Montag, 6. Mai 2013

Der Markenkern der FDP? Einfach nur Geld!

Fraglich ist, ob das reicht, wenn man nichts anderes im Wahlprogramm stehen hat, als Steuern zu senken, wo andere die Notwendigkeit sehen, die Einnahmesituation zu verbessern! Oder wenn man mit einem flächendeckenden Mindestlohn nach wie vor nichts anfangen kann und auch garnicht will - schließlich steh man nach wie vor auf dem Standpunkt, wer zu wenig zum Leben verdient, der ist immer selber Schuld!
Philipp Rösler, seines Zeichens Vorkämpfer des "freien Marktes" und Ritter vom Orden der Brüder des geheiligten stillen Lobbyisten, sieht in eine schreckliche Zukunft - die Dämmerung des Sozialismus dräut am Horizont herauf oder hinunter, je nachdem, aus welcher Richtung man es betrachtet. Unabhängige Beobachter sind sich nicht ganz ganz im Klaren darüber, ob er nun auf- oder endgültig unter gehen will.
Sozialismus, Teilen gar, oder womöglich auch noch freiwillig Steuern zahlen, das ist es, was die FDP uns ersparen will, wenn wir sie nur wählten. Noch aber scheint es so, als wären genug WählerInnen Herren/Damen ihrer Sinne, um ihr Kreuzchen bei der nächsten Bundestagwahl lieber auf einem Stück Klopapier zu machen, als auf dem Wahlzettel bei der FDP!
Brüderle, der von Manneskraft und verbaler Erotik trunkene Bacchant der Liberalen, kämpft mit spitzer Zunge und trübem Blick an der Front gegen den Klassenfeind, den er - wen wundert´s - links ausmacht! Leider steht da keiner mehr so wie früher. Die SPD und die Grünen haben sich längst da eingereiht, wo es was abzuholen gibt für findige Köpfe, in der Mitte der Gesellschaft nämlich!
Es ist bewundernswert, mit welch propagandistischen Winkelzügen und verbalen Attacken die FDP darüber hinweg zu täuschen versucht, dass sie nicht viel mehr zu bieten hat, als Nirk Diebels Vetternwirtschaft im Entwicklungshilfeministerium, das selbst das Treiben der CSU in Bayern aussehen lässt, wie ein öffentliches Ausschreiben von freien Stellen in den Abgeordnetenbüros. Aber wir können froh sein. In Niebels nebligem Reich ist Familienzugehörigkeit kein Grund für eine Anstellung. Dazu bedarf es schon eines eitergelben liberalen Parteibuchs, oder war es doch eher blau, wie bisweilen Herr Brüderle bei seinen beeindruckendsten Redebeiträgen?
Nolens volens hält sich die FDP samt ihrer klassenkämpferischen Helden für unverzichtbar und womöglich sind sie das ja auch. Sonst hätte die CDU das Mövenpickgesetz ganz allein aus der Taufe heben müssen, um sich das Wohlwollen der gut betuchten Möchtegerndemokraten und (nein, das kann man wirklich nicht sagen, ohne dass es einem das ganze Keyboard verbiegt) guten Steuerzahler zu erkaufen.
Ideen in dieser Richtung hat die Freie Demokratische Partei zur Genüge - weniger Staat, zum Beispiel, weniger fesseln für die Wirtschaft, frei aushandelbare Löhne, jeder gegen jeden und alle Arbeitgeber gegen die Arbeiter und Angestellten. Wo kämen wir auch hin, wenn jeder von seiner Hände Arbeit leben könnte? Wem die Einkünfte aus seinem Job nicht reichen, der muss eben einen zweiten, oder dritten Job annehmen. Wozu hat der Tag denn 24 Stunden? Sicher nicht um die Hälfte davon schlafend im Bett zu verbringen. diese unproduktiven Zeiten müssen natürlich deutlich reduziert werden und was wäre besser dazu geeignet, als ein Lohn von 4,- €/Std.?
Aber nicht einmal dazu kann man sich in der FDP durchringen und dann seilt sich auch noch ein Abgeordneter zur Alten Naiven für Deutschland ab...
"Die Annäherung (der Liberalen) an die Lebenswirklichkeit vieler Menschen", so schreibt der Spiegel, "erfolgt nur schleppend"! Muss einen das wirklich wundern, wenn man einer Partei angehört, die sich sensibel um die Interessen der Wirtschaft, ja als politischer Arm der Industrie versteht (natürlich nicht offiziell), deren einziges Problem es vor jeder Wahl ist, genügend Idioten zu finden, die ihre Wählerstimme der personifizierten Lobby der Wirtschaft geben? 

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