Freitag, 12. Juni 2009

Satz mit "X", war wohl nix...

...könnte das kurz und knappe Fazit der Klimakonferenz in Bonn lauten. Der WWF befindet in seinem Artikel vom 12.6.2009 unter "Klimaverhandlungen in Bonn: Zwei Wochen ergebnisloses Taktieren" und in der Subline können wir lesen, dass...

...die Staatengemeinschaft kaum vorangekommen sei!

So kann man es, wenn man es milde sagen und sich nicht mit allen Teilnehmern verscherzen will, auch ausdrücken. Aber es ist auch deutlich genug formuliert, um zwischen den Zeilen zu lesen, dass es sich hierbei mal wieder um einen recht teuren Betriebsausflug für Politiker und Wissenschaftler gehandelt haben dürfte, der außer heißer Luft (und davon haben wir in Folge des ungebremsten CO2-Ausstosses wohl mehr als genug!) absolut nichts gebracht hat. Eigentlich war vorgesehen, auf dieser Konferenz ein Papier zu erarbeiten, das die Basis für die am Ende des Jahres in Kopenhagen stattfindende Weltklimakonferenz bilden sollte. Mehr als ein paar belanglose Floskeln kamen aber mal wieder nicht zustande. Wer wirklich Fortschritte erwartet hatte, sieht sich enttäuscht. Bewegung war von vornherein nicht drin. Man saß zusammen und spielte das, was man üblicherweise als Beamten-Mikado bezeichnet - wer sich zuerst bewegt, hat verloren!

FAZ.NET textet derweil launig "Bonner Klimakonferenz: Das große Pokern bis Kopenhagen", um weiter unten etwas deutlicher zu werden...

Die dänische Umweltministerin Connie Hedegaard, die dann in der zweiten und dritten Dezemberwoche nicht weniger als fünfzehn tausend Teilnehmer in ihrer Heimat erwartet, gehört zu den Enttäuschten von Bonn: „Kein Zweifel, die Sache geht zu langsam voran.“ Statt über den schon konkreten Textvorschlag zu verhandeln, habe man ihn einmal gelesen und dann auf mehr als zweihundert Seiten aufgeblasen. „Das ist eine Schande“, kommentierte Hedegaard das Ergebnis.

Wer weiss, welche gewaltigen Fortschritte uns im Dezember in Kopenhagen zum Schutz unseres Klimas präsentiert werden? Schließlich geht dieses Thema uns alle an. Jeder jammert rum, aber tun will keiner was. Es könnte ja Geld kosten und womöglich das eigene. Da kommt die Finanz- und Wirtschaftkrise gerade recht. So hat man wenigstens einen Vorwand, warum man kein oder nur sehr wenig Geld zu Verfügung hat. Und jeder hofft wohl insgeheim, dass es so schlimm schon nicht kommen wird!

Welch ein Geschrei wird sich erheben, wenn der Meeresspiegel erst soweit angestiegen ist, dass er Oberkante Unterlippe steht? Wenn´s den Bangladeshis, oder den Birmanen ins Maul läuft, wird das vermutlich noch keinen jucken. Aber wenn der Hamburger Fischmarkt, oder Amsterdam ganzjährig unter Wasser stehen, das ist allerdings eine furchtbare Vision!

Es ist allerhöchste Zeit, der Politik gehörig Feuer unter dem Arsch zu machen! Es muß etwas geschehen und zwar rasch. Denn es ist unsere Zukunft, die die Politik da gerade vergeigt und die Zukunft unserer Kinder!

weiterführende Links:

4 Kommentare:

Hukwa hat gesagt…

es bleibt noch zu bemerken, das wir mal wieder sagen können - ausser spesen nichts gewesen - und vom westen kommt auch nichts neues- wir werden weiterhin damit leben müssen, das die alte gaia mehr den je als unerschöpflicher rohstoffreservoir genutzt wird, die gifte werden weiterhin in den noch an verschiedenen stellen blauen himmel gepumpt und die müllhalden werden größer. eines haben wir allerdings wieder erleben dürfen: jene die sich als die krone der schöpfung bezeichnen sind nach wie vor ihr schwächstes glied.
hukwa

A.O. hat gesagt…

"Amen", müsste ich jetzt eigentlich sagen, wenn ich noch in der Kirche wär, Hukwa. Aber so bleibt mir nix anderes, als mich Deinen weisen Worten vollinhaltlich anzuschliessen.
Möge Gaia uns auch weiterhin gnädig sein.

Herzlichen Gruß von Thialfi

Gernot H. hat gesagt…

Sie reden zumindest darüber - und warum sollten da alle etwas gemeinsam unternehmen, wenn doch sonst jeder auf sich schaut?

P.S: kleiner Widerspruch: für mich ist Gaia nicht gnädig (wie sie auch nicht ungnädig sein kann), sie ist einfach - und das hat dann unterschiedliche Konsequenzen :-)

A.O. hat gesagt…

Das ist zwar richtig, Gernot, aber ich empfinde es einfach als gnädig, sonst wären wir wohl schon vom Antlitz dieser Erde verschwunden!
Und das "drüber reden", ist auch so ne Sache. Es soll schon vorgekommen sein, dass Leute darüber geredet haben, wer, wann, wie und mit was von einem sinkenden Schiff gerettet wird. Am Schluss sind sie alle abgesoffen, weil sie sich nicht einigen konnten, wobei vermutlich bis zuletzt einige der Meinung waren, das Schiff sinke garnicht, es sei nur dass Wasser, dass steigt, hehe.
Aber so sind die Menschen halt vermutlich. Ich hoffe, dass sich dass in absehbarer Zeit ändert und man Massnahmen ergreifet, die unseren Lebensraum, die Natur und eine gesunde Umwelt erhalten.

Gruß von Andrej