Beste Voraussetzungen also, daraus ein richtig großes Geschäft zu machen. So sehen das jedenfalls die Konzerne und darum reissen sie sich um das "Recht", die Wasserversorgung der Menschen unter ihre Kontrolle zu bringen. Und mit ihrem Drang nach der Herrschaft über das Wasser und damit über die Menschen und ganze Staaten, rennen die Lobbyisten bei den Regierungen offene Türen ein. Der Boden ist bereitet, auf dem sie nach der Macht greifen können!
Wasserversorger in deutschen Städten werden zunehmend "privatisiert". Erste und meist einzige Folge: die Wasserver- und Abwasserentsorgung wird teurer! Schließlich sind Konzerne - im Gegensatz zu staatliochen Versorgern - verpflichtet Gewinne zu erwirtschaften, sonst bekommen die Konzernchefs von ihren Aktionären einen kräftigen Tritt in die Eier!
Die Privatisierung wird übrigens von den Behörden mit"Wettbewerb" und angeblich sinkenden Preisen begründet, in Wahrheit aber verschenken Staat und Kommunen ihre Monopole an Unternehmen, die ihre Marktposition skrupellos ausnutzen.
Wie weit die Regierungen und Konzerne bei der Ausbeutung der Menschen zu gehen bereit sind, zeigt das Beispiel von Cochabamba in Bolivien. Dort wurde vorgeführt, was passiert, wenn ein Staat leichtfertig die Kontrolle über etwas so wichtiges, so unbezahlbar wertvolles, wie das Wasser aus der Hand und in die Kontrolle eines Konzerns gibt. Es führt uns vor Augen, was für Folgen dieser ungehemmte Drang nach Privatisierung öffentlicher Aufgaben für den Frieden und die Menschenrechte hat. So also sieht unsere Zukunft aus, wenn alles, wofür der Staat verantwortlich war, unter die Kontrolle privater Konzerne gelangt.
1999 erlangte der Konzern Bechtel (Wikipedia über die Bechtel Corporation) die Kontrolle über die Wasserversorgung von Cochabamba. Dabei wurden sowohl die Regierung von Bolivien, als auch die Stadtverwaltung regelrecht über den Tisch gezogen. Kaum hatte der Konzern die Kontrolle über das Wasser, erhöhte er die Preise. Dem Konzern wurde sogar das Recht zugestanden, an jeder Regentonne einen Wasserzähler anzubringen. Das bedeutete, dass die Menschen sogar für den Regen Wassergebähren an Bechtel zahlen mussten! Im Jahre 2000 brachenUnruhen aus, die im Wasser-Krieg in Cochabamba gipfelten!
Nach dem Tod etlicher Menschen, die für ihr Recht auf Zugang zu sauberem Wasser auf die Strassen gingen um zu protestieren, wurde die Privatisierung rückgängig gemacht! Nun klagt Bechtel auf horrende Entschädigungen durch den Staat Bolivien. Wer glaubt, bei uns würde das anders laufen, der glaubt vermutlich auch an den Weihnachtsmann, der uns übermorgen wieder einen HAufen Geschenke bringen wird - hoffentlich. Und mein Wunsch wäre, dass zu Weihnachten die Politiker mit einer guten Portion Vernunft, Aufrichtigkeit und einer kleinen Prise Selbstlosigkeit beschenkt würden, aber ich glaube, da verlange ich zu viel!
weiterführende Links:
- Veolia Wasser GmbH (beherrscht nach eigenen Angaben die Wasserversorgung von mehr als 450 Kommunen in Deutschland - Der Ausverkauf der kommunalen Wasserversorgung an die Industrie hat in Deutschland schon begonnen!).
- Wasser in Bürgerhand (so bezeichnet sich ein "Netzwerk lokaler Initiativen und Gruppen aus verschiedenen Staaten, die sich gegen die Kommerzialisierung und Veräußerung öffentlicher Güter einsetzen").
- attac Wasser (wer sich darüber informieren will, wie die Konzerne nach der Macht über das Wasser greifen, der ist hier sicher ganz gut aufgehoben).
- Wasser ist Menschenrecht (hier gibt es eine Vision der Zukunft, wie sie keiner will, außer den Managern der großen Konzerne - Also, wenn Ihr der Meinung seid, dass Wasser ein Menschrecht ist, dann wehrt den Anfängen. Was in anderen Staaten der Welt passiert, wird auch bei uns passieren!)
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