Montag, 9. Juni 2014

Bravo! Union kämpft für das Recht auf Armut!

Endlich lassen diese konservativen Säcke die Maske des brandstiftenden Biedermannes fallen! Man will sich einfach nicht mit einem Mindestlohn abfinden und sei er auch noch so niedrig!
Nun hat sich die SPD mal schweren Herzens zu einem (zugegebenermaßen viel zu niedrigen und von zahlreichen Ausnahmen bereits vorher ausgehebelten) Mindestlohn durchgerungen und dann kommt die Union daher und verlangt noch mehr Ausnahmen. Wir verstehen natürlich alle, dass sich irgend jemand nach dem nicht allzu überraschenden Ableben der FDP um die nun herrenlos gewordenen Pfründen kümmern muss, die von Wirtschafts- und Lobbyverbänden überall aufgestellt wurden und von Politikern umschwirrt werden, wie ein Scheisshaufen von den Schmeissfliegen. 
Die Wirtschaft ist es gewohnt, dass man ihr hinten rein kriecht, wo die Sonne nie hin scheint, und ohne das Afterkrauchen wird wohl der Stuhlgang nicht mehr funktionieren. Obwohl die SPD sich in den letzten Jahrzehnten reichlich Mühe gegeben hat, die neoliberale Politik der FDP nicht nur zu kopieren, sondern gar noch zu übertreffen, oder die wertkonservative, marktkonforme Demokratie der Unionsparteien noch marktkonformer zu gestalten, als selbst diese es glaubten noch vertreten zu können, traut man ihr in Wirtschaftskreisen immer noch nicht so ganz. 
Zu oft schon hat man in Kreisen der Sozialdemokratie die Richtung gewechselt, oder das Mäntelchen nach jeder sich bietenden Böe ausgerichtet. Und darum kämpft nun der Wirtschaftsflügel der CDU/CSU gegen den Arbeitnehmerflügel der CDU/CSU, die Wirtschaft gegen die SPD und die ArbeitsministrantIn Nahles, die gestern noch lauthals verkündete, es gäbe keine Ausnahmen von der Mindestlohnregelung, kurz bevor sie dann doch (ganz unnachgiebig, wie es ihre Art ist) zahlreiche Ausnahmen zuließ, kämpft gegen alle, inklusive Gewerkschaften und sicherlich genau so einknicken wie schon vorher.
Zuerst schreit man laut nein, bevor man abermals einknickt und dann bricht man verzweifelt zusammen, um den mühsam errungenen Kompromiss doch noch zu retten. Freilich ist er dann am Ende kein Mindestlohn mehr, aber immerhin ist die Wirtschaft halbwegs zufrieden!
Und wer sind wir schon, dass wir der Wirtschaft ein Leid antun würden, wo die doch förmlich in ihrer sozialen Verantwortung für die Arbeitnehmer und die Gesellschaft aufgehen und hunderte Millionen Euro jährlich an Löhnen opfern, obwohl die völlig unverdient an arbeitsscheue Mitarbeiter ausgezahlt werden. Ganz zu schweigen von den Sozialabgaben für die Krankenversicherung simulierender Arbeitnehmer, oder die horrenden Leistungen für die Rentenkassen, die von faulen Arbeitnehmern viel zu früh in Anspruch genommen wird, obwohl sie locker bis in die späten achziger Jahre ihres Lebens schaffen könnten, wenn man sie den nur intensiv genug dazu anhiekte (sprich:Zwang ausüben!).
Aber wir wollen nicht unken. Der ein oder andere wird wohl vielleicht tatsächlich einen Mindestlohn kriegen. Schließlich haben wir Nahles´s Wort und wenn das nichts mehr wert ist, was dann???

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