Dienstag, 28. Oktober 2008

Vorbild Panama?

In einer für einen Staat beispiellosen Aktion verschenkt die Regierung von Panama 6 Millionen Energiesparlampen an seine Bürger, um Strom zu sparen. Das schreibt die sueddeutsche.de unter der Überschrift "Energiesparlampen gratis - Oh, wie hell ist Panama" am 28.10.2008. Bekanntlich sollen diese Energiesparlampen ja viel weniger Strom verbrauchen, als die konventionellen Glühbirnen und außerdem eine längere Lebensdauer haben. In diesem Zusammenhang darf ich an meinen Artikel "Sind Energiesparlampen Mist?" verweisen, in dem ich das Thema schon einmal angesprochen habe.
Wie sueddeutsche.de schreibt, sind die Energiesparlampen, die Panama zu verschenken gedenkt, chinesische Produkte. Diese sind bekannt dafür weder die behauptete Leuchtkraft, noch die versprochene Stromersparnis zu erreichen. Handelt es sich bei ihnen doch um Billigprodukte, die keiner EU-Spezifikation genügen. Mal abgesehen davon, dass diese Leuchtkörper als Sondermüll zu behandeln sind, darf getrost bezweifelt werden, dass ausgerechnet Panama in der Lage ist, diese Dinger fachgerecht zu entsorgen. Gerade die Billiglampen aus China erfüllen in der Regel die hohen Erwartungen nicht, die man an sie stellt.
Natürlich möchte ich die Regierung von Panama nicht in Bausch und Bogen verdammen, nur weil sie versucht auf diese Art und Weise Strom zu sparen. Es ist immerhin ein Versuch und irgendwas werden sie sich dabei womöglich gedacht haben - das hoffe ich zumindest. Wenn man bedenkt, dass dieses Land vor garnicht allzu langer Zeit einen echten Drogenbaron zum Präsidenten hatte, ist dies doch ein echter Fortschritt, oder nicht?

Mehr zum Thema Energiesparlampen findet Ihr hier:
Aber Ihr habt es sicher selbst schon gemerkt. Wie üblich ist man sich nicht einig. Während ein Teil der Menschen die Energiesparlampen für ein Zaubermittel hält, mit dem sich sogar der Klimawandel aufhalten lässt, sind sie für die andere Hälfte ein Werk des Teufels. Und einem dritten Teil wiederum ist es scheißegal mit was die Häuser beleuchtet werden, hauptsache es kostet nichts!
Und weil dem so ist, wird es auch keine Linie geben, an der man sich orientieren kann, denn schließlich wird der Markt schon alles regeln - genauso, wie er die Finanzkrise regelt und die in ihrem Windschatten segelnde Automobilkrise! Oder die Energiekrise, die Ölkrise oder die was auch immer Krise! Irgendwie hab ich mittlerweile eine echte Neigung zu den Neoprimitivisten entwickelt, die für eine postindustrielle Zivilisation (wenn man das so nennen kann) eintreten, mit Nomadentum und einfachem Leben und so, aber nicht weitersagen ;)

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