Wer die Schnauze vom Fleisch noch nicht voll hat, nach all den Skandalen um BSE, Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, Maul- und Klauenseuche, Schweinepest, Vogelgrippe und zu guter Letzt auch noch Gammelfleisch, dem kann die Lust auf tierisches Eiweiss nun bald endgültig vergehen. Diesmal sind´s die Puten, die unter dem "Diktat des Marktes" dafür büßen müssen, dass immer mehr Menchen auf ihr vermeintlich gesundes und fettarmes Fleisch zurückgreifen, nachdem ihnen beim Verzehr allen anderen Fleisches offenbar der Bissen im Halse stecken bleibt!
NDR Info berichtet am 19.2.2009 unter "Putenzüchter am Rande der Legalität", dass die neue "Putenfleischmode" für die Tiere zu einem nicht endenden Horror geworden ist. Im Rahmen der Massentierhaltung werden die Puten mit Antibiotika vollgestopft, obwohl dies ausdrücklich verboten ist. Natürlich dürfen kranke Tiere behandelt werden, aber keine Gesunden. Die zuständigen Veterinäre drücken vermutlich beide Augen und alle Hühner- (oder Puten-) augen zu und versorgen die armen, heulenden Putenmäster mit einem Cocktail aus Antibiotika-Medikamenten, was diese derart verfetten lässt, wie die "ausgewogenen" Hartz IV-Diät des (bald) ehemaligen Berliner Finanzsenators Thilo Sarrazin einen Hartz IV-Empfänger!
Wie üblich, verschwindet Antibiotika nach der Einnahme nicht einfach spurlos, sondern hinterlässt Rückstände im Fleisch und wohl auch in allen anderen tierischen Produkten, so dass die Menschen, die sich von solcherart behandeltem Fleisch ernähren, schon mal gut mit Antibiotika vorbelastet sein dürften. Den Bakterien, gegen die man gemeinhin Antibiotika verabreicht, dürfte das allerdings scheißegal sein, sind sie doch durch die ohnehin übertriebene Anwendung dieses Medikaments längst resistent dagegen geworden. Die Frage lautet nun natürlich, ob das auch gut für den Menschen ist, besonders, wenn er irgendwann mal so heftig erkrankt, dass er wirklich mit Antibiotika behandelt werden muss? Vermutlich hat er dann einfach Pech gehabt. Schließlich ist es nicht das Problem des Putenmästers, wenn die Kunden seines Fleisches wirklich glauben, das wäre gesund, was sie da zu sich nehmen - oder vielleicht doch?
Hier zeigt sich wieder mal überdeutlich, wie verheerend der Profitgedanke sich sowohl auf die Tierzucht, als auch auf die Menschen, die sich guten Glaubens von solchen Produkten ernähren, auswirkt.
Andrea, vom andrea me-Blog schreibt übrigens darüber wie es Menschen gehen kann, die als TierrechtsaktivistInnen die Partei der geschundenen Kreaturen ergreifen - man behandelt sie wie Verbrecher, ganz im Gegensatz zu den Verbrechern, die die Rechte der Tiere und der Verbraucher derart mit Füßen treten, wie z. B. die Putenmäster! Und Noah vom Mentio-Blog veröffentlicht auch einen Artikel zum Thema Tiermisshandlung, im Zusammenhang mit Tierversuchen für Botox-Präparate.
weiterführende Links:
- Karlsruhe vegan (Netzwerk von Veganern im Raum Karlsruhe, mit interessanter Webseite, die auch auf Twitter aktiv sind)
- "Gefährliche Ernte: Antibiotika jetzt auch im Gemüse" (Artikel auf hr.online.de vom 1.10.2008 - mein Dank für diesen Tip an Noah vom Mentio Blog!)
4 Kommentare:
Auch als Vegetarier/Veganer ist man letztlich leider nicht vor Antibiotika aus der Tierhaltung geschützt, siehe hier: Möhrendoping
(Aber das ist ja nicht der einzige Aspekt zur Fragestellung.)
Schönen Sonntag und herzliche Grüße!
Noah
Danke Noah, habe den Link zu dem Artikel gleich noch mit eingebaut.
Is doch echt zum K.tzen, dass man fast nix mehr zu sich nehmen kann, ohne sich irgend was übles anzutun.
Schönen Sonntach zurück und liebe Grüße ebenfalls wünscht
Thialfi
Und was ist mit Bio?
Antibiotika und Spritzchemie sind da ja verboten, auch wird dort mehr kontrolliert.
Andi
Da hast Du natürlich Recht. Aber auch biologisch aufgezogenen Tiere werden letzlich doch geschlachtet um gegessen zu werden. Das ist auch immer mit Leid für die Tiere verbunden. Denn eine "biologische" Art, Tiere vom Leben zum Tod zu befördern, fällt mir nicht ein.
Und, das sollte nicht vergessen werden, auch biologische Kühe furzen unentwegt und führen damit unserer Athmosphäre Metahngas in rauhen Mengen zu. Ein besonders klimawirksames Gas, dass die Erderwärmung ebenso fördert wie beispielsweise Lachgas und das allgegenwärtige CO2! Daran können auch Kontrollen nichts ändern.
Es stellt sicha uch die Frage, ob es im Zweifel überhaupt möglich ist, alle Menschen auf dieser Erde mit biologisch erzeugter Nahrung, insbesondere Fleisch, zu ernähren?
Am vernünftigsten ist da wohl nur die Reduzierung des Fleischgenusses und die Suche nach sinnvollen alternativen Möglichkeiten und da kommt Saitan ins Spiel. Fleischgenuss aus Getreide - wenn das kein Geniestreich ist! Schmeckt genial, sieht wie Fleisch aus und ist kinderleicht selbst herzustellen! Denk mal drüber nach!
Liebe Grüße sendet Thialfi
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