Donnerstag, 5. Februar 2009

Sind Atomkraftgegner Idioten?

Ich weiss, dies ist eine sehr provokante Frage, aber sie drängt sich einem unwillkürlich auf, wenn man die Vorgänge zu diesem Thema der letzten Zeit Revue passieren lässt. Die Politik galubt offenbar, dass wir als Atomkraftgegener echte Idioten sind. Wie sonst köme man auf den Gedanken, uns für dumm verkaufen zu wollen, wie dies augenblicklich geschieht?

Der Winter ist kalt, die Russen drehen den Gashahn zu und plötzlich stehen alle - vor allem die Politiker - auf der Seite der Atomenergie. Oder sollte man besser sagen, auf Seiten der Atomkonzerne? Die Meldungen über einen weit massivere Klimaerwärmung überall auf unserer Mutter Erde macht die Runde und plötzlich rechnet man die hohen CO2-Emmissionen bei der Gewinnung von Uran und der Herstellung von Brennstäben, sowie dem Transport von und zu den Atommeilern weg und präsentiert uns (hokuspokus) die "saubere und umweltfreundliche Atomenergie". Die Gefahren, die von den radioaktiven Brennelementen und dem hinterher "auf ewig" sicher zu entsorgenden und endzulagernden hochaktiven Abfall, werden verschwiegen. ebenso die Kosten dafür. Das hat natürlich seinen Grund. Die Kosten für die Endlagerung wurden erst kürzlich dem Steuerzahler auf´s blaue Auge gedrückt und drum redet man nicht so gern darüber. Denn dieses Jahr ist Superwahljahr und da kann man sich negative Presse nicht leisten. Aber mich juckt das überhaupt nicht! Ich presse gerne negativ und bohre mit den Fingern in den Wunden der Politik und Industrie!

Die Atomindustrie hat übrigens - welch merkwürdiger Zufall - sofort den Zug der Zeit erkannt und bezeichnet sich nun - in der Art eines missratenen Sohnes misshandelten Märtyrers - als "ungeliebter Klimaschützer" (kernenergie.de - eine Propagandaseite der Atomindustrie)!

Ja wie jetzt? Die Betreiber von Atomkraftwerken und Aufbereitungsanlagen gefährden in höchstem Masse nicht nur die Umwelt und die Menchen bereits bei der Gewinnung spaltbaren Materials undder Herstellung der Brennstäbe. Sie stellen eine ganz massive Gefährdung für unseren Planeten dar. Zwar rechnet man uns immer wieder vor, dass sich ein Super-GAU nur alle 30.000 Jahre eintrete, aber sie verschweigen, dass dies in 30.000 Jahren sein kann - oder auch morgen! Statistisch gesehen spielt das ja überhaupt keine Rolle.

Natürlich sind die Anlagen hochtechisiert und möglicherweise auch bis zu einem gewissen Grad sicher. Aber niemand ist in der Lage, einen Störfall für alle Zeiten auszuschließen. Das können auch die Erzeuger anderer Arten von Energien nicht. Aber was passiert, wenn z. B. ein Windrad auseinanderfällt? Richtig, es ist kaputt und möglicherweise werden Menschen dabei verletzt oder sogar getötet. Wenn die Filteranlage eines Kohlekraftwerkes versagt, sind die Auswirkungen schon wesentlich gravierender auf Menschen und Umwelt.Wie die Auswirkungen aussehen, wenn ein Atommeiler ausser Kontrolle gerät, kann man am Beispiel Tschernobyl überdeutlich sehen. Die Umwelt ist auf Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte verseucht und muss evakuiert werden. Bis dahin werden unzählige Menschen kontaminiert und sterben einen elenden und langsamen Krebstod. Kinder werden im Mutterleib geschädigt und kommen tot oder schwerstbehindert zur Welt, um nach einem kurzen Leben im Leid elend zu verenden!

Auch in deutschland, diesem so reichen Land, gibt es kein Gesetz, welches die Betreiber von Atomanlagen verpflichtet, die von ihren Anlagen ausgehenden Gefährdungen und die Folgen von Unfällen ausreichend zu versichern. Gibt´s den großen Knall, haben die Anwohner eben Pech gehabt. Ihre Immobilien sind nichts mehr wert, wenn man sie nicht verkaufen kann, ihr Gesundheitszustand interessiert sowieso niemand mehr, genauso wenig wie sie jemand nach ihrer Meinung fragte, als man ihnen die Atomanlagen vor die Haustür gebaut hat. Und das Beste daran ist zweifellos: Die Atomkonzerne, die jedes Jahr viele Milliarden Euro mit der Erzeugung ihrer "umweltfreundlichen und sauberen Energie" verdienen, haben sich von der Verpflichtung freigekauft, die Kosten für die Entsorgung ihrer kontaminierten Abfälle tragen zu müssen. Weil sie sich als unzuverlässig erwiesen haben und der Staat wohl nicht in der Lage ist, die sichere Endlagerung zu gewährleisten, hat er die Entsorgung radioaktiver Abfälle in die eigenen Hände genommen - auf Kosten des Steuerzahlers versteht sich!

Der Ausstieg aus dem Ausstieg wird, je nach Ausgang der Bundestagswahlen im Herbst diesen Jahres, schneller kommen, als uns lieb ist. Die Schweden haben vorgemacht wie es geht. Der Ausstieg aus einem Ausstieg, der nie vollzogen wurde, ist dort in vollem Gange ("Energiepolitik - Schweden will neue Atomkraftwerke bauen", Artikel bei sueddeutsche.de vom 5.2.2009). Wie es in Frankreich mit der Atomkraft und der Sicherheit aussieht, weiss mittlerweile auch jeder, der es wissen will (Greenpeace berichtet am 30.1.2009 unter der Überschrift: "Sarkozy lässt zweiten EPR in Frankreich bauen").

Soviel zum Thema saubere Kernenergie und die Atomkraftgegner sind Idioten. Wir müssen uns dagegen wehren. Ich werde meine Familie und die Enkel, die ich mal haben möchte, nicht der Geldgier und den Gewinnbetrebungen der Atomindustrie opfern. Werdet aktiv gegen den Atomwahnsinn. Engagiert und organisiert Euch gegen kurzsichtige Politik und wirtschaftliche Interessen. Ihr seid das Volk! Erhebt Eure Stimmen! Wehrt Euch!

weiterführende Links:

Keine Kommentare: