Montag, 11. Mai 2009

Meer oder weniger!

Es wird Zeit, der Politik mal wieder den Marsch zu blasen und die spitzen Schuhe anzuziehen (auch wenn´s an den Zehen ein wenig drückt), um sich arschtretenderweise durchs Tagesgeschehen kämpft. Schießlich soll der Getretene ja auch was merken! Aber warum das Ganze? Es gibt mal wieder einen richtig coolen Betriebsausflug für die hauptberuflichen Bedenkenträger aus Politik und Wissenschaft. Schwachkopf meets Fachidiot!

Natürlich weiss ich, dass sich das ziemlich krass anhört, aber besondere Umstände rufen nach besonderen Massnahmen und so sehe ich mich genötigt, denen einen Spiegel vorzuhalten, die da so tun, als kümmere sie der Zustand Gaias tatsächlich. Auch wird der Eindruck erweckt, man sei sich im Grunde ja eigentlich schon einig und man träfe sich ausschliesslich zu dem Zwecke, die längst überfälligen Rettungsmassnahmen zu beschliessen, die dafür sorgen könnten, dass unsere Kinder und Enkel in einer lebenswerten Welt leben können. Diese sind zwar dringendst notwendig und meist tun sowohl Politik, als auch Wissenschaftler so, als wüsste man genau, was man da tut, aber letztendlich diktieren ausschliesslich monetäre Interessen die Schutzziele! Hinter jeder Regierung steht eine fleissige Lobbyorganisation, von der offiziell niemand so genau weiss, wer ihr angehört und wem sie aus ihren wohlgefüllten Börsen das ein oder andere Präsent zukommen lässt. Wer gut schmiert, der gut fährt, denken sich die Konzerne und da der bevorzugte Schmierstoff in der Politik Geld ist, wirft man damit um sich, dass es eine wahre Pracht ist. Offenbar lohnt es sich, denn die Wirtschaft tut nichts, wenn es nicht Gewinn verspricht!

Also haben sich dieser Tage 5.000 (in Worten fünftausend) Politiker und Wissenschaftler auf den mühseligen Weg nach Indonesien gemacht, um sich über die Folgen des Klimawandels für die Ozeane und Meere zu beraten. Naja, in Wirklichkeit bestand das einzig mühsame auf dieser Reise vermutlich darin, sich von der chauffierten Regierungslimousine mit 300 oder mehr PS in die VIP-Lounge des jeweils nächstgelegenen Flughafens zu schleppen und auf den First-Class-Flug ins Reich der Zehntausend Inseln zu warten. Und so sitzen sie da nun, in einem tropischen Inselparadies und "beraten" darüber wer wann wieviel Schmutz in die Meere pumpen darf, wer die Fische mit hochtechnisierten Fangflotten aus dem Ozean holt und wer die Kosten dafür übernimmt, die Küsten Indonesiens vor dem nächsten Tsunami zu schützen.

Am Ende gibt es dann wieder eine fein gedrechselte Abschlusserklärung, die ebenso hirn- wie folgenlos für diejenigen ist, die sich an die "Vereinbarungen" nicht halten können oder wollen. Und dann geht´s munter weiter mit der Plünderung - sollen sich doch andere darum kümmern, solange wir noch ein Geschäft mit den Ressourcen unserer Mutter Erde machen können! Hauptsache man hat der Welt und den dämlichen Wählern mal wieder gezeigt, wie wichtig einem nicht nur die Umwelt, sondern auch die Zukunft ist. Jedenfalls so lange, wie es keine Wirtschaftskrise gibt. Aber weil´s die nun mal gerade gibt, darf der Schutz der Umwelt nichts kosten und auch keinen Konzern in seinem Treiben einschränken. Wo kämen wir denn da hin, wenn Gaia wirklich geschützt würde? Eben, kaum einer würde soviel Glück ertragen! Ausser ein paar Euro und vielen warmen Worten, wird es nicht viel geben, aber Zeit, Zeit hat man genug und so wird man sich auch im nächsten und übernächsten Jahr noch treffen können, vielleicht bald schon an den sonnigen Palmenstränden Grönlands, das dann seinen Namen endlich zu Recht tragen dürfte.

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4 Kommentare:

Hukwa hat gesagt…

..."wir hören nicht auf die botschaft der göttin, denn ihre sprache hat ja für uns keinen bezug zur objektiven realität. wir beharren also darauf, dass mythen, symboloe, visionen, rituale - alle lehren der alten religion - nur eine persönliche bedeutung haben. aber wenn die botschaft des planeten gerade in dieser persönlichen bedeutung zu finden ist? wo hat denn doktor frankenstein die wahrheit über sich selbst und seine arbeit gefrunden? im traum...aber zu spät...
Theodore Roszak
Menschheit und Mutter Erde
Gruß
hukwa

Anonym hat gesagt…

Ich mag deine ehrliche und direkte Art die Dinge beim Namen zu nennen und ich hoffe das dir noch lange nicht die Luft ausgeht! Danke und weiter so :o)

Lieben Gruß,
Nenya

Stefan hat gesagt…

Es hat ja auch eine positive Seite: Das Ganze gerät ein wenig mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit. Es braucht wohl einen langen Atem - aber auch Einige, die mehr tun als nur sich zu beraten.

A.O. hat gesagt…

@Hukwa @Nenya @Noah, ich danke Euch für Eure Kommentare. Mittlerweile habe ich mich richtig daran gewöhnt, Eure Meinung zu meinen Posts gleich nach der Arbeit zu lesen. Es ist die schönste Art der Entspannung, die ich mir vorstellen kann und ich bin dankbar für Eure Meinung.
Eigentlich bin ich nicht sicher, ob ich das überhaupt verdient habe. Aber weil auch ich nur ein einfacher Mensch bin, geniesse ich es gern.
;-) bis bald und einenschönen Abend wünscht Euch Andrej