepasste und in Jahrhunderten und Jahrtausenden herangezüchtete Haustierrassen spielen in der Geschöftspolitik der Konzerne keine Rolle. Denn die Unternehmen, die die Hochleistungsviecher vermarkten, produzieren praktischerweise oft auch gleich das Spezialfutter, die Medikamente und das Equipment für die klimatisierten Stallungen! Da können sie kein Interesse daran haben, dass gesunde, angepasste Rassen, weitgehend ohne Pflege und Spezialfutter umweltschonend grasend über karge Weiden ziehen und wunderbar schmeckendes Fleisch und gehaltvolle Milch produzieren!



Mittwoch, 10. Dezember 2008

Gib einem Hungernden einen Fisch...

und er wird einen Tag lang satt werden. Lehre ihn, wie man angelt und er wird nie wieder Hunger leiden!
Bedauerlicherweise ist es nicht ganz so einfach, wie diese schönen Sätze es suggerieren. Wenn Du nämlich die Meere leerfischst, nachdem Du ihn das Angeln gelehrt hast und ihm die ganzen Fische weg frisst, wird er Dich hassen, bis ans Ende aller Tage!
Wir sind auf dem besten Weg die Meere leer zu fressen - entschuldigt bitte diese vulgäre Gossensprache, aber ich kann es einfach nicht anders ausdrücken - und es wird nichts übrig bleiben, was sich mit einem Schleppnetz noch heraus zu holen lohnt!
n-tv.de schreibt unter der Überschrift "Für Weltmeere untragbar - Fischkonsum viel zu hoch", der derzeitige Verbrauch von Fisch ist doppelt so hoch, wie es füre die Meere tragbar wäre. Das heisst, es wird mehr gegessen, als die Meere nachwachsen lassen können. Was für Folgen durch den rücksichtslosen Raubbau an unseren Meeren entstehen, zeigt der ebenfalls bei n-tv.de gefundene Artikel "Wurzel der Piraterie - Illegales Fischen in Ostafrika" (vom 20.11.2008).
Greenpeace bietet umfangreiche Informationen über die Meere und die Problematik der Überfischung und Verschmutzung. Auch der WWF widmet sich der Meere und der Gefahr der hemmungslosen Ausbeutung der Ressourcen durch Schleppnetzfischerei. "Intelligente" Netze, merkwürdigerweise in den USA bereits Pflicht (obwohl die nicht gerade dafür bekannt sind, sich besonders intensiv um die Belange der Umwelt zu scheren), könnten Abhilfe schaffen und die ressourcen schonen. Aber die Politik hierzulande jammert lieber weiter auf hohem Niveau über die gar schröcklichen Folgen der Finanzkrise! Wenn das mal nicht ins Auge geht!

10. Dezember - Tag der Menschenrechte!

Genau heute vor 60 Jahren wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen in Paris ein bislang in der Menschheitsgeschichte einzigartiges Dokument verabschiedet. Die Resolution 217 A III, besser bekannt als die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte!

Insgesamt 145 Staaten dieser Welt haben die Menschenrechtsresolution ratifiziert (das berichtet die Netzeitung in ihrem heutigen Artikel) und - richtig geraten - nicht ein einziges Land hält sich in allen Punkten daran! Selbst in vielen westlichen Demokratien, allen voran den USA, werden schwerste Menschenrechtsverletzungen begangen. Folter und Diskriminierung sind hier an der Tagesordnung. Das Recht auf freie Meinungsäußerung? Nur schöner Schein! Das Recht auf körperliche Unversehrtheit und Arbeit (ja, auch Arbeit ist ein Menschenrecht!), nimmt auch in Deutschland niemand wirklich ernst. Wenn ich nur an die Hartz IV-Regelsätze denke, von denen sich die Menschen gesund ernähren sollen, wird mir speiübel!

Dabei sind die Zustände in den westlichen Demokratien noch relativ erträglich. Den Göttern sei dank, gibt es hier immer irgendwelche Menschen und Gruppen, die sich vehement für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen. Zu diesen Menschen gehören aber üblicherweise meist nicht die Politiker - die verlieren sofort den Kontakt sowohl zum Boden, als auch zum "gemeinen" Volk! Der eigene Arsch ist einem sowieso immer noch am nächsten und da bilden unsere Politiker leider keine Ausnahme. So wird sich am Stand der Menschenrechte in der näheren und ferneren Zukunft nicht allzu viel ändern.

Zumal die Auslegung der Menschenrechte zu einem nicht unwesentlichen Teil von der jeweiligen Kultur eines Staates abhängig ist. Betrachtet man China (nur eines von vielen Beispielen) könnte man den Eindruck gewinnen, der Tod durch die Genickschußkommandos der Armee sei ein Menschenrecht, auf das jeder Chinese einen "rechtlich verbrieften" Anspruch hat! Die Islamischen Länder wiederum sehen die Menschenrechte mit anderen Augen. besonders das Recht auf freie Ausübung der Religion kann hier schnell zu einem besonders schmerzhaften und dadurch unangenehmen Tod durch einen wütenden Mob oder eine religiös motivierte Justiz (Iran zum Beispiel) führen. Auch hat die körperliche Unversehrtheit da ihre Grenzen, wo die Scharia das abhacken einer oder beider Hände als Strafe für Diebstahl vorsieht!

Wir sollten bei allem Respekt vor den Religionen und Kulturen anderer Menschen nie vergessen, welche gesellschaftlichen Vorzüge und Freiheiten wir hierzulande geniessen dürfen. Aber die Freiheit muss jeden Tag auf´s neue errungen werden. Darum sollten wir jedweden Kampf um mehr und für den Erhalt der Menschenrechte unterstützen. Und wir dürfen nie vergessen, dass die eigenen Freiheit da endet, wo die Freiheit der anderen Menschen beginnt!

Weiterführende Links:

  • Anti-Slavery-International (Organisation gegen die Sklaverei, die es entgegen weitverbreiteter Meinung auch heute noch in vielen Staaten der Welt gibt - sie ist die älteste Menschenrechtsorganisation der Welt!).
  • Terre Des Femmes e.V. (kämpft für die Rechte von Frauen weltweit, denn weltweit werden Frauen diskriminiert, gefoltert, vergewaltigt und misshandelt!).
  • Amnesty International (1961 in London gegründet, setzt Amnesty sich für politische Gefangene überall auf der Welt ein!).
  • Gesellschaft für bedrohte Völker (kämpft weltweit für die Rechte religiöser, sprachlicher und ethnischer Minderheiten!).

Wenn Ihr etwas Geld entbehren könnt, dann lasst diesen Organisationen bitte eine kleine Spende zukommen. Denkt daran...die Weihnachtsfeiertage nahen mit großen Schritten und es gibt überall auf der Welt Menschen, die unter einem Unrechts-Regime zu leiden haben. Nahezu überall auf der Welt wird gefoltert und misshandelt, werden die Menschenrechte mit Füßen getreten. Wir in den reichen Ländern des Westens, sind moralisch zur Hilfe für die Unterdrückten dieser Welt verpflichtet und das können wir am Besten dadurch, dass wir die Arbeit der Nicht-Regierungs-Organisationen (NGO) finanziell unterstützen!

Montag, 8. Dezember 2008

Das Land der Scheinheiligkeit!

Heute schreibt die Netzeitung in dem Artikel "Deutschland drittgrößter Waffenexporteur", wie tief die deutsche Industrie, speziell die Rüstungsindustrie, in die Geschäfte mit dem Tod verstrickt sind. Passend finde ich nachdem erst vor wenigen Tagen "laut hupend" (damit es auch jeder hört und nicht danach fragt, wer eigentlich auf dieser Welt zu den größten Waffenexporteuren gehört!) der Vertrag auf den Verzicht von Streubomben unterschrieben wurde.
Die Gemeinsame Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) berichtet, Deutschland sei nach den USA und Rußland der drittgrößte Waffenexporteur und habe in 2007 für 8,7 Milliarden Euro Ausfuhrgenehmigungen erteilt, davon rund 25% in Entwicklungsländer. Wahrscheinlich betrachtet man das als eine Möglichkeit, die gezahlte Entwicklungshilfe wieder ins Land zurück zu holen!
Bei der Auswahl der Waffenempfänger ist man nicht gerade zimperlich, auch wenn nach außen hin gern der Eindruck erweckt wird, wir seien eine Nation von "Gutmenschen", denen das Glück der Welt am Herzen liegt. Das mag auf den einfachen Bürger zutreffen, sofern ihn das Thema überhaupt interessiert. Der Politik und erst recht der Industrie ist das jedoch scheißegal. Da wird alles verramscht, was sich zum Töten einsetzen lässt. U-Boote für Pakistan zum Beispiel (das sich momentan durch eine besonders "stabile Demokratie" auszeichnet).
Mittlerweile werden pro Jahr rund 173 $ für Waffen ausgegeben - für jeden einzelnen Menschen auf diesem schönen Planeten. Was könnte man mit diesem Geld alles wunderbares schaffen? Den Hunger besiegen, Krankheiten wie AIDS erfolgreich bekämpfen, effektive Therapien und vielleicht sogar einen Impfstoff entwickeln! Es wäre sogar möglich, innerhalb weniger Jahre die Energieprobleme der Menschheit (sicher zum Leidwesen der ölexportierenden Staaten) zu lösen und das Klima zu retten, soweit das noch zu retten ist!
Aber nein! Man schlägt sich lieber gegenseitig den Schädel ein, verbrennt und erschießt Menschen, reißt sie mit Minen und Streumunition in Stücke und das alles im Namen des Friedens? In Wahrheit aber nur im Namen und zur großen Freude der Rüstungsindustrie!

Samstag, 6. Dezember 2008

Die deutschen Autos sind zu "dick"!

Das schreibt jedenfalls Greenpeace unter dieser Überschrift am 06.12.2008! Das es nur die deutschen Autos sind, die mit jedem Modelljahrgang immer üppiger dimensioniert sind, ist aber auch ein Trugschluß. Man denke nur an die Modellpalette, die beispielsweise General Motors, Chrysler oder Ford in den USA zu bieten hat - eine Modellpalette, die nicht nur das Klima und damit die ganze Welt, sondern auch die gesamte US-Automobilindustrie an den Rand des Abgrunds geführt hat.
Aber wie sagt man doch so schön? "Heute stehen wir am Rande des Abgrunds, aber morgen sind wir schon einen Schritt weiter!" (Hahaha)
Die Frage ist jedoch, warum die Autos immer größer, immer schwerer und immer dicker werden? Die Automobilindustrie argumentiert, hauptsächlich die Sicherheitstechnik, aber auch die vielen elektronischen Hilfsmotörchen (elektrische Fensterhebern elektrische Sitzverstellung, Spiegelverstellung usw., usw.), die die Autofahrer haben wollen (ist ja auch viel bequemer so), forderen eben ihren Tribut in Form von zusätzlichem Gewicht - aber weil man so fortschrittliche Motorentechnik verwende, würden die Autos ja auch immer "sparsamer". Wer´s glaubt!
Beispielhaft hier mal zwei Links zur BMW 5er-Reihe, einmal von 1972, als dieses Modell heraus kam und von 2007. Wer die technischen Daten vergleicht, wird mit Erstaunen feststellen, dass das Fahrzeug in 35 Jahren Entwicklungszeit nicht nur 305 kg Gewicht in der Grundversion zugelegt hat, sondern auch noch knapp 5 cm höher, 15 cm breiter und 22 cm länger geworden ist. Dass die Motoren auch wesentlich stärker geworden sind, braucht nicht gesondert erwähnt zu werden! So viel zum Thema Fahrzeuge werden effizienter und sparsamer. Wie sparsam wären sie erst geworden, wenn man ihre Dimensionen beibehalten hätte?
Es ist keineswegs so, dass Sicherheit immer automatisch mit höherem Gewicht einhergehen muss. Sicherheit ist eine Frage der Konstruktionsprinzipien, des verwendeten Materials und eben nicht eine Frage der Masse! Galt in den 50er Jahren noch die Maxime: Sicherheit durch umbauten Raum, ist dies heute längst nicht mehr der Fall. Viel eher wird das zusätzliche Gewicht durch immer größere, leistungsstärkere Motoren (wer braucht schon im normalen Verkehr Autos mit mehr als 350 PS um sich adäquat fortbewegen zu können?), Automatikgetriebe und allen möglichen technischen Schnickschnack (unabhängig ob sinnvoll oder nicht) verursacht.
Was würde passieren, wenn ein Hersteller ein Oberklasseauto konstruieren und bauen würde, dass nur halb soviel wiegen würde wie z.B. ein "S-Klasse" Mercedes? mit vielleicht 150 kw und einem Spritverbrauch von 5 oder 6 Litern auf hundert Kilometer? Zum einen würde den wohl kaum einer kaufen, der "etwas auf sich hält", denn wer 100.000,- Euronen für einen Pkw hinlegt, der will auch einen "Gegenwert" dafür haben. und zwar in Form von gepresstem Metall, echtem Leder, wenig Kunststoff (denn das könnte ja billig wirken) und viel Motor mit noch mehr "Pferdestärken". Der Verbrauch spielt beim Kauf nur eine untergeordnete Rolle. Wer einen großen schlitten kauft, dem ist der Spritverbrauch naturgemäß relativ egal. Sonst würden sich Karren wie der Porsche Cayenne nicht verkaufen wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Und über was ließe es sich trefflicher jammern, als über den Spritverbrauch und die Kosten für den Treibstoff, an denen sowieso nur der Staat Schuld ist?
Ein weiterer Punkt ist (und hier spielt der Glaube eine Rolle, je größer das Auto, um so sicherer sei es auch) das Problem eines Unfalls mit einem wesentlich schwereren Wagen. Bekanntlich bildet bei einem Unfall zweier Fahrzeuge das kleinere und leichtere die Knautschzone des größeren. Das geht zwar zu Lasten des Kleinwagenfahrers, aber für die Sicherheit müssen eben Opfer gebracht werden! Und warum sollen das nciht die Menschen sein, die sich kein großes Auto kaufen können oder wollen?
Hier muss ein Umdenken statt finden. Unbedingt! Nur mit leichten Fahrzeugen lassen sich geringe Verbräuche realisieren. Nur mit kleinen Autos kann der Verkehr der Zukunft und unser Klima vor dem Kollaps bewahrt werden. Ideen sind gefragt! Und zwar schnell!

Freitag, 5. Dezember 2008

Das elende Los der Narwale!

Der Mensch, dieses furchtbarste und rücksichtsloseste aller Raubtiere, Zerstörer der Umwelt, Vernichter der Natur, aber auch sein eigener größter Feind, er hat aus lauter Gnade und Mitgefühl in den vergangenen zwei Wochen 629 Narwale getötet - aus lauter Mitgefühl und Mitleid mit der geschundenen Kreatur! Dies schreibt n-tv.de unter der Überschrift "Tiere drohten zu ersticken - Jäger töten 629 Narwale".
Man könnte fast Tränen bekommen, ob so unerträglich viel "Menschlichkeit". Aber ist es nicht der Mensch, der die Umwelt zersört, das Klima verändert und den Lebensraum der Tiere einschränkt? Und dann ist er so gnädig und tötet die leidenden Geschöpfe.
n-tv schreibt, die Wale seien von Eis eingeschlossen gewesen und hätten sich um wenige verbliebene Löcher im Eis gedrängt und wären sowieso kurz vor dem Ersticken gewesen. Also erschoß man sie kurzerhand mit Harpunen und Gewehren!
Der Einwand von Umweltschützern, die kanadische Regierung solle die eingeschlossenen Wale mit Hilfe eines Eisbrechers in eisfreie Gewässer geleiten, sei nicht praktikabel. Der Grund? Einen im südlichen Kanada stationierten Eisbrecher ins Eismeer zu schicken sei nicht praktikabel! Ein Eisbrecher? Im Süden Kanadas? Da wird er natürlich dringender gebraucht als im Norden wo das Eis ist, schon klar.

Dienstag, 2. Dezember 2008

Lust auf Trauben?

Das wird Euch schnell vergehen, wenn Ihr diesen Artikel bei Greenpeace gelesen habt, den ich hier verlinkt habe. Nachdem am 20.11.2008, auch von Greenpeace, die Ergebnisse voin Schadstofftests bei Trauben veröffentlicht worden sind, hatte die "Lebensmittel"kette Real behauptet, die in den von ihnen vertriebenen kernlosen Weintrauben gefundenen außergewöhnliche hohen Mengen des Pestizids Procymidon, sei ein in der EU zugelassenes Pflanzenschutzmittel. Natürlich war das gelogen und zwar hemmungslos!
Wen das wirklich noch wundert, der sollte sich mal ins Gedächtnis rufen, dass Real sich schon vor geraumer Zeit durch besondere Kundenfreundlichkeit ausgezeichnet hat. Wie? Man hatte die Verfallsdaten auf den Fleischverpackungen upgedatet (Artikel bei Spiegel-Online vom 03.11.2005). Ich meine, natürlich bestand zu keiner Zeit irgendeine Gesundheitsgefahr durch den Verzehr. Das behauptete jedenfalls die zuständige Behörde damals! Also, warum darüber aufregen? Scheinbar macht das jeder im "Lebensmittel"einzelhandel, nur die von Real waren so blöd, sich dabei erwischen zu lassen!
Nun ja! Die Strafen, die damals für diese ungeheuerliche Sauerei verhängt wurden, hielten sich in Grenzen - in sehr engen Grenzen, wie ich hinzufügen möchte. Ein Bezirksleiter wurde zu 10 Monaten auf Bewährung verurteilt, einige Metzger zu Geldbußen zwischen 100,- und 500,- €. Davon waren sie sicher tief beeindruckt.
Die Supermarktkette Real, übrigens eine Tochter des Metro-Konzerns, scheint sich einer Firmenphilosophie zu bedienen, bei der die Gewinnmaximierung vor allem auf Kosten der Kunden im Vordergrund zu stehen scheint. Frei nach dem Motto: "Nimm irgendeinen Müll, lass ihn wie ein Lebensmittel aussehen und verkauf ihn den Leuten. Wer sich den Scheiß andrehen lässt, ist schließlich selber Schuld!"

Montag, 1. Dezember 2008

Was sind unsere Kinder wert?

Da hat man doch mal echt 50 Millionen Euro EU-Fördergelder locker gemacht um Betriebskindergärten zu fördern und nun will keiner die Kröten haben. Erst 2,2 Millionen Euronen wurden bis jetzt abgerufen. Das schreibt die Netzeitung am 29.11.2008 unter der Überschrift "Familienministerium bestätigt - Geld für Betriebskindergärten nicht abgerufen".
Da hatte man wohl eine Umfrage veranstaltet, um in deren Verlauf festzustellen, dass Betriebskindergärten fehlen. Dieser Artikel in der Netzeitung, bereits am 15.1.2005 unter dem Titel "Bessere Kinderbetreuung in Betrieben gefordert", zeigt uns, wie BDA-Chef Hundt laut darüber klagt, dass die Kinderbetreuung in den Betrieben verbessert werden müsse. Und DIHK-Präsident Braun erklärte damals vollmundig, nur eine Gesellschaft, die heute ausreichend in Betreuungsangebote für Kinder investiere,
wird morgen ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit behaupten können
Wie wahr, wie wahr! Nur leider scheint es so, als seien die Bekenntnisse zu unserer wertvollsten Zukunftsressource, den Kindern, nur bloße Lippenbekenntnisse gewesen.
Vielleicht hätte man besser nachfragen sollen, ob auch der Wille da ist, diese einzurichten und zu betreiben. Dann wäre den Initiatoren möglicherweise nicht entgangen, dass man die Kids zwar gut untergebracht wissen will, aber sich nicht selber drum kümmern mag! Schon gar nicht in Form eines, über die Einrichtung hinaus auf Dauer Kosten verursachenden, Betriebskindergartens!
Aber da man nicht auf seinem Geld sitzen bleiben will, im Familienministerium, hatte man auch gleich ein paar neue Ideen parat, um die Gelder doch noch unters Volk zu bringen - schließlich wäre es eine Schande einzugestehen, dass man sich eventuell geirrt haben könnte (eine Sache, die sich unsere liebe Frau von der Leyen sicher nicht ans Bein binden möchte! Was sie anpackt, wird schließlich immer zum Erfolg). Also entschied man flugs, das Geld auch an jene zu verteilen, die dafür eigentlich nicht vorgesehen waren, oder es nicht nötig haben - nämlich Hochschulen (wobei ich hier noch einen Sinn erkennen kann) und...Großunternehmen, die es sich eigentlich locker leisten könnten, aber scheinbar nicht wollen! Nun, wenn der Staat einem das Geld hinterher trägt und einen nachgerade zwingt, es anzunehmen, dann nimmt man es halt, oder etwa nicht? Irgendwie wird man´s schon los werden!