Freitag, 9. Mai 2008

Pharmaindustrie plündert natürliche Ressourcen!

Das die grossen Pharmaunternehmen bei der Maximierung ihrer Gewinne nicht gerade zimperlich sind, schliesslich sind sie das ihren Shareholdern schuldig, ist allgemein bekannt. Das sie in ihrer grenzenlosen Gier die natürlichen Ressourcen unserer Mutter Erde plündern, ist auch nicht erst gestern bekannt geworden.
Beispielhaft für die rücksichtslose Ausbeutung der Natur ist die Sammlung von Umckaloabo in Afrika. Die Wurzeln einer Pelargonie, die vorwiegend von einheimischen Frauen gesammelt werden, nutzt das deutsche Pharmaunternehmen Schwabe aus Karlsruhe für ein Mittel gegen Bronchitis. Natürlich wird alles ökologisch einwandfrei gesammelt, die Sammlerinnen selber aufwändig geschult, und die Ressourcen keinesfalls übermässig genutzt oder gar zerstört.
Natürlich spricht man von Seiten des Pharmaunternehmens auch nicht darüber, dass die Sammlerinnen mit einem Tageslohn von etwa 50 Cent "entlohnt" werden. Logisch das der Verkaufspreis für das fertige Medikament ein wenig darüber liegt. Das versteht sich von selbst. Das in diesem Falle sogar der WWF ins Horn der Pharmaindustrie stösst, mag verwundern. Dessen Artenschutzexperte Frank Barsch argumentiert nämlich, dass kontrolliertes sammeln die Art vor dem Aussterben bewahren könne. Ein durchaus nachvollziehbares Argument. Aber wer garantiert, dass die Konzerne nicht auch illegal gesammelte Rohstoffe abnehmen, wenn nur der Bedarf gross genug ist? Über die ungerechte Entlohnung der Sammlerinnen braucht allerdings nicht diskutiert werden.
Wenn man den Menschen in der Dritten Welt "helfen" will, dann ist es nicht nur wichtig, ihnen Arbeit zu verschaffen, sondern sie auch angemessen zu bezahlen. Menschenwürde hat auch mit gerechter Entlohnung zu tun. Betrachtet man die Gewinnspannen der Pharmaunternehmen bei ihren Medikamenten - und wir dürfen getrost davon ausgehen, dass sie nicht um "Gotteslohn" arbeiten - dann ist die Art der Bezahlung schlicht als Ausbeutung einzuschätzen.

2 Kommentare:

vivi hat gesagt…

Um die 8 Stunden lang gebückt Wildpflanzen pflücken- und das für 50 Cent!
Ich bin sicher, so manch ein Schnösel mit zu vollem Portemonnaie bückt sich nicht mal mehr, um eine solche Münze vom Boden aufzuheben.
Was für eine harte Verhältnismäßigkeit.

Gerhard Zirkel hat gesagt…

Das klingt jetzt zwar hart, aber niemand ist daran interessiert den Menschen in der dritten Welt zu helfen.

Wenn denen geholfen wird, wird deren Arbeitskraft teurer und das würde den Investoren nicht gefallen.

Also hält man sie arm und spendet lieber ab und zu ein paar Euro um das Gewissen zu beruhigen.