Man mag kaum glauben, was in Burma vor sich geht. Da werden Menschen zu Gefängnisstrafen verurteilt, die nichts anderes taten, als ihren Unmut über die regierenden Militärs kund zu tun. Und was ist die Konsequenz daraus? 65 Jahre Gefängnis!
Mir hat es heute morgen schlicht die Sprache verschlagen, als ich den Artikel von FAZ.NET (Burma - 65 Jahre Haft für prominenten Dissidenten) las. Nachdem der Blogger Nay Myo Kyaw erst kürzlich zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde, weil er über die unfassbaren Zustände in seinem Heimatland berichtet hatte, sinkt der Geisteszustand der Militärmachthaber in Burma offenbar auf immer neue Tiefstände. Nun wurde der prominente Dissident Min Ko Naing von einem "Sondergericht" zu 65 Jahren Gefängnis verurteilt. Der 46 Jahre alte Regimekritiker war erst vor zwei Jahren nach 15-jähriger Haft entlassen worden. Gleichzeitig wurden acht weitere regimekritische Aktivisten zu ebensolchen Haftstrafen verurteilt.
In den vergangenen Tagen waren beireits 14 Regimekritiker zu 65 Jahren Haft verurteilt worden. Die Bundesregierung hat zwar protestiert, aber angesichts der Tatsache, dass Burma zur chinesischen Einflußsphäre gehört und man es sich mit den mächtigen Männern im Reich der Mitte nicht verderben will, dürfte es das dann auch schon gewesen sein. Schließlich stehen wirtschaftliche Interessen deutscher Konzerne in China auf dem Spiel und in Burma gibt es keinen Blumentopf zu gewinnen!
Was passiert, wenn "Menschenrechte meets Wirtschaftsinteressen" auf dem Plan steht, wird hiermit auch klar: Die wirtschaftlichen Interessen überwiegen das "bisschen" Menschenrechtsverletzung. Und schließlich sind weltweit operierende Konzerne auch in Burma aktiv, wo sie massiv von den üblen Zuständen profitieren - "Wer gut schmiert, der gut fährt!" Das ist in Burma nicht anders, als anderswo auf der Welt, wo man seine Interessen mit einem hübschen Sümmchen an die verantwortlichen Politiker durch zu setzen pflegt!
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