Sonntag, 5. Juli 2009

Ameisen, die unterschätze Macht! (Teil 2)

Als ich einem Link folgte, den Noah in seiner Mentio geposte hatte, fand ich beim Weiterlesen den sehr interessanten Artikel "Entomologie: Ameisen-Superkolonie breitet sich über drei Kontinente aus" (auf SpektrumDirekt vom 3.7.2009). Hier wird beschrieben, wie die kleinen Krabbler praktisch die gesamte Welt erobert haben, ausser der Antarktis. Dort dürfte es den unglaublich anpassungsfähigen Insekten denn doch ein wenig zu kühl sein - noch. Warten wir mal ab, wie sich der Klimawandel weiterentwickelt und schauen wir dann, wie er sich auf die Verbreitung der Ameisenpopulation auswirkt.

Die Tiere, die diese sogenannte Superkolonie bilden, stammen offenbar ausnahmslos von der Argentinischen Ameisen (Linepitherna humile) ab und verbreiten sich ungebremst über Nordamerika, Europa und Japan. Sie bildet gigantische Kolonien von mehreren hundert Kilometern Länge. Die Superkolonie an der europäischen Mittelmeerküste die mit mehr als 6.000 km Länge die bei weitem größte. Phantastische Tierchen also. Vielleicht sollten wir uns mal Gedanken darüber machen, ob diese Superkolonien nicht einmal irgendwann so etwas wie Intelligenz, vielleicht so eine Art Super-Schwarmintelligenz entwicklen und uns die Herrschaft über den Planeten streitig machen könnten.

Man kann mal dahin gestellt sein lassen, ob das für die Natur so schlimm wäre, wenn die Ameisen die dominante Spezies dieses Planeten wären. Der Mensch mit seinem Ressourcenverbrauch und seiner Neigung, die Natur und die Umwelt nach seinem Gutdünken und dem Gewinnstreben seiner Konzerne zu verändern, bzw. diese verändern zu lassen, ist sicher kein Glücksfall für Gaia gewesen. Ob es die Ameisen wären? Wer weiss?

Ein wenig mulmig wird mir bei dem Gedanken dann schon, dass die Erde und die Menschen möglicherweise einmal von einer Meta-Ameisenpopulation beherrscht werden könnten. Menschliche Sklaven, eingeschlossen in gigantischen Ameisenbauten, wo sie mit der Zucht von Pilzen beauftragt sein könnten und damit, für die Brut der Kolonie zu sorgen - vielleicht sogar als "Lebendfutter"? Wenn ich an den Film "Formicula" denke, den ich in meiner Jugend einmal gesehen habe und der mich dermaßen tief beeindruckt hat, dass ich lange Zeit einen Heidenrespekt vor den kleinen, starken Tieren hatte, wird mir ganz anders. Auch wenn die damalige "Tricktechnik" (oder was man dafür hielt) heute keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor locken und den Star Wars-verwöhnten Kids von heute nur noch ein müdes Stirnrunzeln abringen würde.

Ein kleines Update für alle ameiseninteressierten Leser ist dieser Link hier - Insektenplage: Verrückte Ameisen legen ganze US-Fabriken lahm. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis diese Viecher (Crazy Rasberry Ant, auch verrückte karibische Ameise genannt) auch in unseren Breiten auftauchen, eingeschleppt von irgendwelchen Frachtschiffen aus den Staaten und in ihrer Vermehrung unterstützt von der rasend schnell fortschreitenden Klimaerwärmung infolge des menschengemachten CO2-Ausstosses.

Das Leben findet immer einen Weg und wenn wir uns eines Tages gegenseitig vernichtet haben, werden wohl auf unseren Überresten neben unzähligen Ameisenvölkern noch ein paar Ratten und Kakerlaken ihr Unwesen treiben...

2 Kommentare:

Stefan hat gesagt…

Aus "Sicht" der Evolution sind die Ameisen vermutlich längst die erfolgreicheren Wesen. Mal sehen, was die Hominiden in den nächsten paar hundert Millionen Jahren noch so vollbringen...
;-)

A.O. hat gesagt…

Hehe, Noah, Du solltest Standup-Comedian werden! das würd ich zu gern sehen, in hundert Millionen Jahren! Oder, obwohl, lieber nicht, vermutlich sehe ich dann schon ein wenig vertrocknet aus. *grins*