Samstag, 6. Dezember 2008

Die deutschen Autos sind zu "dick"!

Das schreibt jedenfalls Greenpeace unter dieser Überschrift am 06.12.2008! Das es nur die deutschen Autos sind, die mit jedem Modelljahrgang immer üppiger dimensioniert sind, ist aber auch ein Trugschluß. Man denke nur an die Modellpalette, die beispielsweise General Motors, Chrysler oder Ford in den USA zu bieten hat - eine Modellpalette, die nicht nur das Klima und damit die ganze Welt, sondern auch die gesamte US-Automobilindustrie an den Rand des Abgrunds geführt hat.
Aber wie sagt man doch so schön? "Heute stehen wir am Rande des Abgrunds, aber morgen sind wir schon einen Schritt weiter!" (Hahaha)
Die Frage ist jedoch, warum die Autos immer größer, immer schwerer und immer dicker werden? Die Automobilindustrie argumentiert, hauptsächlich die Sicherheitstechnik, aber auch die vielen elektronischen Hilfsmotörchen (elektrische Fensterhebern elektrische Sitzverstellung, Spiegelverstellung usw., usw.), die die Autofahrer haben wollen (ist ja auch viel bequemer so), forderen eben ihren Tribut in Form von zusätzlichem Gewicht - aber weil man so fortschrittliche Motorentechnik verwende, würden die Autos ja auch immer "sparsamer". Wer´s glaubt!
Beispielhaft hier mal zwei Links zur BMW 5er-Reihe, einmal von 1972, als dieses Modell heraus kam und von 2007. Wer die technischen Daten vergleicht, wird mit Erstaunen feststellen, dass das Fahrzeug in 35 Jahren Entwicklungszeit nicht nur 305 kg Gewicht in der Grundversion zugelegt hat, sondern auch noch knapp 5 cm höher, 15 cm breiter und 22 cm länger geworden ist. Dass die Motoren auch wesentlich stärker geworden sind, braucht nicht gesondert erwähnt zu werden! So viel zum Thema Fahrzeuge werden effizienter und sparsamer. Wie sparsam wären sie erst geworden, wenn man ihre Dimensionen beibehalten hätte?
Es ist keineswegs so, dass Sicherheit immer automatisch mit höherem Gewicht einhergehen muss. Sicherheit ist eine Frage der Konstruktionsprinzipien, des verwendeten Materials und eben nicht eine Frage der Masse! Galt in den 50er Jahren noch die Maxime: Sicherheit durch umbauten Raum, ist dies heute längst nicht mehr der Fall. Viel eher wird das zusätzliche Gewicht durch immer größere, leistungsstärkere Motoren (wer braucht schon im normalen Verkehr Autos mit mehr als 350 PS um sich adäquat fortbewegen zu können?), Automatikgetriebe und allen möglichen technischen Schnickschnack (unabhängig ob sinnvoll oder nicht) verursacht.
Was würde passieren, wenn ein Hersteller ein Oberklasseauto konstruieren und bauen würde, dass nur halb soviel wiegen würde wie z.B. ein "S-Klasse" Mercedes? mit vielleicht 150 kw und einem Spritverbrauch von 5 oder 6 Litern auf hundert Kilometer? Zum einen würde den wohl kaum einer kaufen, der "etwas auf sich hält", denn wer 100.000,- Euronen für einen Pkw hinlegt, der will auch einen "Gegenwert" dafür haben. und zwar in Form von gepresstem Metall, echtem Leder, wenig Kunststoff (denn das könnte ja billig wirken) und viel Motor mit noch mehr "Pferdestärken". Der Verbrauch spielt beim Kauf nur eine untergeordnete Rolle. Wer einen großen schlitten kauft, dem ist der Spritverbrauch naturgemäß relativ egal. Sonst würden sich Karren wie der Porsche Cayenne nicht verkaufen wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Und über was ließe es sich trefflicher jammern, als über den Spritverbrauch und die Kosten für den Treibstoff, an denen sowieso nur der Staat Schuld ist?
Ein weiterer Punkt ist (und hier spielt der Glaube eine Rolle, je größer das Auto, um so sicherer sei es auch) das Problem eines Unfalls mit einem wesentlich schwereren Wagen. Bekanntlich bildet bei einem Unfall zweier Fahrzeuge das kleinere und leichtere die Knautschzone des größeren. Das geht zwar zu Lasten des Kleinwagenfahrers, aber für die Sicherheit müssen eben Opfer gebracht werden! Und warum sollen das nciht die Menschen sein, die sich kein großes Auto kaufen können oder wollen?
Hier muss ein Umdenken statt finden. Unbedingt! Nur mit leichten Fahrzeugen lassen sich geringe Verbräuche realisieren. Nur mit kleinen Autos kann der Verkehr der Zukunft und unser Klima vor dem Kollaps bewahrt werden. Ideen sind gefragt! Und zwar schnell!

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