Freitag, 8. August 2014

Esperito Santo und der unheilige Geist des Kapitalismus!

Wir haben es immer geahnt. Der Kapitalismus ist ein Gesellschaftssystem, das darauf angelegt ist, Verluste zu sozialisieren und Profite, das klingt angemessener als das Wort „Gewinne“ zu privatisieren. Es wäre ja auch ein nachgerade unerträglicher Vorgang, wenn ein Unternehmer, der sich für sein „Risiko“, das er zu tragen bereit war und für das er sich meist selbst eher mehr und seltener weniger fürstlich zu entschädigen pflegt, dieses auch noch selbst zu tragen hätte!
 
Wo wäre denn der Spaß bei all dem Risiko, wenn man sein Vermögen verlöre, nur weil man sich mit solchen Banalitäten wie dem Markt und seiner künftigen Entwicklung, oder so unbedeutenden Dingen wie der Entwicklung zukunftsfähiger und/oder nachhaltiger Produkte beschäftigen müsste, statt Luftschlösser zu bauen und das Geld von „Investoren“ einzusammeln und nach Herzenslust auszugeben?
Genauso ist das auch mit Banken und Versicherungen. Sie leben von dem Geld, dass sie anderen Menschen, gewöhnlich solchen Leuten, wie Du und ich, abnehmen mit dem vollmundigen Versprechen, es mehren und sicher anlegen zu wollen. Bisweilen sind zwar auch richtige Reiche dabei, aber das ist eher selten der Fall. Reiche legen ihr Geld nicht bei einer Bank an…
Aber, und auch das ist eine Binsenweisheit, Banken erwirtschaften ihre „Profite“ mit dem Geld anderer Leute und auch nur dadurch, dass sie es gegen Zins und Zinseszins weiter verleihen, jedoch nicht an die ursprünglichen Besitzer zurück geben. Je länger sie das Geld kontrollieren, desto höher sind die zu erwartenden Profite! So wird auch das Bestreben verständlich, welches die Banken umtreibt und uns die Verantwortung über unser Geld entreißen soll – man würde nämlich sehr gern durchsetzen, dass jeder, der halbwegs solvent erscheint, seine geschäftlichen Transaktionen über eine Kreditkarte abwickelt. Deswegen schmiert man dem Besitzer eines Arbeitsplatzes Honig ums Maul und erklärt ihm mit Engelszungen, es sei doch viel praktischer, wenn man statt großer Mengen Bargeldes, einfach eine Plastikkarte mit sich herum trägt, die man – und das sei natürlich absolut sicher, Ehrenwort – zum bezahlen nutzen kann, wo auch immer man sich gerade aufhalte…
Das kann man glauben, oder auch nicht! Fakt ist, wer kein Bargeld in der Tasche hat, kann eben doch nicht überall bezahlen. Die Kreditkarte kann einem gestohlen, die PIN-Nummer entwendet, oder ausgespäht, womöglich sogar gefälscht werden und, das dürfen wir niemals außer acht lassen, man kann uns vollständig überwachen, wo wir uns bewegen, was wir einkaufen, Uhrzeiten, Interessen, und dergleichen mehr! Lauter Informationen, die man besser für sich behalten möchte, wenn man auch nur ein klein wenig Wert auf Privatsphäre legt. Aber genau das wollen die Konzerne, allen voran die Banken und Versicherungen nicht zulassen. Sie wollen, sie fordern den gläsernen Menschen, dessen Daten für sie frei zugänglich sind und, da eine wertvolle Ressource (wie uns die Aktivitäten von Google, Facebook und Twitter offenbaren), auch meistbietend verkauft werden. Sie sind also bares Geld. Und vor allem wollen sie nicht, dass der Verbraucher, Du und ich also, überhauot weiss, dass und wozu sie alle Deine Daten sammeln, speichern und verwenden oder meistbietend weiterverkaufen. 
Wir dürfen und müssen davon ausgehen, dass Unternehmen, die sich für unsere persönlichen Daten interessieren oder für unsere Gewohnheiten, Vorlieben und Bewegungsmuster, dies ausschließlich deshalb tun, weil sie damit Profit machen wollen. Keinesfalls ist es ihr Bestreben, uns etwas Gutes zu tun, noch uns Vorteile oder Sicherhiet zu verschaffen! Versicherungen verdienen nur an den Policen, die nicht in einem Schadensfall enden, der in der Auszahlung der versprochenen Summe gipfelt!
Trotz allem, sieht die Politik nicht ein, warum sie es den Unternehmen so schwer wie möglich machen sollte, Daten zu sammeln und zu speichern, sowie diese weiter  zu verwenden oder zu versilbern. Dies ist das Ergebnis intensiver Lobbyarbeit und massiver Einflussnahme. Den Unternehmern geht die Freiheit allerdings nicht weit genug. Lange nicht weit genug. Und darum streben sie nach noch mehr "Freiheit", natürlich für sich selbst und sonst niemanden!
Was aber tut die Bundesregierung? Das, was sie in solchen Fällen immer zu tun pflegt, wenn sie nichts tun will. Sie spricht von Eigenverantwortung, von der Verpflichtung jedes Einzelnen, die eigenen Daten gefälligst selber zu schützen, denn man könne leider nichts tun, gegen den Missbrauch. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn der Diebstahl von Daten ist zwar strafbar, und auch die Nutzung von Daten, die durch Diebstahl, oder das Hacken von Internetseiten "erworben" wurden, nicht jedoch der Handel damit! Aber da man von Regierungsseite nur ungern der Untätigkeiten in Dingen geziehen wird, die dem Bürger (und Wähler) wichtig sind, prüft man nun. Wir dürfen aber mit Gewissheit davon asugehen, dass man nichts unternehmen wird, was den Unternehmen gegen den Strich geht. Man wird ein bisschen was veranlassen und damit das Gekammer und Geschrei der Konzerne provozieren, aber die Massnahmen werden den Unternehmen nicht wirklichw eh tun. Wenn man das wollte, hätte man längst schon geeignete Hürden gegen den massenhaften Missbrauch von gesammelten Daten aufgebaut!

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